Kreisverkehr
Quelle: Skitterphoto

Richtiges Verhalten im Kreisverkehr

Das sollten Sie über den Kreisverkehr wissen

[06.10.2016] Ratgeber | gl

Er ist der Albtraum zahlloser Fahrschüler: der Kreisverkehr. Viele kommen bei der Vorfahrtregelung oder dem richtigen Verhalten innerhalb des Kreisels ins Schwitzen. Dabei sind die grundlegenden Regeln einfach und schnell erklärt. Zudem liegen die Vorteile eines Kreisverkehrs gegenüber einer Ampelkreuzung auf der Hand. Wir erklären Ihnen, was Sie über den Kreisverkehr wissen müssen.

Was ist ein Kreisverkehr?

Verkehrszeichen Kreisverkehr
Verkehrszeichen Kreisverkehr

Ein Kreisverkehr ist ein in der Regel kreisrunder Verkehrsknoten, an dem mehrere Straßen aufeinander treffen. Er ist durch die Kombination der Verkehrszeichen „Kreisverkehr“ und „Vorfahrt gewähren“ gekennzeichnet und besteht aus einer ein- oder mehrspurigen Fahrbahn sowie einer Mittelinsel. Diese Art der Verkehrsführung ist bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts gebräuchlich, wurde in Deutschland jedoch lange Zeit kaum eingesetzt. Stattdessen setzten die Verkehrsplaner auf wartungsintensivere, ampel­geregelte Kreuzungen, die jedoch im Vergleich zum Kreisverkehr zahlreiche Nachteile haben. Erst seit den 1990er Jahren setzt ein Umdenken ein.

Vorteile des Kreisverkehrs

Durch die generell niedrige Geschwindigkeit der durchfahrenden Fahrzeuge, wird dem Kreisverkehr eine deutlich höhere Verkehrssicherheit zugeschrieben. Unfälle können meist aufgrund der guten Übersichtlichkeit verhindert werden, oder laufen deutlich glimpflicher ab, als bei einer normalen Streckenführung. Zudem kann der Verkehrsfluss durch einen Kreisel signifikant gesteigert werden. Untersuchungen zeigten, dass im selben Zeitraum deutlich mehr Autos einen Kreisverkehr passierten, als eine vorfahrts- oder signalgesteuerten Kreuzung. Das liegt vor allem an der Minimierung der Wartezeit. Dadurch wird ein effizienter Verkehrsstrom erzielt, der sich nahezu selbst reguliert. Jedoch stößt auch der Kreisverkehr an seine Grenzen. Je nach Verkehrsaufkommen können längere Wartezeiten bei der Einfahrt auch durch eine mehrspurige Streckenführung nicht vermieden werden.

Das richtige Verhalten innerhalb eines Kreisverkehrs

Innerhalb eines Kreisverkehrs ist er wie eine runde Einbahnstraße zu verstehen. Man darf ihn also nur in einer Richtung befahren. Im Rechtsverkehr ist das entgegen dem Uhrzeigersinn, also linksdrehend. Das Befahren ist in § 8 der Straßenverkehrsordnung (StVO) geregelt. Demnach haben Fahrzeuge im Kreisverkehr Vorfahrt. Hat der Kreisel mehr als eine Fahrbahn, so besteht Vorrang für die äußere Fahrbahn. Beim Spurwechsel darf der fließende Verkehr nicht behindert oder gefährdet werden. Im Notfall muss man also eine Extrarunde drehen. Vor dem Ausfahren aus dem Rodel muss der Blinker gesetzt werden. Das gilt jedoch nicht für das Einfahren. Achten Sie beim Ausfahren stets auf Fußgänger, denen Vorrang zu gewähren ist. Radfahrer haben hingegen nur auf Radwegen Vorfahrt vor ein- und ausfahrenden Fahrzeugen.

Was ist innerhalb eines Kreisverkehrs verboten

Halten oder gar Parken ist innerhalb eines Kreisel verboten. Wer es dennoch tut riskiert ein Bußgeld. Zudem darf die Mittelinsel nicht einfach überfahren werden - auch wenn diese nur aufgemalt oder sogar gepflastert ist. Aus diesem Grund werden Mittelinseln gerne mit Erde aufgeschüttet und bepflanzt, oder mit skulpturalen Aufbauten versehen.

Der "unechte" Kreisverkehr

Den sogenannten "unechten" Kreisverkehr finde man häufig in Wohngebieten oder verkehrsberuhigten Zonen. Gemeint sind Kreisel, die nicht über die oben erwähnten Verkehrszeichen verfügen. In diesem Fall gilt schlicht "rechts vor links", somit hat das einfahrende Auto Vorrang. Zudem muss hier sowohl beim Ein- als auch beim Ausfahren der Blinker betätigt werden.