Winterreifen
Infos und Tipps zu Winterreifen
Winterreifen wurden speziell für niedrige Temperaturen und winterliche Straßenverhältnisse entwickelt. Durch optimale Gummimischungen, die auch bei niedrigen Temperaturen ausreichend elastisch bleiben, und angapsste Reifenprofiele (größere Profilrillen und Stollen) kann eine hinreichende Verzahnung und Kraftübertragung mit dem Untergrund erreicht werden. Winterreifen erzielen gegenüber Normalreifen eine deutlich bessere Fahr- und Traktionseigenschaften auf Schnee.
Winterreifen sind mit dem Symbol "M+S" (Matsch und Schnee) gekennzeichnet. "M+S" ist allerdings keine geschützte Kennzeichnung und kann daher auch auf nicht-wintertauglichen Reifen angebracht werden, was häufig gerade auf chinesischen oder US-amerikanischen Produkten der Fall ist. Daher sollte in jedem Fall darauf geachtet werden, dass zusätzlich ein Piktogramm "Berg mit Schneeflocke" (siehe links) auf dem Reifen aufgeführt ist.
Seit dem 4. Dezember 2010 gilt eine Winterreifenpflicht in Deutschland. Diese besteht bei winterlichen Straßenverhältnissen, also bei Eis, Glätte und Schneematsch. Sind bei diesen Witterungsverhältnissen keine geeigneten Reifen montiert, droht ein Bußgeld. Im Schadensfall kann die Kfz-Versicherung zudem die Regulierung ganz oder teilweise verweigern. Daher gilt die dringende Empfehlung, von Oktober bis Ostern auf M+S-Reifen umzurüsten.
Bei besonders niedrigen Temperaturen sollten Winterreifen mit 0,2 bis 0,3 bar mehr Reifendruck als vom Fahrzeughersteller angegeben gefahren werden, da die einkalkulierte Druckerhöhung im Reifen geringer ist als bei sommerlichen Temperaturen.
Laut dem Auto Club Europa werden Winterreifen übrigens meist zu lange verwendet. Das Reifenalter spielt eine wichtige Rolle für die Sicherheit, da im Laufe der Zeit die Gummimischung verhärtet und die Hafteigenschaften der Reifen dann deutlich nachlässt. Winterreifen sollten daher spätestens alle sechs Jahre erneuert werden. Zudem sollten sie nicht bis auf die gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 mm abgefahren werden. Bei Winterreifen ist es ratsam, sie bei einer Profiltiefe von 4 mm zu erneuern.
Runderneuerte Reifen
Eine günstige Alternative zu einem neuen Reifensatz können sogenannte runderneuerte Reifen darstellen. Bei dieser Produktionsart wird die alte Lauffläche eines abgefahrenen Reifen maschinell abgeraut bzw. abgeschält, eine neue Lauffläche aufgelegt und anschließend vulkanisiert. Allerdings Sie diese Reifen nicht als Hochgeschwindigkeitsreifen erhältlich und dürfen so auf vielen Fahrzeugen nicht eingesetzt werden. Nähere Informationen dazu erhalten Sie in unserem Ratgeber-Artikel "GTÜ testet runderneuerte Winterreifen - Das Risiko fährt bei runderneuerten Winterreifen mit"
Montage und Lagerung von Winterreifen
Bei der Montage von Winterreifen, sollten nach Möglichkeit ein einheitlicher Reifentyp verwendet werden. Zwar ist eine sogenannte Mischbereifung grundsätzlich nicht verboten, Experten der DEKRA und des ADAC weisen jedoch darauf hin, dass dadrunter die Traktion leiden kann kann. Da eine komplett einheitliche Bereifung immer möglich ist, sollte zumindest eine Achse einheitlich bestückt sein. Reifen mit dem besseren Profil sollte zudem auf die Hinterachse montiert werden.
In der Regel sind Winterreifen mit einer Laufrichtung versehen. Diese wird durch einen Pfeil mit der Aufschrift "Rotation" gekennzeichnet. Die Laufrichtung ist bei der Montage unbedingt zu berücksichtigen.
Reifen sollten entweder auf einem Felgenbaum oder flach aufeinander gestapelt gelagert werden. Zu beachten ist, dass die Reifen trocken und dunkel liegen und vor übermäßiger Wärme geschützt sind.
Vor der Reifenlagerung ist eine gründliche Reinigung der Reifen empfehlenswert. Wird dabei Felgenreiniger verwendet, sollte dieser nicht mit dem Gummi in Berührung kommen. Eine Markierung der Reifen (z.B. VL für vorn links/ HL für hinten links), sollte ebenfalls stattfinden. Sofern Reifen mit den Felgen gelagert werden, sollte der Luftdruck um 0,2 bis 0,5 bar erhöht werden.