Lackreparatur
Reparatur von Lackschäden mit Lackstift, Lackpflaster & Co.
Lackschäden sind bei Autos ein häufiges Ärgernis. Oftmals verursacht durch Steinschlag oder Unachtsamkeit, hinterlassen sie im Laufe der Zeit schonungslos ihre Spuren auf dem Lack des Fahrzeugs. Kratzer im Lack sind zudem nicht nur unschön, sie sind auch ein potentieller Entstehungsherd für Rost und Korrosion. Daher sollten derartige Beschädigungen möglichst zeitnah repariert werden. Doch nicht immer ist dafür ein Gang zur Werkstatt von Nöten. Mit etwas Geschick und dem richtigen Werkzeug können kleinere Schäden auch in Eigenregie behoben und teure Reparaturen beim Lackdoktor vermieden werden.
Bevor es losgeht: Farbnummer prüfen, Auto waschen und auf gutes Wetter warten!
Bevor man allerdings zur Tat schreitet, ist eine gute Planung wichtig für eine erfolgreiche Lackreparatur. Egal ob man den Macken mit einem Lackstift, einem Lackpflaster oder ähnlichem zu Leibe rückt: zuerst sollte die korrekte Farbnummer des Lacks in Erfahrung gebracht werden. Dabei sollte man sich auf keinem Fall auf die eigene optische Einschätzung verlassen, da bereits minimale Farbnuancen nach dem Auftragen und Trocknen dauerhaft sichtbar bleiben können und dann ggf. negativer auffallen als die ursprüngliche Beschädigung. Daher lohnt sich vor dem Kauf des Lacks ein Blick in den Fahrzeugschein, um den genauen Farbcode des Herstellers in Erfahrung zu bringen.
Vor der eigentlichen Lackreparatur sollte das Fahrzeug gründlich gereinigt werden. Die zu reparierende Stelle muss frei von Schmutz, Wachs oder Fetten sein. Für eine punktuelle Reinigung eignet sich am besten Acryl-Verdünnung. Lackreparaturen sollten zudem nur bei gutem Wetter durchgeführt werden, da sich kühle Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit negativ auf die Eigenschaften des Lacks auswirken können. Empfehlenswert ist ein trockenes Klima mit Temperaturen von mindestens 15 Grad Celsius.
Lackstifte - die günstige Alternative für kleine Lackschäden
Zur Beseitigung kleiner Lackschäden und Kratzer kann man sogenannte Lackstifte verwenden. In der Regel enthalten diese kleinen Lack-Behälter zwischen 9 und 20 ml Farbe und sind häufig in Sets mit passendem Rostradierer oder Schleifpaste zur Vorbehandlung der beschädigten Stelle erhältlich. Um den Lack aufzubringen, kann der mitgelieferte Pinsel verwendet werden. Da dieser jedoch häufig zu grob ist, um den Lack gleichmäßig und dünn aufzutragen, empfiehlt sich ein feiner Pinsel aus dem Modellbau-Bereich in der Größe 0.
Ist der Schaden so tief, dass das blanke Fahrzeugblech zu sehen ist, sollte vor der Behandlung mit dem Lackstift mehrmals Korrosionsschutzgrund aufgetragen werden. Nach jedem Auftrag muss der Schutzgrund etwa 20 Minuten trocknen. Vor dem Auftrag der Farblacks empfiehlt es sich, nur wenig Farbe aufzunehmen und den Pinsel von überschüssiger Farbe zu befreien. Für das beste Ergebnis mit optimalen Übergängen, sollte der Lack durch leichtes Tupfen aufgebracht werden. Nach der Reparatur sollte der Lack für ca. 30 Minuten trocknen. Im Anschluss kann der Vorgang beliebig oft wiederholt werden, bis die beschädigte Stelle vollständig aufgefüllt ist.
Sprühlack - für den routinierten Einsatz auf größeren Flächen
Farblack zum Aufsprühen mit der Spraydose eignet sich vor allem für größere Flächen, ist allerdings eher für routinierte Anwender geeignet. Die große Kunst beim Arbeiten mit einer Spraydose besteht im gleichmäßigen Auftragen des Lacks. Um unschöne Tropfenbildung zu vermeiden und einheitliche Lackschichten zu erzielen, ist Übung von Nöten. Neulinge in diesem Bereich sollten daher vorab den Umgang mit der Sprühdose testen, bevor es an die Lackierung des entsprechenden Fahrzeugteils geht. Geht der Lackschaden tief bis auf das blanke Blech, muss die Stelle mit Schleifpapier und einer geeigneten Grundierung vorbehandelt werden. Bei Metallic-Lackierungen kommt nach geglückter Reparatur zudem noch Klarlack als Finishing zum Einsatz.
Lackpflaster - schnelle Abhilfe bei kleinen Steinschlägen und Kratzern
Während Lackstifte und Farbsprays dem Anwender ein gewisses Geschick abverlangen, bieten Lackpflaster eine günstige und leicht zu handhabende Alternative. Bei derartigen Aufklebern handelt es sich um ausgetanzte Folien, die in der passenden Fahrzeugfarbe lackiert sind und einfach auf die beschädigte Stelle geklebt werden. Lackpflaster sind in diversen Formen und Größen im Handel erhältlich. Die benötigte Lackfarbe kann mithilfe eines Messstreifens ermittelt werden. Auf diese Weise können auch leichte Farbvariationen z.B. durch witterungsabhängiges Ausblassen des Lacks berücksichtigt werden. Besonders geeignet sind Lackpflaster für Schäden im Bereich von Fahrzeugkanten, da dort der minimale Höhenunterschied zwischen Untergrund und Folie weniger auffällt als auf einer großen und glatten Oberfläche wie etwa der Motorhaube oder der Wagentür.
Reparatur von Lackschäden durch "smart repair"
Wer sich eine eigenständige Lackreparatur nicht zutraut, dem bleibt noch der Weg zum Lackdoctor. Es gibt zahlreiche lokale Anbieter die einen Lackschaden professionell beheben können. Neben einer herkömmlichen Lackiererei bietet sich immer häufiger eine Reparatur von Lackschäden durch "Smart Repair" an. Durch diese Reparaturmethode können Kratzer und andere Lackschäden schnell und vor allem günstig entfernt werden, ohne das auf hohe Qualitätsstandards verzichtet werden muss. Eine Smartrepair Reparatur bietet sich vor allem für Gebrauchtwagen an, um den Wiederverkaufswert bei minimalem Kostenaufwand zu steigern und bei einem Verkauf einen optimalen Verkaufspreis zu erzielen.