Sportwagenbauer Wiesmann meldet Insolvenz an
Wiesmann insolvent! Haben Edel-Sportwagen made in Münsterland eine Zukunft?
Der Luxus-Sportwagenbauer Wiesmann aus dem Münsterland hat Insolvenz angemeldet. Wie es für das Unternehmen mit dem Gecko im Logo weitergeht, ist derzeit offen. In einer kurzen Stellungnahme ließ die Wiesmann-Führung wissen, dass der Geschäftsbetrieb während des Insolvenzeröffnungsverfahrens weiter aufrechterhalten werde. Die Restrukturierung und Sanierung habe bereits begonnen.
Zu den Gründen für die finanzielle Schieflage wollte sich das Unternehmen nicht äußern. Die Verantwortlichen suchen jetzt nach einem finanzstarken Investor, um dem Kleinserienhersteller eine Zukunft zu schenken. Derzeit sind ca. 110 Mitarbeiter in der Sportwagenmanufaktur in Dülmen beschäftigt. Nach Angaben des Unternehmens wurden bis heute rund 1.600 handgefertigte Sportwagen hergestellt.
Das Unternehmen war Ende 1988 von den Brüdern Friedhelm und Martin Wiesmann gegründet worden. Noch 2007 hatte die Wiesmann GmbH einen größeren Standort in Dülmen bezogen und Geschäftsführer Rolf Haferkamp zeigte sich optimistisch, die jährliche Produktion von derzeit ca. 140 Fahrzeugen in absehbarer Zukunft verdoppeln zu können.
Die Marke Wiesmann stellt insgesamt fünf Modelle her: GT MF4, GT MF4 CS, GT MF5 und die Roadster MF4 und MF5. Wiesmann Sportwagen begeistern ihre Fans vor allem durch ihr puristisches Design, modernste Technik und besonders viele Individualisierungsmöglichkeiten. Motoren, Getriebe und einige Fahrwerkskomponenten stammen in der Regel von BMW - alle anderen Fahrzeugteile werden in der Wiesmann Manufaktur gefertigt. Der Bau eines Wiesmann-Sportwagens verschlingt nahezu 350 Arbeitsstunden. Die Montage erfolgt weitgehend in Handarbeit. So lässt sich auch der Preis von min. 130.000 Euro pro Fahrzeug erklären.