Einen Transporter zum Camper umbauen
Mit diesen Tipps und Tricks erfüllt sich der Traum vom Camper
Den Urlaub in einem Camper-Van zu verbringen, wird bei vielen Deutschen immer beliebter. Unter dem Hashtag #vanlife finden sich in sozialen Netzwerken tausende Beiträge, in denen User ihre zum Teil aufwendig zum Camper umgebauten Bullis oder Kastenwagen zeigen. Klar, dass so immer mehr Menschen auf den Geschmack kommen. Aber welche Fahrzeuge eignen sich idealerweise für so einen Camper-Umbau und wo fängt man eigentlich an? Wir geben einen Überblick.
Wie groß sollte der Transporter sein, den man zum Camper umbauen möchte?
Eine der ersten Fragen, über die man sich Gedanken machen sollte: Wie groß soll das Basisfahrzeug sein, dass man zum Camper transformieren möchte? Hier spielen gleich mehrere Faktoren eine Rolle: Zum einen natürlich zunächst, welche Fahrzeugklasse man mit seinem Führerschein lenken darf. Zum anderen sollte man sich vorher fragen, wie lange und mit wie vielen Personen hauptsächlich gereist wird? Reist man allein oder immer mit Partner? Müssen Kinder auch noch an Bord passen oder wird einem ein Hund begleiten? Aus der Erfahrung heraus sind es meist nur Kleinigkeiten, die am Ende aber doch viel Platz wegnehmen: Vorräte, Lebensmittel, Geschirr und je nach Art der Reise auch wetterfeste Kleidung oder Sportausrüstung können einiges an Stauraum fressen.
Gesetzliche Bestimmungen beim Camper-Van einhalten
Je größer der Camper wird und je mehr Installationen verbaut werden, desto schwerer wird das Fahrzeug auch. Hier kann es schnell passieren, dass man an die Grenze des zulässigen Gesamtgewichts stößt. Das zulässige Gesamtgewicht deines Fahrzeugs findet sich im Zulassungsschein Teil 1 unter F.1 und F.2 in Kilogramm. Hier sollte beachtet werden, dass insbesondere Komponenten wie Kühlschrank, Bordelektronik und je nach Kapazität die Frischwasser- und Abwassertanks bereits einiges an Gewicht mitbringen. Dadurch kann sich das Leergewicht (im Zulassungsschein Teil 1 unter G in kg) deutlich nach oben korrigieren, sodass sich das ladbare Gewicht (F.1 – G = maximales Gewicht der Ladung) entsprechend verringern wird. Somit ist es also denkbar, sich direkt einen Kastenwagen mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen zuzulegen. Hierfür ist allerdings ein Führerschein der Klasse C1 notwendig. Damit lassen sich auch die sogenannten Klein-LKW lenken, die ein zulässiges Gesamtgewicht von bis zu 7,5 Tonnen haben dürfen. Vor dem Kauf eines entsprechenden Fahrzeugs sollte man sich also genaustens informieren.
Auf ausreichende Motorisierung achten
Wohin möchte man mit seinem Camper reisen? Eine zunächst banale Frage, über die man sich jedoch intensiv Gedanken machen sollte. Denn nicht mit jedem Van kann man an schöne Strände oder auf die höchsten Gipfel fahren. Sollte das Fahrzeug noch in gewisser Weise alltagstauglich bleiben? Denn mit einem umgebauten Kastenwagen kann je nach Länge des Fahrzeugs der Supermarktparkplatz oder das Parken in engeren Wohngebieten schnell zum Problem werden. Auch enge Serpentinen in den Alpen oder schmale Gassen in italienischen Innenstädten sollten hier bedacht werden. In jedem Falle sollte auf eine ausreichend starke Motorisierung geachtet werden. Wer bei der Probefahrt mit Leergewicht bereits merkt, dass der Van mit den ca. 500 Kg Zusatzgewicht des Umbaus nicht vorankommen wird, sollte die Finger von dem Fahrzeug lassen.
Welche Fahrzeuge eignen sich für einen Camper-Umbau?
Auf diese Frage hat sicherlich jeder Camper seine eigene Antwort und generell lässt sich dies schwer beantworten. Mit dem entsprechenden handwerklichen Geschick lässt sich schließlich nahezu jedes Fahrzeug in ein Wohnmobil verwandeln. Dennoch gibt es Fahrzeugtypen, die sich mehr eignen als andere – eine Liste haben wir hier angefügt:
Kastenwagen die sich als Campingbus eignen
- Fiat Talento
- Ford Transit Custom
- Mercedes Vito
- Nissan NV300
- Opel Vivaro
- Renault Trafic
- VW Transporter (T4, T5 oder T6)
- Opel Zafira
Transporter die sich für den Camper-Umbau eignen
- Citroën Jumper
- Fiat Ducato
- Ford Transit
- Iveco Daily
- Mercedes Sprinter
- Mercedes Vario (T2W)
- Opel Movano
- Peugeot Boxer
- Renault Master
- VW Crafter
- Hyundai H350
Wieviel Budget sollte man für einen Camper-Umbau einplanen?
Natürlich ist auch die Kostenfrage entscheidend, ob sich ein Umbau wirklich lohnt. Wer hier jedoch auf absolute Super-Schnäppchen hofft, der wird am Ende enttäuscht werden. Allein für das Basis-Fahrzeug sollte etwas tiefer in die Tasche gegriffen werden. Wer sich günstig einen alten Transporter mit einer Laufleistung jenseits der 100.000 km Marke und einem Alter von über 10 Jahren zulegt, wird nicht allzu viel Freude an seinem späteren Camper haben. Entweder, weil man immens viel Zeit für die Beseitigung von offensichtlichen Mängeln braucht oder weil man alle paar Monate wieder in die Werkstatt muss. Am Basisfahrzeug sollte man also nicht unbedingt sparen. Was den Ausbau angeht, so muss man realistisch geschätzt mit Kosten zwischen 5.000 und 8.000 Euro rechnen. Nach oben sind hier natürlich keine Grenzen gesetzt, je nachdem wie luxuriös der Camper werden soll.