Elektromotor
Elektroantrieb - die Kraft aus der Steckdose
Neben Kraftstoff-Alternativen wie Autogas oder der Hybridtechnik setzen Politik und Wirtschaft ihre Hoffnungen und Bemühungen verstärkt auf Elektroautos. Vor allem in Hinblick auf Emissionsreduzierung, Wirtschaftlichkeit und Effizienz, bietet der Elektromotor spannende Möglichkeiten für die Zukunft.
Wirklich neu ist die Idee von einem elektrisch betriebenen Fahrzeug allerdings nicht: Bereits um 1830 wurden erste Fahrzeuge mit Elektromotor entwickelt. Das erste offiziell anerkannte Elektroauto wurde 1881 in Paris auf der Internationalen Elektrizitätsausstellung vorgestellt und auch Siemens baute zur Jahrhundertwende bereits eigene E-Autos. In den USA waren im Jahre 1900 sogar schon 34.000 Elektrofahrzeuge registriert. Die geringe Speicherfähigkeit der Batterien und der damit verbundene, eingeschränkte Aktionsradius, wurden Elektrofahrzeuge in den 1920er-Jahren allerdings zum Verhängnis. Der Verbrennungsmotor bot eine deutlich größere Reichweite und verdrängte den Elektromotor. Immerhin war der Rohstoff Öl in der damaligen Wahrnehmung im Überfluss vorhanden.
Erst mit der Erkenntnis, dass fossile Brennstoffe endlich sind, wurde der Elektroantrieb ab den 1990er Jahren wieder konstant weiterentwickelt und von der Politik gefördert. 2009 wurde in Deutschland der "Nationale Entwicklungsplan Elektromobilität" ins Leben gerufen. Im Jahr 2011 verabschiedete die Bundesregierung verschiedene Fördermaßnahmen, um die Anzahl der Elektroautos in Deutschland bis 2020 auf eine Million zu steigern. Neben der technischen Weiterentwicklung umfassen diese Maßnahmen verschiedene Sonderrechte wie Vorteilsparkplätze oder eine Kfz-Steuerbefreiung von 5 Jahren für die Käufer von Elektroautos.
Wie funktioniert ein Elektromotor?
Elektroautos werden von einem Elektromotor angetrieben, der seine Energie aus wiederaufladbaren Batterien oder Akkumulatoren (Akkus) bezieht. Besonders verbreitet sind in neueren Fahrzeugen sogenannte Lithium-Ionen-Speicher, die in ähnlicher Form auch aus Mobiltelefonen oder Laptops bekannt sind. Elektromotoren stellen im Gegensatz zu Verbrennungsmotoren ihre Nennleistung über einen weiten Drehzahlbereich stufenlos zur Verfügung, so dass schon bei kleinen Drehzahlen das maximale Drehmoment zur Verfügung steht. Motoren in E-Autos werden in der Regel luftgekühlt. In einigen Fällen kommt auch eine Wasserkühlung zum Einsatz.
Im Gegensatz zu einem klassischen Verbrennungsmotor sind Bauteile wie Kupplung, Getriebe oder aufwendige Motorsteuerungen beim Elektromotor nicht nötigt. Elektromotoren bestehen aus vergleichsweise wenigen Bauteilen, die zudem einen geringeren Verschleiß haben. Dementsprechend niedrig sind die Wartungskosten eines Elektroautos. Elektromotoren erreichen ohne weiteres einen Wirkungsgrad von über 90 Prozent.
Umrüstung auf Elektrobetrieb
Bislang eher untypisch ist die Umrüstung eines normalen Fahrzeugs auf einen Elektrobetrieb. Zwar eignen sich nahezu alle Modelle für einen solchen Umbau, die hohen, schnell fünfstelligen Kosten lassen aber viele Interessenten zurückschrecken. Für Liebhaberstücke wie Oldtimer oder bestimmte Nutzfahrzeuge kann sich ein Umbau dennoch lohnen. Die Kosten für eine fachgerechte Umrüstung richten sich dabei nach Fahrzeugtyp, Ausstattung, Batterie-Typ und den persönlichen Wünschen des Fahrzeughalters. Die Preise bewegen sich im Durchschnitt zwischen 8.000 und 45.000 Euro. Allerdings gibt es bei einigen Werkstätten die Möglichkeit, Kosten durch Eigenleistung zu senken. Zum Beispiel können verschiedene vorbereitende Arbeiten selbst durchgeführt werden. Manche Umrüster bieten zudem eine betreute Umrüstung für einen kompletten Umbau in Eigenregie an.