Unfallursache Ablenkung
Ablenkungsquellen bei der Autofahrt minimieren
Das Führen eines Fahrzeugs wird stetig komplexer. Neben den üblichen Herausforderungen des Straßenverkehrs fordern moderne Autosysteme wie Touchscreens, Infotainmentmodule, Smartphone-Anbindungen oder die Navigationssysteme die Aufmerksamkeit des Fahrers. Durch solche Ablenkungen können je nach Situation und Geschwindigkeit nur wenige unachtsame Sekunden über Leben und Tod entscheiden. Daher sollte jeder Autofahrer die Ablenkungsquellen minimieren.
Navigations- und Infotainmentsysteme lenken ab
Die Masse an Informationen und Ablenkungen durch Bewegungsreize, führt bei vielen Autofahrern zu einer visuellen Überforderung. Diese kommt laut Studien des ADAC und diverser europäischer Automobilclubs besonders stark bei Navigations- sowie Infotainmentsystemen zum tragen. Diese Systeme warnen zwar vor Staus und helfen bei der Suche von Zieladressen und Parkflächen, lenken die Aufmerksamkeit des Fahrers aber häufig unnötig ab. Während die Konzentration im Stadtverkehr noch verstärkt auf die unmittelbare Verkehrssituation gerichtet ist, lässt diese bei Fahrten über Land oder auf der Autobahn nachweislich nach. Zu schnell schweift das Auge dann zwischenzeitlich zum Bildschirm ab oder man bedient eine der vielfältigen Funktionen. Gerade bei hohen Geschwindigkeiten reichen dann nur wenige Augenblicke aus, um den Fahrer in eine gefährliche Situation zu bringen. Bei einer Autobahnfahrt mit Tempo 120 km/h werden zum Beispiel pro Sekunde über 30 Meter zurückgelegt. Eine kurze Ablenkung reicht also aus, um im Falle einer Notsituation entscheidenden Bremsweg zu verpassen.
Ablenkungsquellen minimieren
Es empfiehlt sich daher, dass Handling und die damit verbundenen audiovisuellen Reize während der Fahrt zu minimieren. Bei Navigationssystemen sollte das Ziel vor Fahrtantritt eingestellt werden und nicht währenddessen. Im Zweifelsfall lieber kurz „rechts ranfahren“, den Wagen sicher parken und erst dann die nötigen Daten eingeben. Auch die Musikwahl sollte bei stehendem Fahrzeug getroffen werden. Die Lautstärke des Radios sollte so eingestellt werden, dass relevante Außengeräusche, wie das Martinshorn eines nahenden Rettungswagens, noch wahrgenommen werden können. Ähnliches gilt für Telefonate am Steuer. Auch wenn der Wagen über eine Freisprechanlage verfügt, sollten aufregende Gespräche oder solche, die die volle Aufmerksamkeit des Fahrers benötigen, lieber auf dem Parkplatz geführt werden.
Auch mitfahrende Passagiere können eine Ablenkungsquelle sein
Doch nicht nur die modernen Fahrzeugsysteme können die Aufmerksamkeit des Fahrers negativ beeinflussen. Manchmal sind es auch die mitfahrenden Passagiere, die die Ablenkung verursachen. Vor allem kleine Kinder können auf dem Beifahrersitz oder im Fond für erhebliche Ablenkung sorgen, vor allem wenn sie das Gefühl haben, nicht genug Beachtung zu erhalten. Daher sollte vor Fahrtantritt z.B. sichergestellt werden, dass die kleinen Fahrgäste keine Gegenstände in die Hände bekommen, die durch das Auto geworfen werden könnten. Eine gute Option bieten spezielle Sitzbezüge aus dem Babyfachhandel, an denen Spielzeug und sonstige Gegenstände befestigt werden können. So können sich die Kleinen zwar beschäftigen ohne den Fahrer abzulenken. Doch auch erwachsene Beifahrer können ein Störfaktor sein. Emotionale Diskussionen oder Streitereien erhöhen das Unfallrisiko erheblich und stellen somit eine unnötige Gefahrenquelle dar. Steuern Sie also rechtzeitig den nächsten Parkplatz an, wenn sich eine Diskussion anbahnt.
Haustiere gehören im Auto an die Leine oder die Transportbox
Mitfahrende Vierbeiner sollten bei jeder Fahrt ordentlich gesichert und sicher verstaut werden. Denn auch diese Passagiere verfügen über ein großes Ablenkungspotential, vor allem wenn sie sich frei im Fahrzeug bewegen können. Hier empfehlen sich spezielle Leinensysteme oder Transportboxen die es im Fachhandel zu kaufen gibt. Mehr Tipps für den sicheren Haustiertransport finden Sie in unserem Ratgeber-Artikel „Autofahren mit Haustieren“.
Rauchen am Steuer
Auch das Rauchen am Steuer birgt Risiken. Bereits das Herausnehmen und Entzünden einer Zigarette kann den Fahrer für einige, gegebenenfalls entscheidende Sekunden ablenken. Gleiches gilt für das Abstreifen der Asche, durch das der Blick des Fahrers von der Fahrbahn abwendet wird. Besonders prekär kann die Situation werden, wenn der Fahrer die Zigarettenkippe aus dem Fenster wirft. Neben der Tatsache, dass ein solches Verhalten umweltschädlich ist und mit einem Bußgeld von bis zu 50 Euro bestraft werden kann, besteht die Möglichkeit, dass die Kippe durch den Fahrtwind wieder ins Fahrzeug geweht wird und auf dem Fahrer oder den Polstern landet. Das sorgt für eine erhebliche Brandgefahr oder zumindest einige unnötige Schrecksekunden. Daher empfehlen Experten, lieber Zigarettenpausen auf Rast- oder Parkplätzen einzulegen und das Rauchen am Steuer möglichst zu vermeiden.