Großer Preis von Bahrain - Ein spezielles Formel 1 Rennen
Bahrain GP startet am Sonntag, Silberpfeile bleiben Favorit
Am heutigen Freitag startet das 1. Freie Training für den Großen Preis von Bahrain. Das seit 2004 stattfindende Rennen auf der arabischen Halbinsel ist anders als alle anderen im Formel 1 Kalender. Schon im Vorfeld gibt es immer wieder berechtigte Diskussionen über die massiven Menschenrechtsverletzungen und blutigen Auseinandersetzungen am Rande des Grand Prix, die in den letzten drei Jahren bereits 89 Menschen das Leben kosteten.
2011 musste die Veranstaltung wegen besonders starken Unruhen, im Rahmen des arabischen Frühlings, sogar ganz abgesagt werden. Auch in diesem Jahr sind Proteste der heimischen Opposition geplant. Das Königshaus des Wüstenstaates bietet daher schwerbewaffnete Sicherheitskräfte auf, die das komplette Areal hermetisch abriegeln und kontrollieren. Nichts soll das große Event stören, auf dem neben der Formel 1 auch ein breites Unterhaltungsprogramm stattfindet.
Herausforderung in der Wüste von Bahrain
Der 5,412 Kilometer lange Wüstenkurs ist mit seinen 9 Rechts- und 6 Linkskurven eine echte Herausforderung für die Fahrer. Weitgehend ungeschützt in der Sachir-Wüste gelegen, sorgen Sandverwehungen und Sandstürme immer wieder für Schwierigkeiten auf dem Kurs. 2009 musste sogar ein kompletter Wintertest abgebrochen werden, weil Sandstürme ein befahren der Strecke unmöglich machten. Aber auch bei normalen Rennbedingungen, wird es durch den feinen Wüstensand speziell in den Kurven oft sehr rutschig. Um die Motoren zu schützen, werden alle Fahrzeuge daher mit speziellen Luftfiltern ausgerüstet.
Starke Silberpfeile gegen wiedererstarkten Red Bull
Nach den großen Erfolgen der Mercedes Silberpfeile bei den ersten beiden Rennen der Saison, zeigte sich beim letzten Rennen in Malysia, dass Red Bull die Schwierigkeiten mit dem neuen Fahrzeug offenbar in den Griff bekommen hat. Somit meldet sich vierfach Weltmeister Sebastian Vettel im Kampf um die Spitzenplätze zurück. Er konnte in Asien mit einem verdienten dritten Platz das erste Mal wieder auf dem Treppchen landen und sich so auf Rang 7 der aktuellen WM-Tabelle vorarbeiten.
Nico Rosberg und Lewis Hamilton, die mit ihren Mercedes Boliden aktuell die Weltrangliste anführen, bleiben jedoch auch für Bahrain die Favoriten. Nicht zu vergessen Vize-Weltmeister Fernando Alonso, der mit seinem Ferrari derzeit auf Rang drei weilt, dicht gefolgt von Jenson Button (McLaren Mercedes) und seinem Teamkollegen Kevin Magnussen, der bislang ein furioses Formel 1 Debüt hingelegt hat. Bislang belegt Magnussen einen bravurösen fünften Platz vor Force India Pilot Nico Hülkenberg.
Formel 1 Krisentreffen am Rande des Grand Prix
Nachdem sich Sebastian Vettel kürzlich ungewohnt harsch über das neue Reglement und vor allem die neuen Sechszylinder Motoren geäußert hatte und dafür sogar eine schriftliche Ermahnung von FIA-Präsident Jean Todt kassierte, meldete sich auch Ferrari kritisch zu Wort. Daher findet am kommenden Wochenende am Rande des Grand Prix ein Krisentreffen mit Todt, Formel 1 Inhaber Bernie Ecclestone und Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo statt. Nach einer groß angelegten Fan-Umfrage von Ferrari, bei der sich 83% der 50.000 Befragten enttäuscht über die neue Formel 1 geäußert hatten, wollen Montezemolo und Ecclestone dem FIA Präsidenten nun einige Änderungsvorschläge unterbreiten. Man darf also gespannt sein, welche Ergebnisse dieses Treffen hervorbringt.