Formel Eins Saison 2014 – Jungfernfahrten mit Hindernissen
Die ersten Testfahrten der Teams in Jerez starten mit allerlei Problemen
Neue Saison, neues Glück. Für die kommende Formel Eins Saison 2014 werden die Karten neu gemischt. Doch anders als in den letzten Jahren, starten in diesem Jahr wirklich alle Fahrer „mit einem weißen Blatt Papier“, wie es vierfach Weltmeister Sebastian Vettel (Red Bull) kürzlich so passend in einem Interview formulierte. Tatsächlich müssen sich die Fahrer im Zuge der neuen Reglements und Auflagen auf zahlreiche neue Faktoren einstellen. Vergangene Woche wurden die neuen Rennwagen der Teams offiziell vorgestellt und erste Testfahrten absolviert – mit eher ernüchternden Ergebnissen.
Mercedes startet als erstes die Testrunden - Red Bull fährt erst gar nicht los
Kurz nach der Präsentation des äußerst elegant designten, neuen F1 W05 Silberpfeils von Mercedes durch Nico Rosberg, eröffnete Lewis Hamilton die Testfahrten für die kommende Saison auf dem „Circuito de Jerez“. Jedoch währte die Freude über den neuen Wagen nicht allzu lang, denn nach nicht einmal der Hälfte des ersten Testtages kam der Brite in Kurve eins des spanischen Kurses von der Strecke ab und krachte in einen Reifenstapel. Hamilton konnte jedoch nach dem Crash unbeschadet aus seinem neuen Dienstfahrzeug aussteigen, bei dem offensichtlich der Frontflügel abgerissen und die Radaufhängung beschädigt wurde.
Sebastian Vettel konnte hingegen mit seinem neuen Red Bull Boliden mit der auffällig tiefen und schwarz lackierten, spitzen Nase erst gar nicht starten, da offenbar ein Teil des Wagens falsch montiert worden war. Der Heppenheimer sah dies allerdings eher gelassen, da ihm bewusst sei, dass der Umbau bei komplett neuen Fahrzeugen schlicht mehr Zeit in Anspruch nehme. Dennoch sei die Warterei „die Höchststrafe“ für ihn, so Vettel.
Insgesamt fuhren die F1-Teams am ersten Tag kaum Runden auf dem Test-Kurs Auch für Ferrari Neuzugang Kimi Räikkönen lief der erste Tag in Perez suboptimal. Kurz nach dem Silberpfeil gestartet, hatte auch der neue F14T Bolide, der mit seiner flachen und offenen Nase so manchen entfernt an einen Staubsauger erinnern dürfte, seine Probleme. Schon auf seiner ersten Runde blieb der Wagen stehen, so dass der Finne mit einem Straßen-Pkw zurück an die Box gefahren werden musste. Der Name des neuen Ferrari stammt übrigens von den Fans des Rennstalls. Online stimmten 33 Prozent der 369.111 abgegebenen Stimmen für die Kombination der aktuellen Jahreszahl mit dem T für Turbo. Ferrari verbindet mit dem neuen Rennwagen große Titelambitionen und möchte in diesem Jahr endlich wieder den WM-Titel nach Italien holen.
Doch bis zum ersten Rennen am 16.03.2014 in Australien ist noch etwas Zeit - und die ist nötig, denn auch die anderen Teams fuhren bisher kaum Runden auf dem Test-Kurs in Perez. Zu groß sind noch die Umstellungen auf die neuen Fahrzeuge, die nicht zuletzt auch optisch einige Veränderungen mit sich bringen werden. Denn allein was an Fahrzeugnasen auf die Fans zukommt, ist teilweise eine ganz harte Nuss. Der einheitliche Look ist nämlich passé und so verfolgen die Teams teilweise ganz unterschiedliche Ansätze. So erinnern einige Fahrzeugnasen wortwörtlich an „Nasen“, wie etwa beim neuen Toro Rosso, den ein äußerst prominenter „Zinken“ ziert. Zwar soll eine dunkle Lackierung das volle Ausmaß kaschieren, hübsch ist dennoch anders. Jedoch geht es in erster Linie um spannende Rennen und Erfolge. Und vielleicht helfen die neuen Auflagen und Reglements ja wirklich die kommende Saison spannender zu gestalten.