Highlights der CES 2017
FF91, Chrysler Portal, Toyota Concept-I und VW I.D.
In Las Vegas fand vom 5. bis zum 8. Januar mit der CES 2017 die weltweit größte Fachmesse für Unterhaltungselektronik statt. Besucher konnten neuste Innovationen und langerwartete Gadgets bestaunen. Dazu zählten in diesem Jahr neben niedlichen Robotern und extrem dünnen Bildschirmen vor allem auch Elektroautos. Das Thema E-Mobility und damit auch das autonome Fahren, nehmen in den letzten Jahren eine zunehmende Bedeutung auf der CES ein. Zahlreiche Autobauer und Zulieferer nutzen die Messe inzwischen für spektakuläre Produktpräsentationen.
FF91 von Faraday Future
Im Bereich der Elektrofahrzeuge ist hierzulande Tesla die wohl bekannteste und begehrteste Marke. Ändern will dies die Firma Faraday Future, der auf der CES seinen ersten eigenen Flitzer vorstellte. Das Modell mit dem Namen FF 91 stellt in Sachen Leistung sogar den schnellsten Tesla in den Schatten. Einziges Manko: beim ersten autonomen Einparkversuch vor Publikum fuhr der FF 91 einfach nicht los. Dieser kleine Aussetzer trübte die zukunftsweisende Präsentation jedoch nur kurzzeitig. Sollte Faraday Future also wirklich bald einen serienreifen Wagen auf die Straße bringen, könnte durchaus ein ernstzunehmender Konkurrent für Elon Musks Fahrzeugfirma Tesla entstehen. Deren Anleger zeigten sich zuletzt wegen verfehlter Absatzziele enttäuscht. Grund könnte unter anderem auch der aktuelle Fokus auf Leasing statt Autokredit sein – eine Richtung, die Tesla aber ändern will.
Chrysler Portal – Elektro-Crossover von Chrysler
Ein weiterer möglicher Konkurrent von Tesla könnte der auf der CES vorgestellte Chrysler Portal sein. Bei dem Konzeptfahrzeug handelt es sich um einen elektronischen Minivan, der vollständig vernetzt und fürs autonome Fahren ausgelegt ist. Zahlreiche Kameras, Sensoren, und eine zusätzliche Radarüberwachung machen es möglich. Interessantes Feature: wenn der Chrysler Portal autonom unterwegs ist, wird das Lenkrad logischerweise nicht mehr benötigt und verschwindet im Armaturenträger.
Bei der äußerlichen Betrachtung fallen die dominanten und offenbar namensgebenden Portal-Türen des bulligen Crossover-Modells auf. Sobald sich diese öffnen, fällt der Blick auf das futuristische Cockpit. Mit einer Reichweite von 400 Kilometern und einer Schnelllade-Funktion, durch die der Akku innerhalb von 20 Minuten geladen werden kann, will Chrysler im Segment der Elektroautos aufholen.
Künstliche Intelligent im Toyota Concept-i
Ebenfalls spannend: Toyotas Concept-i. Der japanische Autobauer selber kündigt sein Gefährt bescheiden als „Car of the Future“ an - und nicht weniger soll es werden. Auf der CES zeigte sich, was den Quantensprung bringen soll: das Zauberwort ist künstliche Intelligenz. Ein elektronischer Assistent namens Yui nimmt Kontakt mit Fahrer und Insassen auf, verarbeitet laufend Signale und fährt natürlich selbstständig. Displays auf der Karosserie informieren andere Verkehrsteilnehmer zum Beispiel über anstehende Richtungsänderungen und zahlreiche LEDs verleihen dem Concept-i die Anmutung einer rollenden Zukunfts-Disco. Der Innenraum ist spartanisch und clean gehalten. Großflächigen Armaturen sucht man vergeblich – diese werden dank Yui auch nicht mehr benötigt. Der Computer übernimmt fast alle Maßnahmen auf Zuruf.
VW I.D. kommt erst 2020
Auch deutsche Autobauer präsentierten in Las Vegas: So zum Beispiel den VW I.D., ein voll vernetztes Elektroauto mit 170 PS aus Wolfsburg. Es soll den Startpunkt für eine Reihe neuer Elektrofahrzeuge bei VW markieren. Der Konzern, der noch immer mit den Folgen des Abgasskandals zu kämpfen hat, versucht sich mit dem Konzeptfahrzeug und weiteren Innovationen freizuschwimmen. Jedoch peilt Volkswagen die Markteinführung des VW I.D. erst für 2020 an. Daran wird dann auch das größte Manko der deutschen Autobauer offenbar: andere Hersteller liegen mit ihren Entwicklungen teils deutlich in vorn. Bleibt zu hoffen das Modelle wie der VW I.D. schnell genug die Serienreife erlangen, um wichtige Marktanteile zu sichern.
Und so ging die CES auch 2017 mit vielen Überraschungen zu Ende: Die Trends waren zwar zu erwarten, doch was jeder Autobauer mit Studien und fast schon serienreifen Fahrzeugen präsentierte, entzückte die Fachwelt. Das autonome Fahren im alltäglichen Straßenverkehr ist keine ferne Zukunftsmusik mehr. Wenn die Autobauer ihre Entwicklungen in dieser Geschwindigkeit weiter vorantreiben, dürften wir uns schon bald auf eine neue Realität im Straßenverkehr einstellen.