Lebensdauer
Die "Lebensdauer" von Automobilen und Motoren wird von Laien meistens unterschätzt. Einen Beitrag dazu leisten natürlich auch die Medien und die Lobby der Autoindustrie. Ein Auto mit acht bis zehn Jahren auf dem Buckel gilt als alt. Europäische Autos aus der Massenproduktion hatten in den 50er und 60er Jahren oft nur eine Lebenserwartung von acht Jahren oder geringfügig mehr. Das lag jedoch nicht nur an teilweise schlechter Verarbeitung und Benutzung billiger Bleche und Materialien, sondern auch am Käuferverhalten in den 50er und 60er Jahren. Bei Autos, die ab ca. 1980 gebaut wurden, kann man davon ausgehen, dass die Lebensdauer mindestens bei 12 bis 15 Jahren liegt, wobei es Differenzen zwischen Motor und Karosserie gibt. Moderne Motoren gelten mit 100.000 km gerade mal als gut eingefahren, Laufleistungen von 200.000 bis 300.000 km sind heute normal und je größer der Hubraum ist, mit um so mehr Lebensdauer dürfen Sie rechnen. Zwischen 1950 und 1980 waren solche Laufleistungen oft noch den langlebigeren Dieselmotoren vorbehalten. Die Karosserien sind heute dank Konservierungsmaßnahmen (Einbrennlackierung, Verzinkung u.a.) wesentlich haltbarer als sie es 1960 oder 1970 waren. Wie langsam oder schnell eine Karosserie rostet, liegt aber auch oft an der Wartung und Pflege, die der Besitzer dem Fahrzeug zukommen lässt. Wer sein Auto ständig fährt, allen Schmutz ankleben lässt und nur einmal im Jahr wäscht, darf sich nicht wundern, wenn das einstige Prachtstück schon im Alter von sechs Jahren eine Rostbeule ist. Einzelne Teile des Autos erreichen natürlich nicht die Lebensdauer eines kompletten Fahrzeuges oder Motors. Bremsen und Auspuffanlagen sind öfter zu wechseln. Für andere Teile (z.B. Zahnriemen) gibt es Wartungsintervalle und Bremsbeläge oder Bremsscheiben sind je nach Fahrstil und Fahrzeug nach einer gewissen Laufleistung verschlissen.