Quelle: NCAP

Sicherheit

Sicherheit im Auto

[16.08.2014] | gl

Nach Zahlen der Weltgesundheitsorganisation sterben jedes Jahr bis zu 1,2 Millionen Menschen weltweit an den Folgen von Verkehrsunfällen. In Deutschland konnte die Zahl der bei einem Verkehrsunfall getöteten Personen durch zahlreiche Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit im Jahr 2009 zwar auf dem niedrigsten Stand seit Einführung der Statistik im Jahre 1953 zurückgeführt werden, dennoch sind alle Autohersteller bestrebt, die Sicherheit bei Autos weiter zu erhöhen.

Innovationen wie der Sicherheitsgurt, die Sicherheitskopfstütze, der Gurtstraffer oder der Airbag, die zu den passive Sicherheitseinrichtungen zählen, haben die Sicherheit der Fahrzeuginsassen deutlich erhöht. Hinzu kommen in den letzten Jahren zahlreiche aktive Sicherheitseinrichtungen wie das elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP) oder das Antiblockiersystem (ABS), die unsere Autos intelligenter und sicherer machen. Auch konstruktive Maßnahmen wie die Verbesserung der sogenannten Knautschzone, also die Bereiche eines Fahrzeugs, die sich im Falle einer Kollision verformen und so Energie absorbieren, mindern die Verletzungsgefahr bei Unfällen. Desweiteren wurde sicherheitsrelevantes Zubehör wie die Warnweste in vielen europäischen Ländern verpflichtend eingeführt, was die Sicherheit beim Verlassen eines Fahrzeugs nach einem Unfall deutlich erhöht.

Airbag

Die wohl bekannteste Erfindung im Bereich Auto-Sicherheit ist ist sicherlich der Airbag (engl. Luftsack). Dieses System besteht aus einem Kunststoffsack, der sich bei einem Aufprall des Fahrzeugs innerhalb von 20 bis 50 Millisekunden in verschiedener Form im Fahrzeuginnenraum entfaltet. Durch das Luftkissen wird verhindert, dass Insassen gegen harte Teile wie Lenkrad oder die Armaturen prallen und sich Kopf- und Brustkorbverletzungen zuziehen.

Der ursprüngliche Airbag ist im Lenkrad verbaut, heutige Fahrzeuge verfügen aber in der Regel über eine Vielzahl verschiedener Airbags, wie Seitenairbags in der Türverkleidung, Kopfairbag im Sitz, Knieairbags und dergeleichen.

HINWEIS: Der Airbag ist kein Ersatz für den Sicherheitsgurt, sondern stellt eine Ergänzung dar. Statistiken zeigen, dass der Gurt weiterhin der Hauptlebensretter bei Autounfällen ist. Durch den Einsatz von Airbags kann das Verletzungsrisiko um weitere 30 Prozent gesenkt werden.

Sicherheitsgurt

Eine weitere Revolution beim Insassenschutz stellt der sogenannte Sicherheitsgurt dar, dessen Zweck die Rückhaltung der Insassen bei einem Aufprall ist. In Deutschland wurde diese Sicherheitseinrichtung schon 1974 Pflicht. Entsprechende Gurtsysteme werden unterschieden in Beckengurt, Schrägschultergurt, Dreipunktgurt, Vier- oder Mehrpunktgurt. Ein Sicherheitsgurt besteht aus nahezu reifester Kunstfaser und hält die Insassen auf ihren Sitzen fest. Moderne Gurtsysteme verfügen zusätzlich über Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer.

HINWEIS: Gängige Sicherheitsgurte sind für Erwachsene konzipiert und können daher die Besonderheit der kindlichen Anatomie, insbesondere bei Kleinkindern, nicht berücksichtigt. Daher kann der Gurt bei Kindern, die kleiner als 150 cm sind, falsch sitzen und im Falle eines Unfalls zusätzliche Verletzungen verursachen. Daher sollten für Kinder in jedem Fall die gesetzlich vorgeschrieben Kinderrückhaltesysteme (Kindersitze) verwendet werden.

Sicherheitstipps

Nur ein aufmerksamer Fahrer kann drohende Gefahren im Straßenverkehr frühzeitig erkennen und dadurch schon im Vorfeld zahlreiche Gefahrenquellen minimieren. Machen Sie daher regelmäßig Pausen, insbesondere bei lämgeren Fahrten. Spätestens alle 2 Stunden sollten Sie anhalten und sich kurz die Füße vertreten. Bringen Sie bei der Gelegenheit auch Ihren Kreislauf in Schwung. Leichte Lockerungsübungen, wie das kreisen der Arme, Streching oder Kniebeugen helfen dabei. Zudem ist es ratsam, vor längeren Touren nicht zuviel zu essen.

Sekundenschlaf vermeiden

Der Begriff Sekundenschlaf bezeichnet Müdigkeitsattacken, die sich durch ungewolltes Einnicken für mehrere Sekunden kennzeichnen. Nach Informationen des Deutschen Verkehrssicherheitsrats wird etwa jeder vierte Unfall mit Todesfolge auf Autobahnen durch Sekundenschlaf verursacht. Ursachen für Sekundenschlaf können z.B. Schlafstörungen, Müdigkeit oder die Einnahme von Medikamenten sein.

Häufiges Gähnen, schwer werdende Augenlider, leichtes Frösteln oder schmerzende Augen können Anzeichen für Müdigkeit sein, was zum Sekundenschlaf führen kann. Machen Sie daher lieber eine Pause wenn Sie sich erschöpft und müde fühlen, bewegen Sie sich und trinken Sie etwas warmes. Das regt den Kreislauf an und beugt Sekundenschlaf vor. Wenn möglich sollten Sie sich auch ein zehn- bis dreißigminütiges Nickerchen gönnen!

Stretching-Übungen für Autofahrer

Übung für Oberschenkel- und Wadenmuskulatur:
Legen Sie die Hände ans Autodach. Machen Sie mit dem linken Bein einen Schritt nach hinten. Dabei das Bein gestreckt, die Ferse fest am Boden halten. Dann das rechte Bein belasten, schön langsam nach vorne beugen und ca. 20 Sekunden in dieser Stellung bleiben. Das dehnt die Muskeln und darf ruhig ein bisschen ziehen. Mit Seitenwechsel wiederholen.

Übung zur Entlastung der Oberschenkel- und Beckenmuskulatur:
Halten Sie sich mit der linken Hand am Auto fest. Bleiben Sie auf dem linken Fuß stehen und ziehen Sie mit der rechten Hand den rechten Fuß bis zum Gesäß. Seite wechseln, wiederholen.