Worauf man bei Scheibenwischern achten sollte
Scheibenwischer: Oft vernachlässigte Arbeitstiere
Sie sind besonders wichtig und doch werden sie oft vernachlässigt: Scheibenwischer. Sie sorgen für freie Sicht auf die Straßen und helfen dem Fahrer dabei alles im Blick zu haben. Wer einmal mit defekten oder alten Wischblättern unterwegs war, wird wissen, welchen Einfluss sie auf eine sichere Fahrt haben.
Scheibenwischer regelmäßig überprüfen
Viele Fahrer überprüfen und wechseln die Scheibenwischer meist erst dann, wenn sich schon Schlieren bilden oder die Gummies über die Scheiben rumpeln. Doch es empfiehlt sich regelmäßig nach dem Zustand der Wischblätter zu schauen, um Beschädigungen der Scheibe und Sichtbeeinträchtigungen zu vermeiden. So sollte unabhängig vom Wischergebnis mindestens zwei mal im Jahr ein Blick auf den Zustand der schmalen Assistenten geworfen werden. Denn neben der Bewegungsbeanspruchung wirken sich noch Faktoren wie UV-Licht, Abgase oder Insektenreste auf den Zustand der Gummiblätter aus und sorgen dafür, dass die Wischer nicht mehr mit der gesamten Fläche auf der Scheibe liegen. Das führt zu den bekannten Schlieren.
Tipps für den Wechsel von Scheibenwischern
Erkennt man poröse Stellen im Material, ist ein Wechsel unabdingbar. Denn dann ist das Material bereits angegriffen und verliert an Reinigungskraft. Als Richtwert gilt einmal jährlich den Scheibenwischer zu wechseln. Dabei sollte man nach Angaben des TÜV Süd auf die Produkte renommierter Marken zurückgreifen. Die sind zwar meistens etwas teurer, bieten aber in der Regel eine deutlich bessere Wischqualität und Haltbarkeit. Optimal ist eine Mischung aus synthetischem Gummi für den starren Teil der Wischer und Naturkautschuk für den Scheibenkontakt. Diese Mischung ist vor allem widerstandsfähiger gegen Hitze.
Will man die kompletten Scheibenwischer wechseln ist dies je nach Hersteller meist komplizierter als man denkt. So lassen sich manche Wischer nur bei geöffneter Motorhaube oder in einer speziellen Stellung entfernen. Hinweise und Tipps für den richtigen Wechsel sollten in der Gebrauchsanleitung des Fahrzeugs zu finden sein. Falls diese nicht mehr auffindbar ist, hilft eine Internetsuche oder die Fahrt zur nächsten Werkstatt.
Die richtige Reinigung von Scheibenwischern
Wenn sich nur Schmutz auf den Armen abgesetzt hat, reicht meist eine Reinigung mit Seife oder speziellem Autoshampoo. Wenn man nichts dergleichen zur Hand hat reicht auch ein Lappen mit Flüssigkeit aus der Scheibenreinigungsanlage. Bei hartnäckigen Verschmutzungen kann auch auf unverdünntes Frostschutzmittel zurückgegriffen werden. Von Benzin oder anderen aggressiven Reinigungsmitteln ist hingegen abzuraten. Diese greifen die Schutzschicht der Wischer an und sorgen für einen schnelleren Verschleiß. Für die Reinigung empfiehlt es sich, die Wischer vorher abzumontieren. Gerade bei älteren Modellen mit empfindlicheren Gelenkwischern kann dadurch eine Beschädigung der Mechanik verhindert werden.
Heckwischer nicht vergessen
Wesentlicher Bestandteil des Scheibenwischerkonzeptes sind auch die oft vernachlässigten Wischer an der Heckscheibe. Auch hier muss der Zustand regelmäßig kontrolliert werden. Weil hier Beschädigungen oder defekte Wischblätter nicht sofort auffallen, kann der Schaden an der Heckscheibe umso größer ausfallen: die Metallteile eines beschädigten Wischarms können die Scheibe zerkratzen und nachhaltig schädigen. Da viele Hersteller ihre Heckscheibenwischer oft speziell an das Fahrzeugdesign anpassen, ist ein Ersatzwischer nicht immer ganz einfach zu bekommen. Da der Heckwischer oftmals auch anders mit dem Wischarm verbunden ist als die Frontwischer, empfiehlt der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) einen Austausch im Meisterbetrieb.
Pflegehinweise für Scheibenwischer bei Frost
Vor allem in den kalten Jahreszeiten sollten Sie stets ein Auge auf die Scheibenwischer haben. Die regelmäßige Pflege hilft auch dabei Schäden durch Witterung vorzubeugen. Dazu zählt in den kommenden Monaten der richtige Umgang mit Frost. Zugefrorene Scheiben sollten auf keinen Fall durch die Nutzung der Scheibenwischer frei geräumt werden. Denn dabei können Teile des festgefrorenen Gummis herausreißen und den kompletten Wischeffekt zunichtemachen. Um das zu verhindern legt man am besten eine Unterlage zwischen Wischer und Scheibe oder dreht die Wischer mit dem Gummi nach oben, damit die Gummis nicht direkt auf der Scheibe aufliegen. Für die kalte Jahreszeit eignen sich vor allem Wischblätter mit einer weichen Gummimischung. Diese arbeitet, ähnlich wie Winterreifen, bei Kälte deutlich besser.
Scheibenwischer-Typen: Flachbalken gegen Gelenk
Wichtig bei der Wahl der richtigen Wischblätter ist der Typ des Scheibenwischers. Hier kommt es seit einigen Jahren zur Ablösung der bekannten Gelenkwischer. In neuen Autos werden diese meist nicht mehr verbaut. Stattdessen kommen die so genannten Flachbalkenwischer (Flatblades) zum Einsatz. Diese arbeiten mit einer innen liegenden Federschine, die den Wischer gleichmäßig auf die Scheibe presst. Zwar sind diese Flatblades teurer in der Anschaffung, lassen sich dafür aber auch bei älteren Fahrzeugen nachrüsten. Außerdem haben sie eine höhere Lebensdauer als die alten Typen mit Gelenkmechanik.
Wichtig: Bei der Hauptuntersuchung müssen alle am Fahrzeug montierten Scheibenwischer reibungslos arbeiten. Egal ob Front- oder Heckwischer.