Ursachen für einen Getriebeschaden
Das sollten Sie über Getriebeschäden wissen
Eine der teuersten Autoreparaturen, die im Leben eines Kfz anfallen kann, ist die Instandsetzung eines Getriebeschadens. Doch wie kommt es zu einem solchen Schaden, von dem einige ein Autofahrerleben lang verschont bleiben? In manchen Fällen ist es schlicht Pech. Oft gibt es aber konkrete Gründe, die den teuren Defekt verursachen. Nicht wenige davon verantwortet der Fahrer selbst. Wir sagen Ihnen, wie Sie einem Getriebeschaden vorbeugen können und was im Fall der Fälle zu tun ist.
Ursache #01 - Schaltfehler
Schaltfehler werden dank immer moderner werdender Technik und Automatikschaltung immer seltener. Jedoch verfügen vor alle ältere Autos noch nicht über Sperrvorrichtungen im Getriebe, die falsches Schalten vermeiden können. Ohne solche Sperren ist es zum Beispiel möglich, den ersten Gang auch während der Fahrt einzulegen. Ein solches „Verschalten“ beim Herunterschalten vom vierten auf den vermeintlich dritten Gang, der sich durch Aufheulen des Motors und ein Krachen im Getriebe äußert, kann einen Getriebeschaden hervorrufen. Ein anderes Beispiel: Das Auto steht bergab geparkt. Der Fahrer startet den Motor, lässt das Auto anrollen, jedoch ist der Rückwärtsgang eingelegt. Die Folge: Beim Loslassen der Kupplung rollt das Auto vorwärts, der Rückwärtsgang wird jedoch aktiviert. Auch in dieser Situation ist ein Getriebeschaden die wahrscheinliche Folge.
Ursache #02 - Nachlässiges Kuppeln
Wie in der Fahrschule gelernt, sollte bei jedem Schalten die Kupplung komplett durchgedrückt werden - egal welchen Schaltvorgang sie vornehmen möchten. Wenn die Kupplung jedoch nachlässig betätigt und der Gang mit Gewalt eingelegt wird, ist im schlimmsten Fall ein deutliches Krachen zu hören. Wer sich einmal aufmerksam mit Funktion und Aufbau eines Getriebes beschäftigt, kann dieses Geräusch klar zuordnen. Bei Wiederholung droht auch hier ein Getriebeschaden. Eher nachlässigen Fahrer empfiehlt sich daher eine Automatikschaltung. Eine solche schließt Fehler beim Schalten gänzlich aus.
Ursache #03 – Überlastung des Getriebes
Vor allem Fahrzeuge, die regelmäßig schwere Anhänger ziehen müssen, sind anfällig für Getriebeschäden. Daher müssen die zulässige Zuladung und Anhängelast stets eingehalten werden. Wer sein Fahrzeug hingegen überlädt, riskiert schwerwiegende Schäden am Getriebe und an der Karosserie. Zudem ist die allgemeine Verkehrssicherheit bei erhöhter Ladung nicht mehr gewährleistet, weil sich die Fahreigenschaften des Fahrzeugs nachteilig verändern.
Ursache #04 – Materialermüdung
Das Getriebe stellt ein überaus komplexes und stark beanspruchtes Bauteil dar. Eingangswelle, Ausgangswelle, Zahnräder, Lager, Synchronringe und Differential sind laufend enormen Belastungen ausgesetzt, so dass es im Leben eines Autos durchaus zu Materialermüdung kommen kann. Vorbeugen kann man einem solchen Fall kaum, da sich eine Materialermüdung nur selten vorab bemerkbar macht. Sollte es jedoch zu einem solchen Schaden kommen, sollte geprüft werden, ob es sich um einen Sachmangel handelt und Garantieansprüche gegenüber dem Händler bzw. Verkäufer gelten gemacht werden können.
Ursache #05 – Mangelnde Wartung
Bei den regelmäßigen Inspektionen prüft die Fachwerkstatt, ob Motor und Getriebe korrekt arbeiten. Zudem wird das Getriebeöl überprüft. Sollte selbiges austreten, muss gehandelt werden. Jedoch sollten Sie auch zwischen den Werkstattbesuchen stets ein offenes Auge haben. Beginnt das Fahrzeug etwa komische Geräusche beim Schalten zu machen oder Sie entdecken Ölflecken am Parkplatz, sollten sie schnellst möglich eine Fachwerkstatt aufsuchen, um einem drohenden Getriebeschaden vorzubeugen. Generell sollte jede Veränderung beim Fahren und bei Fahrgeräuschen eine technische Untersuchung des Fahrzeuges zur Folge haben.
Getriebeschäden vorbeugen
Wie Sie sehen können die Ursachen für einen Schaden am Getriebe vielfältig sein. Durch richtiges Verhalten und vorausschauendes Fahren kann man einem solchen Schaden jedoch effektiv vorbeugen. Die wichtigsten Tipps auf einen Blick:
- Vermeiden Sie hohe Drehzahlen und schalten Sie frühzeitig. Vor allem einen kalten Motor sollten Sie nicht bis an seine Belastungsgrenze „hochziehen“.
- Legen Sie einen Gang niemals mit Gewalt ein sondern treten Sie die Kupplung komplett durch und schalten Sie dann in einer flüssigen Bewegung. Andernfalls können die Synchronringe beschädigt werden.
- Vermeiden Sie die sogenannte Motorbremse, da diese eine unnötige Belastung für Kupplung das Getriebe bedeutet.
- Vermeiden Sie Kurzstrecken und unnötige Stadtfahrten. Die zahlreichen Brems- und Beschleunigungsmanöver bedeuten einen erhöhten Verschleiß.
- Führen Sie regelmäßigen Ölwechsel durch. Bei Fahrzeugen mit Automatikgetriebe ist zudem eine Getriebespülung ratsam, durch die ein Getriebeschaden frühzeitig erkannt werden kann.
- Schalten Sie niemals in den Rückwärtsgang, während das Fahrzeug vorwärts rollt. Vor allem bei älteren Fahrzeugen kommt es immer wieder vor, dass der 5. Gang mit dem Rückwärtsgang verwechselt wird. Geschieht dies während der Fahrt, ist ein mechanischer Getriebeschaden nahezu garantiert.