Autoglas-Reparatur
Quelle: ATU

Glasschaden durch Steinschlag

Tipps bei Schäden an der Windschutzscheibe

[20.08.2012] Ratgeber | al

Steinschläge an die Windschutzscheibe sind gerade bei langen Urlaubsfahrten nicht selten. Doch muss ein solcher Schaden nicht zwangsläufig den komplette Austausch der Scheibe nach sich ziehen. Meist entsteht beim ersten Einschlag ins Verbundglas zunächst ein kleiner, sternförmiger Krater, der in der Regel repariert werden kann. Unterwegs kann man je nach Verfügbarkeit inzwischen sogar auf mobile Teams von Glasreparaturfirmen zurückgreifen. Die Kosten dafür liegen in der Regel sogar unter 100 Euro. Und diese Kosten werden von den meisten Versicherungen unter Verzicht auf die Selbstbeteiligung übernommen.

Wann kann die Windschutzscheibe nach einem Steinschlag repariert werden?

Für eine erfolgreiche Steinschlag-Reparatur gilt laut TÜV-SÜD folgende Faustformel: der Einschlag darf nicht größer als ein Daumennagel sein und zudem nicht zu tief. Zudem ist es relevant, an welcher Stelle der Stein auf die Scheibe traf. Ist die Sicht des Fahrers behindert, kommt man um einen Komplettaustausch der Frontscheibe nicht herum.

Steinschlag an der Windschutzscheibe
Windschutzscheibe: Hier darf repariert werden, Abbildung: TÜV SÜD

Zudem ist der Bereich, in dem die Windschutzscheibe repariert werden darf, genau festgelegt: Der Fernsichtbereich des Fahrers ist tabu. Oben und unten setzt das Wischerfeld die Begrenzungen. Auch zu nahe am Rand darf nicht ausgebessert werden. Zwar sind die mit einem Spezialharz geflickten Stellen kaum zu erkennen, können aber bei Nachtfahrten Streulicht erzeugen. Im Extremfall leuchten sie dann wie Dioden. Nicht mehr anzuraten ist natürlich auch das Ausbessern einer Scheibe, die so zerkratzt und verschlissen ist, dass ein Austausch ohnehin fällig wäre.

Das sollten Sie sich bei einem Steinschlag beachten

Reperaturarbeiten sollten umgehend durchgeführt werden. Um zu vermeiden, das Dreck und Wasser in die Schadstelle eindringt, sollten Sie den Schade mit Klebeband abkleben. Dafür gibt es spezielle "Scheibenpflaster" bei Autoglasdiensten oder Versicherungen, die sich vorsorgliche Autofahrer ins Handschuhfach legen. Es genügt aber auch ein Streifen transparenter Klebefilm. Das gilt für alle Scheiben - auch für die wesentlich seltener getroffenen Seiten- und Heckscheiben.

WICHTIG: Reparatur von Scheiben ist sicherheitsrelevant und deshalb nichts für Schrauber. Das gilt auch für die Verwendung spezieller Reparatur-Kits, die im Handel erhältlich sind. Eine einwandfreie Arbeit braucht eine Menge Spezialwerkzeug und eine besondere Ausbildung. Die Schadenstelle muss beispielsweise unter eine Art Glocke gelegt werden. Unter hohem Druck gelangt dann das Reparaturharz in jede Ritze. Fachgerecht reparierte Scheiben bestehen problemlos die nächste Hauptuntersuchung.