ADAC: Kosten sparen durch Werbung am Auto?
Im Stau stehend Geld verdienen?
Wer seinen Pkw als rollende Reklametafel vermarktet, kann im Monat zwischen fünf und 500 Euro einnehmen. Ein lukrativer Nebenverdienst in Zeiten steigender Autokosten. Allerdings warnen ADAC-Verbraucherschützer vor unseriösen Anbietern.
So funktioniert das prinzip Autowerbung
Hinter den Privatwagen mit Werbeschriftzügen stecken Agenturen, die Autofahrer mit Interessen an einem Nebenverdienst und Firmen, die Ihre Werbebotschaft einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen wollen, zusammenbringen. Der Fahrzeugbesitzer kann sich meist gegen eine Bearbeitungsgebühr in eine Datenbank eintragen lassen. Eine solche Anmeldung ist in der Regel problemlos über das Internet möglich. Im Anschluss können Firmen Flächen für Werbung auf der Fahrzeugkarosserie anmieten. Diese wird in der Regel in Form von Aufklebern bzw. Folien aufgebracht. Dafür zahlt der Auftraggeber dem Fahrzeugbesitzer einen monatlichen Pauschalbetrag.
Die Werbekampagnen dauern von einigen Wochen bis zu mehreren Jahren. Ist die Laufzeit des Vertrags beendet, lässt sich der Aufkleber nach Angaben der Anbieter ohne Rückstände entfernen. Dennoch empfiehlt der ADAC, schriftlich zu vereinbaren, wer für eventuelle Schäden durch das Bekleben aufkommen muss.
Allerdings sind nicht alle Fahrzeuge für Anbieter von Werbung auf Autos interessant. Meist wird vorausgesetzt, dass das Auto nicht älter als 3 oder 5 Jahre ist. Zudem ist der Zustand des Pkw entscheidend. Denn natürlich wollen die werbungtreibenden Unternehmen ihr Logo nicht auf einer ungewaschenen und von Rost angegriffenen Karosserie sehen. Wer sein Fahrzeug aber regelmäßig pflegt und nichts gegen einen mitunter prominenten Schriftzug auf der Tür oder Heckklappe hat, kann durchaus mit einem ordentlichen Nebenverdienst rechnen.
Vorsicht bei Sponsoring-Angeboten beim Neuwagenkauf
Fraglich erscheinen Sponsoring-Angebote, bei denen Kunden mit Rabatten bis zu 60 Prozent beim Neuwagenkauf gelockt werden. Dafür dass der Käufer das Fahrzeug mit Werbung beschriften lässt, zahlt das werbende Unternehmen den Ausgleich zum Neupreis. Nach Ansicht des ADAC ist es unwahrscheinlich, dass Firmen auf ein solches Angebot eingehen. Es ist zu befürchten, dass eine unseriöse Masche dahintersteckt, zumal der Kunde eine Anzahlung von zehn Prozent auf das verbilligte Fahrzeug an die Vermittlungsfirma leisten muss, ohne Garantie dafür, dass diese einen Werbepartner findet.
Vertragsbedingungen genau prüfen
Experten empfehlen jenen, die Interesse an Autowerbung haben, vor Abschluss eines Vertrags die Vertragsbedingungen genau zu studieren und keine Anzahlungen ohne Gegenleistung zu vereinbaren. Auch hier gilt: Finger weg vor allzu verlockenden Angeboten! Wählerische Autofahrer, die nur ungern als Erotik-Werber durch die Gegend fahren, sollten darauf achten, ob vertraglich festgelegt ist, für welche Produkte man werben muss. Besonders wichtig: Legen Sie schriftlich eine Kündigungsklausel fest, damit Sie beispielsweise beim Verkauf Ihres Autos vorzeitig aus dem Vertrag heraus kommen. Übrigens sind manche Anbieter nur über teure 0190er-Nummern erreichbar. Hier sollte man besser verzichten.