Volkswagen möchte Marktführer in Sachen Elektro-Mobilität werden
Bis 2028 sind fast 70 neue E-Modelle geplant
Nachdem sich die deutschen Autobauer in Sachen Elektro-Mobilität viel Zeit gelassen haben, wollen sie sich nun offenbar mit aller Macht einen Platz an der Sonne erkämpfen. So proklamierte Volwswagen-Chef Herbert Diess unlängst die baldige Elektro-Marktführerschaft für den VW-Konzern. Im Rahmen der Jahresbilanz für 2018 in Wolfsburg kündigte der Autokonzern an, in den kommenden zehn Jahren nicht weniger als 22 Millionen batteriegetriebene Fahrzeuge ausliefern zu wollen. Diese sollen auf der neuen Elektroplattform MEB basieren, die VW eine deutlich effizientere Produktion von Elektroautos ermöglichen soll.
Volkswagen Konzern soll CO2-neutral werden
Volkswagen strebt einen "grundlegenden Systemwechsel" an und richtet die Konzernstrategie konsequent auf den Elektro-Antrieb aus. Die individuelle Mobilität soll in Zukunft im Fokus stehen. Zudem wurde ein umfassendes Programm zur wirksamen und nachhaltigen Reduktion von CO2 aufgesetzt, das von der Flotte über die Produktion bis hin zur Verwaltung reicht. Dafür soll die Energieversorgung auf erneuerbare Energien umgestellt werden. Durch die vorgestellten Maßnahmen möchte es der VW-Konzern bis 2050 schaffen, vollkommen CO2-neutral werden.
Bis 2028 sind fast 70 neue E-Modelle geplant
Generell sind bis 2028 rund 70 neue E-Modelle geplant. So sollen in einer ersten Welle der Audi e-tron und der Porsche Taycan auf den Markt kommen. Nach VW-Angaben liegen für beide Modelle bereits mehr als 20.000 Reservierungen vor. Zudem soll das Elektroauto ab 2020 mit dem Volkswagen ID auch für breitere Bevölkerungsschichten zugänglich gemacht werden. Die Batterie des ersten rein als Elektroauto konzipierte Modells konzipierten VW-Modells soll für eine Reichweite von bis zu 550 Kilometer sorgen. Bei Preisen ab 30.000 Euro dürfte der Volkswagen ID sicherlich seine Käuferschaft finden. Weitere neue Modelle benannte Volkwagen ebenfalls. Dazu zählen der Elektro-CUV ID Crozz, der Seat el-born, der Škoda Vision E, der ID Buzz sowie der ID Vizzion.
Elektroplattform MEB
Möglich wird die neue Modellvielfalt durch die modulare Baukasten-Architektur der Elektroplattform MEB. Der in Zwickau gefertigte E-Antriebsbaukasten wird bereits seit 2015 entwickelt und soll den Bau von Elektrofahrzeugen deutlich effizienter machen. Er berücksichtigt Aufbau und Platzierung von Achsen, Antrieb, Batterien, Radstand und Gewichtsverteilung, um optimale Grundvoraussetzungen für beliebigen e-Mobility Lösungen zu bieten. Zudem kann durch die Baukastenarchitektur vergleichsweise schnell auf den rasanten Fortschritt in der Batterietechnik reagiert werden. Ab 2020 sollen die ersten Autos auf Basis des neuen MEB in Serie gehen.
Gründung der "European Battery Union" (EBU)
Um die Entwicklungen im Bereich der Batterietechnik aktiv mitzugestalten, haben sich verschiedene Unternehmen und Institute aus sieben EU-Mitgliedsstaaten kürzlich zur "European Battery Union" (EBU) zusammengeschlossen. Angeführt wird das neue Konsortium vom Volkswagen Konzern und dem schwedischen Batteriehersteller Northvolt. Die EBU will die Batterieforschung europaweit vorantreiben und sich dabei auf die gesamte Wertschöpfungskette der Batterie konzentrieren, von Rohstoffen über die Zelltechnologie bis hin zum Recycling. Die gewonnen Erkenntnisse werden länderübergreifend zwischen allen EBU-Partnern ausgetauscht.