Motorrad-Schutzkleidung
Quelle: Harley-Davidson

Tipps für die richtige Motorrad-Schutzkleidung

Sicherheit ist käuflich

[01.12.2020] Auto-News | em

Für Motorradfahrer spielt die Qualität ihrer Schutzkleidung eine besondere Rolle. Denn im Falle eines technischen Defekts oder anderweitig verursachten Unfalls, kann das Leben des Fahrers bzw. der Fahrerin von der richtigen Auswahl abhängen. Dabei ist eine individuelle Bedarfsermittlung wichtig, denn nicht jede Schutzkleidung eignet sich für das gewünschte Vorhaben.

Dem erhöhten Verletzungsrisiko Rechnung tragen

Motorräder verfügen im Vergleich zu Autos nicht über eine Außenkarosserie, Airbags oder eine sogenannte Knautschzone. Somit wirken sich Unfälle in der Regel unmittelbar auf den Fahrer aus, der somit einem erhöhten Verletzungsrisiko ausgesetzt ist. Eine hochwertige Schutzkleidung kann in Kombination mit einem geeigneten Helm jedoch die Risiken abmildern und bei Stürzen vor schlimmeren Verletzungen schützen. Daher ist das Tragen der Schutzkleidung auch gesetzlich vorgeschrieben.

Vorgeschriebene Schutzkleidung

Zu den vorgeschriebenen Ausrüstungsgegenständen zählt neben dem Motorradhelm eine eng anliegende Motorradjacke, eine Motorradhose sowie Motorradstiefel mit Knöchelschutz und zudem geeignete Handschuhe. Alle Ausrüstungsgegenstände sollten aus hochwertigen Materialien gefertigt sein und regelmäßig überprüft werden. Sofern ein Ausrüstungsgegenstand Beschädigungen aufweist, ist er umgehend zu ersetzen.

Besonderes Augenmerk gilt in diesem Zusammenhang dem Helm. Dieser kann schon durch einen unbedachten Fall auf den Boden irreversible Schäden davontragen und somit nicht mehr seine volle Funktion erfüllen. Generell sollte ein Helm bei regelmäßiger Nutzung jedoch alle fünf Jahre ausgetauscht werden, da auch die UV-Strahlung mit der Zeit die Schutzwirkung mindert.

Bedeutung von Protektoren

Der Begriff „Protektor“ bezeichnet Schutzpolster nach der EU-Norm 1621 (CE). Diese verteilen im Falle eines Sturzes die Aufprallenergie auf eine möglichst große Fläche und lenken diese somit vom Körper ab. Zudem können sie dafür sorgen, dass spitze Gegenstände durchschlagen. Bei der Auswahl einer Motorrad-Schutzkleidung sollte vor allem auf Protektoren am Rücken, den Schultern, Ellenbogen, Hüfte, Gesäß, Knie, Schienbein und den Fußknöcheln geachtet werden.

Da Protektoren heutzutage aus modernen, flexiblen Materialien gefertigt werden, muss eine Motoradkombi nicht mehr automatisch unbequem sein. Neuartige Hightech-PU-Schaumstoffe haben beispielsweise den Vorteil, dass sie erst bei einem Aufprall erhärten und so im Bedarfsfall für einen optimalen Schutz sorgen. Zahlreiche Online-Händler für Motorradteile bieten entsprechende Modelle an.

Bedeutung der Schutzkleidung für die Versicherung

Eine hochwertige Motorrad-Schutzkleidung schützt den Träger jedoch nicht nur zuverlässig vor Verletzungen, sondern ist bei einem Unfall auch versicherungsrelevant. Denn wer bei einem Unfall keine Schutzkleidung trägt, trägt nach geltendem Recht eine Mitschuld an den eigenen Verletzungen. Diese kann die Versicherung geltend machen, was zu finanziellen Nachteilen des Geschädigten führen kann. So kann die Versicherung des Unfallverursachers beispielsweise das zu zahlende Schmerzensgeld mindern.

Weitere Funktionen der Schutzkleidung

Neben ihrer Schutzfunktion sollte eine Motorrad-Kombi noch weitere Funktionen erfüllen. So sollte sie den Fahrtwind und Regen abhalten, vor Hitze sowie Kälte schützen und zudem für einen geeigneten Temperaturausgleich sorgen. Eine anspruchsvolle Aufgabe, für die längst nicht alle Materialien geeignet sind. Des Weiteren sollte die Motrorradkluft ausreichend Bewegungsfreiheit garantieren und den Träger im Straßenverkehr gut sichtbar machen.

GPS Tracker sinnvoll

Neben einer hochwertigen Kombi ist zusätzlich ein GPS-Tracker empfehlenswert, der bei einem Unfall die Ortung erleichtert. Alternativ können auch verschiedene Smartphone-Apps genutzt werden. Im besten Fall verfügt das Motorrad natürlich selbst ein sogenanntes eCall-System, das bei neuen bei Autos inzwischen zum Standard gehört. Ein solches System sorgt dafür, dass die notwendigen Rettungsstellen automatisch informiert werden, wenn es zu einem Unfall gekommen ist. Der große Vorteil: der Fahrer selbst muss nicht mehr tätig werden.