Opel Ampera-e setzt Maßstäbe
Reichweite von bis zu 500 km: der neue Opel Ampera-e
Beim Pariser Autosalon 2016 präsentiert Opel die nächste Generation des Elektroautos Ampera-e. Das Modell basiert auf dem Chevrolet Bolt EV und bietet eine beachtliche Reichweite von mehr als 400 Kilometer. Damit bewegt sich der neue Opel auf dem Niveau eines Benziners und setzt neue Maßstäbe für die massentaugliche Elektromobilität.
Kaufargument Reichweite
Neben der Ladezeit ist die Reichweite die wohl relevanteste Schwachstelle bisheriger Elektroautos. Zwar schaffen es Hersteller wie Tesla oder BMWi inzwischen, ihre Fahrzeuge mit leistungsstärkerer Speichertechnologie auszustatten, die auch längere Fahrten ermöglicht, jedoch sind diese Modelle für den Otto-Normal-Verbraucher meist kaum erschwinglich. Opel möchte sich mit dem Ampera-e verstärkt dem Massenmarkt zuwenden und setzt mit einer Reichweite die ausreicht, um mit einer Batterieladung von Paris nach London zu fahren, neue Maßstäbe. Auch wenn die Opel-Ingenieure die Reichweitenleistung mit rund 380 Kilometern wohl realistischer einschätzen, als es Opel-Vorstandsvorsitzender Dr. Karl-Thomas Neumann bei der Vorstellung des Modells in Paris tat, stellt das Modell eine echte Alternative zum klassischen Benziner dar.
Erfreulich dezentes Design
Während der Ampera der ersten Generation optisch noch etwas befremdlich wirkte, besticht der Ampera-e durch seine kompakte Bauweise und ist nicht mehr von einem klassischen Mittelklassewagen zu unterscheiden. Das Design liegt irgendwo zwischen Kleinwagen und Van, bleibt dabei aber angenehm zurückhaltend. Rückschlüsse zum Vorgänger, dessen Produktion ausgelaufen ist, lassen sich kaum noch ziehen. Die nach hinten verjüngte Fensterpartie und ausgeprägte Konturen verleihen dem Modell Dynamik, während die großen Räder das Modell robust auf der Straße stehen lassen.
Alltagstauglichkeit dank intelligenter Platznutzung
Der Opel Ampera-e ist 4,14 Meter lang, komfortable 1,59 Meter hoch und verfügt über einen Radstand von 2,6 Meter. Fünf Fahrgäste finden bequem Platz und damit einer mehr als beim Vorgänger. Im Cockpit ist auch für größere Fahrer ausreichend Platz und die hohe Sitzposition erinnert an einen SUV. Der Kofferraum fasst 381 Litern, so dass auch der etwas umfangreichere Wocheneinkauf Platz problemlos untergebracht werden kann. Die zehn Batterie-Module wurden am Unterboden platziert, so dass eine effizientere Platzausnutzung möglich ist.
Auf der schmalen Mittelkonsole ist ein 10,2 Zoll großer Touchscreen platziert, über den das Infotainemt Angebot gesteuert werden kann. Das Smartpone kann mit dem Boardcomputer vernetzt werden und bietet per "myOpel App" zahlreiche weitere Funktionen. Innovative Assistenzsysteme, wie eine automatische Gefahrenbremsung oder eine optimale Übersicht beim Anfahren, Ausparken oder Rückwärtsfahren dank 360°-Kamera runden das Angebot ab.
Überzeugende Leistungsdaten
Überzeugend sind vor allem die Leistungsdaten des Ampera-e. Der Elektromotor arbeitet mit 204 PS und 360 Newtonmeter Drehmoment, die sofort zur Verfügung stehen. Damit beschleunigt der kompakte Stromer in gerade einmal 3,2 Sekunden von 0 auf 50 km/h - das entspricht Sportwagenniveau. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 150 km/h angegeben. Laut Opel lassen sich die 288 Lithium-Ionen-Zellen an einer 50 kWh-Gleichstrom Schnell-Ladestation in nur 30 Minuten zu einem Großteil aufladen, so dass mindestens 150 weitere Kilometer zurückgelegt werden können. Die Bremsenergie-Rückgewinnung (Rekuperation) kann je nach Bedarf individuell geregelt werden.
Der Opel Ampera-e soll im Frühjahr 2017 in den Handel kommen. Zum Preis machte Opel noch keine Angaben, jedoch vermuten Experten, dass zwischen 34.000 und 36.000 Euro aufgerufen werden. Fördermittel von bis zu 4.000 Euro könnten das Modell zum echten Renner machen. Konkurrenten wie Renault Zoe, BMW i3, VW e-Golf oder Nissan Leaf dürfen sich auf was gefasst machen.