Der neue Nissan X-Trail markiert einen Richtungswechsel
Nissan X-Trail: Vom kantigen Geländewagen zum Mainstream-SUV
Nissan hat den X-Trail für 2014 generalüberholt. Die vormals kantige Optik des SUV ist einem dynamischen, stromlinienförmigen Design gewichen und das auch Innenraumkonzept wurde gänzlich überarbeitet. Nun kann der X-Trail als optionaler 7-Sitzer auch die größten Familien transportieren und bietet somit nicht nur Offroad-Charme sondern auch höchste Flexibilität. Mit der neuen X-Trail-Generation nähert sich Nissan dem derzeit beliebten Mainstream-Geschmack im SUV-Segment an. Durch diesen Richtungswechsel soll das Modell an den Erfolg von Juke und Qashqai anknüpfen.
Bruch mit den Vorgängern: Hier kommt der „Quashqai XL“
Seitdem SUVs für Familien eine beliebte Alternative zum Van geworden sind, buhlen die Fahrzeughersteller eifrig um diesen neuen Kundenstamm. Nissan deckte diesen Bereich bisher erfolgreich mit dem fünfsitzigen Qashqai +2 Modell ab, einer verlängerten Version des Qashqai. Doch da dieser seit Ende 2013 nicht mehr produziert wird, musste eine Alternative her. Und so entschieden sich die Japaner dazu mit der Tradition zu brechen und den als kernigen Geländewagen bekannten und beliebten X-Trail zu einem massetauglichen Familien-SUV umzuformen.
Beim Design wird die enge Verwandtschaft zum Qashqai deutlich. Das bislang eher klobig-robuste Design des X-Trail ist einer sportlich-dynamischen Gestaltung gewichen, die bewährte Offroad-Qualitäten nur noch erahnen lässt. Der Radstand wuchs um 7,6 Zentimeter, was im Innenraum für deutlich mehr Platz sorgt. Auch in der Länge, Höhe und Breite hat das Modell zugelegt. Trotzdem konnte durch den Einsatz neuartiger Materialien insgesamt 90 Kilogramm Gewicht eingespart werden. Die Option auf zwei Extrasitze im Heck (für 800 Euro Aufpreis) ermöglicht den Transport von bis zu sieben Personen – allerdings wird den Passagieren beim Platznehmen auf den Zusatzplätzen viel Beweglichkeit abverlangt.
Der Innenraum wirkt hochwertig und die Serienausstattung ist umfangreich. Sechs Airbags, LED-Licht, Klimaanlage und Fünf-Zoll-Multifunktionsdisplay sind an Board. Einige Zierelemente in Karbon-Optik wirken allerdings eher fehl am Platz. Eine verschiebbare Rücksitzbank und umklappbare Sitze ermöglichen ein Kofferraumvolumen von bis zu 1.982 Liter.
Geänderte Fahrwerksauslegung lässt Offroad-Qualitäten vermissen
Das Fahrwerk des X-Trail wurde grundlegend überarbeitet. Beim Fahren fällt sofort die straffere Kraftübertragung auf. Das hat den Vorteil, dass der X-Trail weicher und ein wenig zügiger unterwegs ist und man auch bei höheren Geschwindigkeiten komfortabel reisen kann. Allerdings geht diese Änderung zu Lasten der Offroad-Ambitionen. Bereits auf schlecht befestigten Straßen wird man mit dem neuen X-Trail ordentlich durchgeschüttelt. Von Ausflügen abseits der Straße ist daher eher abzuraten.
Drei Ausstattungslinien stehen zur Wahl
Für den neuen Nissan X-Trail stehen die drei Ausstattungslinien Visia, Acenta und Tekna zur Auswahl. Die Basisversion (Visia) verfügt über 17-Zoll Leichtmetallfelgen, Klimaanlage und zahlreiche Fahrassistenzsysteme wie elektronische Parkbremse, Einparkhilfe und Notbrems- und Spurhalteassistenten sowie eine Chassis-Control-Technologie. Für einfaches Beladen sorgt ein modulares Verstausystem. Der Acenta besitzt zusätzlich Nebelscheinwerfer, Sitzheizung, Zwei-Zonen-Klimaautomatik und einen Fernlicht-Assistent. Die Topvariante Tekna punktet mit 19-Zoll Alufelgen, elektrisch-verschiebbaren Frontsitzen sowie einer elektrisch bedienbaren Heckklappe. Ein Panorama-Glasschiebedach rundet das Angebot ab.
Einer für Alle: Nur ein Motor zum Marktstart
Für den Antrieb sorgt bei allen X-Trail Varianten vorerst ein 1,6 Liter Diesel-Vierzylinder aus dem Hause Renault. Das französische Aggregat bringt 130 PS bei 320 Nm auf die Straße und soll durchschnittlich fünf Liter Kraftstoff auf 100 Kilometern verbrauchen. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 188 km/h angegeben. Ein 1,6-Liter-Turbobenziner mit 163 PS soll die Motorenpalette erst 2015 erweitern. Der neue X-Trail ist optional auch mit zuschaltbarem Allradantrieb oder stufenlosem X-tronic-Automatikgetriebe erhältlich. Offroad-Freunden wird das elektronische Allradsystem "All Mode 4x4-i" (2.000 Euro Aufpreis) empfohlen. Die Basisversion kostet ab 26.790 Euro, der Accenta ab 29.390 Euro. Für das Topmodell Tekna werden mindestens 34.850 Euro fällig.