Konzeptfahrzeugt Mazda RX-Vision
Mazda präsentiert Sportwagen-Studie RX-Vision mit Wankelmotor
Derzeit findet in die 44. Tokyo Motor Show statt. Vor allem die japanischen Autobauer wollen auf der bedeutendsten heimischen Automesse mit Innovationen glänzen. Da verwundert es nicht, dass Mazda die Bühne in der japanischen Hauptstadt nutzt um ein spannendes neues Concept Car zu enthüllen. Die Studie RX-Vision lässt die Herzen von Design- und Sportwagenfans höher schlagen und überrascht mit einer fast vergessenen Antriebstechnologie: dem Wankelmotor.
Herausragendes Design
Mit der Sportwagen-Studie RX-Vision hat Mazda vor allem etwas für's Auge geschaffen. Das rassige Design des Zweisitzers, das sich an der Mazda-Formensprache des sogenannten Kodo-Prinzips orientiert, besticht durch seine besonders sportliche Dynamik. Die endlos lange Motorhaube, die riesigen Felgen, die flache Dachlinie und das extrem kurze Heck lassen den Wagen extrem schnittig auf der Straße liegen. Die schmalen Scheinwerfer und das an einen Hai erinnernde Maul an der Front, schauen angriffslustig auf den Asphalt. In der Seitenansicht wird gekonnt mit konkaven und konvexen Formen gespielt, was der Karosserie eine fast liquide Oberfläche verschafft. Die für die Präsentation gewählte, spezielle rote Lackfarbe unterstreicht diese Wirkung zusätzlich.
Der Mazda RX-Vision ist knapp 4,40 Meter lang, 1,90 Meter breit und hat einen Radstand von 2,70 Meter. Er verfügt über einen Frontmotor und einen für Sportwagen typischen Hinterradantrieb. Die 20-Zoll-Felgen vorn und hinten verleihen dem Sportwagen einen kraftvollen Stand. Im spartanisch gestalteten Innenraum sind alle Instrumente auf den Fahrer ausgerichtet. Auf große Touchscreens und moderne Multimedia-Angebote wird verzichtet, so dass die Bestimmung dieses Wagens in den Fokus tritt: er will auf die Rennstrecke. Mit Stil und einer gehörigen Portion Fahrfreude.
Die Rückkehr des Kreiskolbenmotors
Mazda rühmt sich, der bislang einzige Automobilhersteller zu sein, der den Kreiskolbenmotor erfolgreich in Serie produziert. Bei dieser Motorvariante, die hierzulande auch als Wankel-Motor bekannt ist, wird die Verbrennungsenergie ohne den Umweg einer Hubbewegung direkt in eine Drehbewegung umgesetzt. Die Kraftübertragung mittels Kurbelwelle entfällt.
Somit unterscheidet sich die Mechanik grundlegend vom sonst typischen Hubkolbenmotor und bringt durch seine spezielle Konstruktion zahlreiche Vorteile mit sich. So werden zum Beispiel deutlich weniger bewegte Teile verbaut, wodurch der Motor robuster konstruiert werden kann, wartungsärmer ist und auch sein Leistungsgewicht geringer ausfällt. Weitere Pluspunkte sind die große Laufruhe und eine geringe Geräuschkulisse, da Vibrationen minimiert werden können. So viel zur Theorie. In der Realität mussten sich die Ingenieure in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder mit verschiedenen Problemen, z.B. bei der Öl- und Kraftstoff-Ausbeute herumschlagen.
Im Konzeptwagen RX-Vision kommt nun jedoch ein Kreiskolbenmotor der nächsten Generation zum Einsatz, der den Namen "Skyactiv-R" trägt. Bei der Präsentation in Tokyo hielt sich der Vorstandsvorsitzende von Mazda, Masamichi Kogai, mit technischen Details zurück, betonte aber, dass sein Unternehmen die Antriebstechnologie, die bereits in den 1950er Jahren entwickelt wurde, stets für besonders zukunftsfähig gehalten und daher konsequent weiterentwickelt habe.
Die einstigen Probleme scheinen überwunden, so dass damit zu rechnen ist, dass der Kreiskolbenmotor zukünftig wieder häufiger in Serienmodellen der Marke zum Einsatz kommt. Zuletzt war das beim Mazda RX-8 der Fall, dessen Produktion 2012 eingestellt wurde. Eine Serienfertigung des RX-Vision scheint für 2018 zumindest denkbar.