Auto-Abo: So funktioniert das neue Mobilitätskonzept
Vor- und Nachteile statt Finanzierung oder Leasing?
Mit dem Auto-Abo stößt ein neues Mobilitätskonzept aus den USA in den deutschen Markt vor. Neben der klassischen Finanzierung und einem Leasingvertrag bietet dieses Modell eine interessante Option für Menschen, die großen Wert auf Flexibilität legen. Doch wo ist der Unterschied zum Leasing, welche Vor- und Nachteile gibt es und für wen lohnt sich ein Auto-Abo eigentlich?
Wie funktioniert ein Auto-Abo?
Die Flatrate fürs Auto
Beim Auto-Abo, manchmal auch Auto-Flatrate oder Auto-Subscription genannt, handelt es sich um ein ursprünglich aus den USA stammendes Mobilitätskonzept. Als großen Vorteil geben die Anbieter dieser Abonnements an, dass die größten Kostenpunkte nicht mehr beim eigentlichen Fahrer liegen. Dieser schließt für einen regelmäßigen, monatlichen Beitrag eine Mitgliedschaft beim jeweiligen Anbieter ab, über den dann die meisten Kostenfaktoren abdeckt sind. Hinzu kommt meist noch eine einmalige Anmeldegebühr. Der Provider stellt dem Nutzer für seinen Beitrag ein Fahrzeug passend zum persönlichen Bedarf zur Verfügung, mit dem man eine vertraglich fixierte Anzahl an Kilometern pro Monat fahren kann.
Was genau beinhaltet das Auto-Abo?
Der monatliche Beitrag inkludiert neben der KFZ-Steuer auch eine (Vollkasko-)Versicherung, sämtliche Reparatur- und Wartungskosten, sowie Kosten für Verschleißteile und Reifenwechsel. Der Nutzer eines Auto-Abos muss sich also außer um den monatlichen Mitgliedsbeitrag und einen vollen Tank um wenig kümmern. Je nach Abo-Art steht ihm eine jährliche bzw. monatliche Anzahl von Freikilometern zur Verfügung. Wer darüber hinaus Mehrkilometer fährt, muss allerdings mit Zusatzkosten rechnen.
Abo-Laufzeit, Fahrzeugwahl und Ausstattung
Die Laufzeiten der unterschiedlichen Auto-Abos variieren stark: Anbieter wie Faaren oder finn.auto bieten kurze Laufzeiten ab nur 1 Monat an. Bei anderen Providern müssen hingegen 6 oder 12 monatige Mindestlaufzeiten gebucht werden. Dies kann sich lohnen, wenn man den Zeitraum, in dem das Abo benötigt wird, konkret eingrenzen kann. Daher sollte man sich intensiv informieren, was für den persönlichen Einzelfall am besten geeignet ist.
Zur Auswahl stehen aktuelle Neuwagen aller Klassen, die dementsprechend unterschiedlich kostenintensiv sind. In Punkto Ausstattung ist das Auto-Abo allerdings nicht personalisierbar. Zwar werden die jeweiligen Ausstattungen bei den Anbietern detailliert beschrieben, Individualisierungsmöglichkeiten sucht man hier jedoch vergebens.
Fahrzeugwechsel und Lieferbedingungen des Auto-Abos
Grundsätzlich kann man sein Auto nach der Laufzeit des Abonnements zurückgeben und erhält die Möglichkeit, ein neues Auto zu abonnieren. Denn kommt ein Auto in die Jahre oder überschreitet eine gewisse Anzahl an gefahrenen Kilometern, sind die Wartungskosten den Anbietern schlicht zu teuer, als dass die monatliche Abo-Rate dies kompensieren könnte. Die Lieferbedingungen unterscheiden sich je nach Abo-Provider: Bieten einige für Mehrkosten einen Bring- und Abholservice an, muss bei anderen der Abo-Nehmer selbst das Fahrzeug an bestimmten Abholstationen entgegennehmen.
Wer bietet ein Auto-Abo an?
Aktuell ist der Markt noch recht unübersichtlich, da regelmäßig neue Anbieter von Auto-Abos hinzustoßen oder sich zusammenschließen. Viele Automarken bieten inzwischen eigene Abo-Optionen an. Zusätzlich versuchen sich sowohl Autovermietungen als zahlreiche Start-Ups mit ihren Abo-Konzepten zu etablieren. Volvo, Volkswagen, BMW und Mini haben ihre Angebote bereits gelauncht. Unabhängige Anbieter wie Cluno, nextmove oder like2drive buhlen ebenfalls um die Gunst der Kunden. Auch Big-Player Sixt hat ein Auto-Abo Konzept entwickelt. Die Auswahl an Anbietern ist also schon jetzt enorm. Daher ist eine ausführliche Recherche, welcher Anbieter das passende Abonnement-Modell für den individuellen Bedarf bereithält, ratsam.
Auto-Abo oder Leasing – Für wen lohnt sich was?
Die Unterschiede zum Leasing Vertrag
Das Auto-Abo schlägt die Brücke zwischen klassischer Autovermietung und einem Leasingvertrag. Ein wesentlicher Unterschied: Das Leasing läuft generell fest auf ein Auto. Bei einigen Abo-Arten kann man das Fahrzeug hingegen bei Bedarf tauschen. Ein weiterer, eminenter Unterschied ist die geringere Laufzeit des Abos. Schließt man einen Leasingvertrag in der Regel über mindestens 2 bis 4 Jahre ab, kann man mit dem Auto-Abo deutlich flexibler agieren. Zudem entfallen die Wartungs-, Steuer- und Inspektionskosten. Außer einer eventuellen Anmeldegebühr gibt es keine weiteren Sonderzahlungen, wie sie üblicherweise zu Beginn oder Ende eines Leasingvertrags anfallen.
Für wen lohnt sich also das Auto-Abo?
Generell kann sich ein solches Abo für Personen lohnen, die großen Wert auf Flexibilität legen. Laut einer aktuellen Umfrage finden vor allem jüngere Menschen das neue Abo-Modell interessant. Besonders um einen Zeitraum ohne eigenes Auto zu überbrücken, ist das Konzept ideal. Aber auch für Leute, die gerne verschiedene Autos fahren möchten – sei es aus privaten oder beruflichen Gründen – empfiehlt sich ein Auto-Abo. Ein weiterer Pluspunkt ist dabei sicherlich die Sorgenfreiheit, sich nur noch um den gefüllten Tank kümmern zu müssen. Im Hinblick auf die Zukunft steht der große Abo-Boom also sicher noch bevor, was in der Regel auch die Preise weiter fallen lässt.