Winterreifen: High-Tech sorgt für geringeren Verbrauch
Mit High-Tech-Winterreifen an der Zapfsäule sparen
Der Antrieb eines jeden Fahrzeugs läuft über seine Räder. Logische Konsequenz daraus: die Reifen sind ein relevanter Faktor für den Spritverbrauch. Diese sogenannte Walkarbeit der Reifen schluckt bis zu 20% einer jeden Tankfüllung. Mit anderen Worten: Jedes fünfte Mal tankt man ausschließlich für die Autoreifen. Hauptursache für diesen Umstand ist der Rollwiderstand der Straße. Dieser muss überwunden werden um das Fahrzeug überhaupt in Fahrt zu bringen. Je mehr Grip ein Reifen hat, desto höher wird auch der Rollwiderstand. Vor allem Winterreifen haben einen hohen Rollwiderstand, weil sie ein ausgeprägtes Profil benötigen um auf glatten Straßen Halt zu finden. Zudem sind die meisten Winterreifen „weicher“ als sommerliche Pneus, was den ohnehin schon bestehenden Rollwiderstand zusätzlich erhöht. Deshalb galten Winterreifen lange Zeit als Spritfresser.
Neue Technik macht den Winterreifen vom Spritkiller zum Spritsparer
Aus diesem Grund forscht die Chemieindustrie schon lange angestrengt nach einer Lösung für dieses Problem. Reifenhersteller wie Michelin oder Apollo Vredestein suchen intensiv nach optimierten Gummimischung unter Verwendung sogenannter Additive. Diese speziellen chemischen Mischungen sollen die beiden Anforderungen (Grip auf der einen, Sparsamkeit auf der anderen Seite) zu einem funktionellen Kompromiss führen. Ohne solche High-Tech Chemie wären die heutigen Winterreifen immer noch gnadenlose Spritschlucker.
Daraus bestehen die High-Tech Reifen
Moderne Autoreifen bestehen aus einer Gummimischung von über 100 „Zutaten“. Hauptbestandteile sind meistens die „Gummistoffe“ Kautschuk und Schwefel. Um diese chemischen Elemente miteinander zu verbinden benutzte man bis in die 1990er hinein Schwefel als Bindemittel. Dieser wurde jedoch inzwischen von dem Bindemittel Siliciumoxid, kurz Silica abgelöst. Auf diese Weise konnte inzwischen bis zu 40% des Rollwiderstandes reduziert werden. Dadurch wurden auch der Kraftstoffverbrauch und der CO2-Ausstoß erheblich gemindert. Zwar sind Sommerreifen hier immer noch „sparsamer“ als Winterreifen - aber der Unterschied ist marginal.
High-Tech Reifen bezahlen sich von selbst
Wer den Kauf eines teureren Reifenpaares aufgrund der Anschaffungskosten scheut, sollte sich eine simple Rechnung vor Augen führen: Ein Hochklasse-Reifen spart im Schnitt 8% mehr Sprit als ein einfaches Modell. Wer im Jahr 30.000 Kilometer oder mehr fährt, spart den Preis für die besseren Reifen später an der Zapfsäule wieder ein. Und er hat nebenbei noch etwas für die Umwelt getan, ohne auf irgendeine Form von Komfort verzichten zu müssen.
Hoher Luftdruck sorgt für noch geringeren Verbrauch
Der beste Tipp für Sparfüchse: Den Luftdruck der Reifen stets rund 0,5 bar über den Herstellerempfehlungen halten. Damit ist je nach Fahrweise bis zu 3 Prozent Spriteinsparungen möglich ohne Einbußungen bei der Fahrdynamik und dem Fahrkomfort hinnehmen zu müssen. Jedoch sollte man nicht noch mehr Druck auf die Reifen aufbauen, dies treibt den Verschleiß zu sehr in die Höhe.
Wann sollte man überhaupt Winterreifen nutzen? Die Oktober-Ostern-Regel
Hinter der O-O-Regel steckt eine (unverbindliche) Richtlinie, wann ein Fahrzeughalter seine Winterreifen aufziehen sollte: Von Oktober bis Ostern ist es ratsam mit Winterreifen zu fahren. Auf diese Weise wird der in der StVO normierten Vorschrift, bei Glatteis oder sonstigen winterlich bedingten Umständen nur mit Winterreifen zu fahren, Rechnung getragen. Wer lieber auf Ganzjahresreifen setzt, sollte sich bewusst sein, dass diese als Kompromiss niemals so effizient sein können wie Sommerreifen bzw. so griffig wie Winterreifen. Wer also in winterlichen Regionen unterwegs ist, sollte zu hochwertigen Winterreifen greifen.