Winterreifen: Auch gebraucht eine gute Wahl?
Gebrauchte Winterreifen – kostengünstige Alternative oder Risikofaktor?
So langsam neigt sich der Sommer dem Ende zu, der Herbst steht in den Startlöchern und der Winter rückt näher. Für Autofahrer bedeutet dies neben der Umstellung auf die veränderten Wetter- und Straßenverhältnisse, auch die Ausrüstung des Fahrzeugs auf die kältere Jahreszeit. Der wohl wichtigste Aspekt in Bezug auf die Fahrsicherheit beim Jahreszeitenwechsel ist natürlich der saisonale Wechsel der Autoreifen. Nur Winterreifen bieten mit ihrer angepassten Gummimischung und dem speziellen Reifenprofil einen optimalen Grip und wirken sich damit positiv auf das Fahr- und Bremsverhalten des Kraftfahrzeugs aus.
Alternativen zu neuen Winterreifen
Wer für den anstehenden Wechsel auf Winterreifen noch nicht ausgestattet ist, sollte sich rechtzeitig um passende Bereifung bemühen. Denn nur wer frühzeitig ordert, kann sicher gehen, dass das gewünschte Reifenmodell auch erhältlich ist. Da neue Qualitätsreifen jedoch auch ihren Preis haben, greifen einige Autofahrer immer häufiger auf günstige Alternativen zurück. Neben runderneuerten Winterreifen können zum Beispiel auch Gebrauchtreifen erworben werden. Doch wie sicher sind gebrauchte Winterreifen?
Worauf bei gebrauchten Winterreifen zu achten ist
Bevor man bei vermeintlichen Preisschnäppchen für gebrauchte Reifen zuschlägt, sollten die Daten der Pneus eingehend geprüft werden, um festzustellen, ob diese auch für das eigene Fahrzeug geeignet sind. Die wichtigsten Angaben sind auf der Seitenwand der Reifen ablesbar und können mit den Angaben im Fahrzeugschein verglichen werden. Neben den richtigen Maßen sind auch Punkte die zulässige Höchstgeschwindigkeit oder die maximale Tragfähigkeit relevant.
Sind die Pneus für das Auto geeignet, sollte man einen Blick auf das Alter der Reifen werfen. Sind diese älter als sechs Jahre, ist zu befürchten das sie spröde und rissig sind und ggf. ein Sicherheitsrisiko darstellen. Das Reifenalter ist in Form der sogenannten DOT-Nummer auf mindestens einer Reifenseite angebracht. Die Abkürzung DOT stand Ende der 1970er Jahre als Kennung für das US-amerikanische Verkehrsministerium "Department of Transportation", wird aber inzwischen weltweit von Reifenproduzenten genutzt.
Neben dem Herstellungsdatum der Reifen sollte ein weiteres Augenmerk auf den optischen Zustand gelegt werden. Die Pneus müssen unbeschädigt sein und die Profiltiefe muss mindestens 4 Millimetern betragen. Dementsprechend ist von "blinden Bestellungen" im Internet abzuraten, da selbst auf Bildern nicht immer einwandfrei festzustellen ist, ob der Reifen Beschädigungen aufweist.
Gesetzlich Vorgaben für Winterreifen
Bei neuen und gebrauchten Winterreifen gelten die gleichen gesetzlichen Vorgaben, die durch die Winterreifenpflicht in Deutschland geregelt sind. So muss das M+S Symbol, das für Schnee + Matsch steht, sowie das Piktogramm einer Schneeflocke vor einem Berg auf den Seitenwänden der Reifen eingeprägt sein. Sind derartige Reifen mit ausreichender Profiltiefe bei winterlichen Witterungsverhältnissen nicht aufgezogen und es kommt zu einem Umfall, kann die Kfz-Versicherung die Regulierung ganz oder teilweise verweigern.
Vor- und Nachteile gebrauchter Winterreifen
Abgesehen vom preislichen Aspekt, bieten gebrauchte Winterreifen mehr Nachteile als Vorteile. Zwar wird man im Internet mit zahllosen Angeboten gelockt und kann durch einen entsprechenden Kauf den ein oder anderen Euro sparen, die eigene Sicherheit und die der weiteren Fahrzeuginsassen sollte Ihnen jedoch mehr wert sein. Gebrauchte Autoreifen haben in jedem Fall einen gewissen Verschleiß hinter sich und bergen das Risiko leichter Beschädigungen, die ggf. optisch nicht erkannt werden können. Alter, schlechte Lagerung und ungünstige Witterung können zu Mikrorissen geführt haben, die das Schadensrisiko erhöhen. Zudem sinkt durch den fortgeschrittenen Abrieb der Lauffläche die Energieeffizienz der Reifen, so dass der Kauf neuer Winterreifen letztendlich wirtschaftlicher ist.