Sicherheit im Autotunnel - so verhalten Sie sich richtig
So verhalten Sie sich bei einem Unfall im Autotunnel
Für viele Autofahrer ist die Fahrt durch einen Tunnel unangenehm. Autotunnel werden als enge Röhren wahrgenommen, dunkel und mit schlechter Frischluftversorgung. Zudem schreckt viele die Furcht vor einem Unfall in einem Tunnel ab, da Gefahren nicht eingeschätzt werden können und Sicherheitsvorkehrungen unbekannt sind. Wir sagen Ihnen, wie sie sich in einem Autotunnel verhalten sollten, um Gefahrenpotentiale zu erkennen und zu minimieren.
Wie sicher sind Autotunnel in Europa?
Eines vorweg: Autotunnel sind besser als ihr Ruf. Seit der Brandkatastrophe im Mont-Blanc-Tunnel im Jahre 1999 wurden die Sicherheitsvorkehrungen stetig optimiert, und haben sich seither laut Experteneinschätzung in allen europäischen Tunneln deutlich verbessert. Seit dem Unglück untersucht auch der ADAC jährlich die Tunnel in Europa und bewertet diese in einem klassischen Schulnoten-System. In diesem Jahr wurden 20 Röhren unter die Lupe genommen. Davon wurden 14 mit der Bestnote "sehr gut" bewertet und 6 erhielten immerhin die Note "gut". Die ADAC-Experten berücksichtigten unter anderem die Beleuchtung, den Brandschutz, die Belüftung sowie Flucht- und Rettungswege. Insgesamt wurden seit 1999 rund 400 Autotunnel in 21 europäischen Ländern untersucht. Der ADAC stellte seither auch bei nachträglichen Stichproben anhaltende Verbesserungen fest. Zudem sorgen strenge Geschwindigkeitsbegrenzungen für eine Verringerung der Unfallgefahr.
So verhalten Sie sich in einem Autotunnel richtig
Wichtigste Regel: bei der Einfahrt in einen Autotunnel ist das Abblendlicht einzuschalten. Nur so kann das Fahrzeug auch von anderen Verkehrsteilnehmern wahrgenommen werden. Sofern Sie eine Sonnenbrille tragen, sollte diese abgesetzt werden, da sich durch die neue Umgebung die Lichtverhältnisse stark verändern. Fahren Sie innerhalb des Tunnels möglichst rechts und halten Sie den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen unbedingt ein. Halten Sie sich zudem unbedingt an die erlaubte Geschwindigkeit und behindern Sie andere Verkehrsteilnehmer nicht durch plötzliche Fahrmanöver.
Was tun bei einem Unfall im Autotunnel
Sollte es trotz aller Sicherheitsvorkehrungen doch zu einem Unfall im Tunnel kommen, heißt die erste Regel: Ruhe bewahren und Warnblinkanlage einschalten. Stoppen Sie sofern möglich mit etwas Abstand zum Vordermann und achten Sie dabei darauf, dass in der Mitte genug Platz für Rettungsfahrzeuge frei bleibt. Sofern eine Weiterfahrt nicht möglich ist, sollten Sie den Motor ausschalten und die Lüftung des Fahrzeugs auf Umluft stellen, damit Abgase nicht in das Fahrzeuginnere befördert werden. Schalten Sie nun das Radio an um Informationen oder Durchsagen von Rettungskräften zu empfangen. Seien Sie dabei nicht verwundert, wenn Sie nicht ihren Wunschsender empfangen können. In Tunneln ist der Radioempfang häufig nur eingeschränkt möglich. Mindestens einen Sender werden Sie jedoch empfangen können.
Sofern Sie selbst von einer Panne betroffen sind, sollten Sie umgehend die Warnblinkanlage einschalten, um andere Fahrer auf Ihre Situation aufmerksam zu machen. Halten Sie das Auto nach Möglichkeit auf dem Seitenstreifen (falls vorhanden) oder versuchen Sie eine Nothaltebucht zu erreichen. Ziehen Sie nun die Warnweste an und sichern Sie vorsichtig die Unfallstelle mit einem Warndreieck. Sofern sie mit Ihrem Handy keinen Empfang haben, können Sie eines der in regelmäßigen Abständen im Tunnelinneren angebrachten Notfalltelefone nutzen, um einen Notruf abzusetzen. Sofern sich Rauch oder Qualm bildet, ist der Tunnel schnellst möglich zu Fuß über die gekennzeichneten Fluchtwege zu verlassen. Versuchen Sie nicht ihr Fahrzeug zu wenden oder rückwärtszufahren, da solche Manöver für Chaos im Tunnel sorgen und zudem die Einfahrt von Rettungsfahrzeugen behindern können. Lassen Sie zudem beim Verlassen des Autos den Zündschlüssel stecken, damit Rettungskräfte es bei Bedarf bewegen können.