Gebrauchtwagenverkauf vorbereiten
Tipps zum Gebrauchtwagenverkauf: Wertermittlung, Autopflege, Fotos, Unterlagen
Gebrauchtwagen erfreuen sich in Deutschland nach wie vor großer Beliebtheit. Nach einer Statistik des Kraftfahrzeug-Bundesamtes gab es im Jahr 2015 ca. 7,33 Millionen Besitzumschreibungen von Pkw. Ein nicht unbeträchtlicher Anteil davon wurde im privaten Bereich verkauft. Wer also seinen Gebrauchten hierzulande verkaufen will, hat sehr gute Möglichkeiten. Trotzdem sollte man sich als Verkäufer gut auf den Verkauf vorbereiten. Dieser Ratgeber soll Ihnen dazu einige wichtige Tipps geben.
Vor dem Verkauf kommt die Wertermittlung
Bevor sie sich intensiver mit dem Verkauf Ihres Gebrauchtwagens befassen, sollten Sie den Wert des Fahrzeugs möglichst genau ermitteln. Dieser Wert wird von vielen verschiedenen Aspekten wie dem Alter des Fahrzeugs, den Ausstattungsmerkmalen, gefahrenen Kilometern, dem Zustand des Autos (Unfälle, kleinere Schäden usw.) und der allgemeinen Nachfrage nach dem Automodell beeinflusst.
Aufgrund dieser Einflussfaktoren ist es für einen Laien gar nicht so einfach, den genauen Zeitwert seines Gebrauchtwagens zu ermitteln. Daher ist es sinnvoll, auf Hilfsmittel und spezielle Dienstleistungen zurückzugreifen:
Verkaufsanzeigen vergleichen
Ein Blick auf Verkaufsanzeigen im Internet für das gleiche Automodell mit ähnlichen Daten in Bezug auf Kilometerleistung und Alter gibt Anhaltspunkte.
Vorteile | Nachteile |
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Schwacke-Liste
Die Schwacke-Liste enthält bis zu 700.000 Vergleichswerte für gebrauchte Pkw. Diese Datenbasis ermöglicht eine seriöse und objektive Wertermittlung.
Vorteile | Nachteile |
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TÜV-Dienste
Ein TÜV-Dienst untersucht das Fahrzeug eingehend und erstellt ein professionelles Preisgutachten.
Vorteile | Nachteile |
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Ankaufsportale
Ankaufsportale im Internet werben mit Claims wie „Wir kaufen dein Auto“ und nehmen eine Online-Preisermittlung auf Basis der zuvor eingegebenen Daten vor. Dienste dieser Art bieten zudem den Kauf den Fahrzeugs zum ermittelten Wert an.
Vorteile | Nachteile |
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Durch die genannten Möglichkeiten lässt sich der Wert eines Gebrauchtwagens in der Regel gut bestimmen, so dass man bei Preisverhandlungen auf fundierter Basis argumentieren kann. Schwieriger ist dies jedoch bei Oldtimern, für die ein gesondertes Wertgutachten beim Spezialisten empfehlenswert ist.
Autopflege ist Pflicht
Unabhängig von der Art des Verkaufs ist eine gute Autopflege selbstverständlich. Ein guter optischer Eindruck sorgt für eine optimale Grundlage bei den Verkaufsverhandlungen. Neben einer gründlichen Autowäsche und der Reinigung des Innenraums, empfiehlt sich auch eine Motorwäsche. Da es bei einer solchen jedoch leicht zu Schäden an Zündspulen, Kontakten etc. kommen kann, sollte sie vom Fachmann durchgeführt werden. Des Weiteren sollten Schäden an Armaturen, Polstern und natürlich am Lack beseitigt werden. Dazu eignen sich in den meisten Fällen sogenannte Smart Repair Methoden, die je nach Einsatzbereich ab 50 Euro in Anspruch genommen werden können.
Erstellen Sie gute Fotos
Wer sein Auto auf einer der Internet-Plattformen anbieten möchte, benötigt dafür ansprechende Fotos. Denn Anzeigen ohne Bilder erzielen kaum Aufmerksamkeit. Bei den Fotos sollten Sie darauf achten, dass der Wagen aus verschiedenen Perspektiven gezeigt wird und die Bilder weder verwackelt noch unscharf sind. Suchen Sie sich ein helles, neutrales Plätzchen (z.B. die Wiese im Vorgarten oder einen Hinterhof) und lichten Sie das Auto mindestens in folgenden Perspektiven ab: Front, Seitenansicht, Heck, Innenraum / Cockpit, Kofferraum. Zeigen Sie dabei nicht nur die Schokoladenseite(n) des Fahrzeugs, sondern gehen Sie offen und ehrlich mit Mängeln oder kleineren Schäden um. Bedenken Sie dabei: umso detaillierter Sie das Fahrzeug zeigen, desto besser kann sich der Kaufinteressent einen Eindruck verschaffen. Allerdings sollte das Nummernschild nicht auf den Bildern zu erkennen sein, um Betrugsversuchen vorzubeugen.
Die nötigen Unterlagen griffbereit halten
Natürlich sollten alle relevanten Unterlagen zum Fahrzeug vorliegen. Das spart beim Start in die Verkaufsverhandlungen Zeit und verschafft zudem Sicherheit. Dazu gehören Zulassungsbescheinigungen I und II sowie Belege für regelmäßige Inspektionen. Darüber hinaus sollten entstandene Schäden und deren Behebung durch Dokumente und Werkstattbelege erklärt werden können. Dies macht nicht nur einen seriösen Eindruck, sondern kann auch überzogene Preisnachlässe abmildern.
Kaufvertrag vorbereiten
Beim Verkauf eines Autos ist es wichtig, einen Kaufvertrag zu verwenden. Eine kostenlose Vorlage lässt sich hier herunterladen. Im Kaufvertrag sollten die wichtigsten Daten sowie der Zustand des Fahrzeugs genau beschrieben werden. Auch das Datum sowie die Uhrzeit der Übergabe sind wichtig, um die Haftung bei späteren Unfällen klar zuordnen zu können. Darüber hinaus ist es hilfreich, als Privatverkäufer die Gewährleistung auszuschließen. Dies bildet einen Schutz vor späteren Forderungen des Käufers, sofern nichts arglistig verschwiegen wurde.
Werden diese Punkte beachtet und der Verkauf zudem schnellstmöglich der eigenen Kfz-Versicherung gemeldet, lassen sich die meisten Fehler vermeiden und mit etwas Verhandlungsgeschick ein guter Preis erzielen. Dabei bildet eine fundierte Wertermittlung die Basis. Wer den Wagen zudem in einem guten Zustand präsentiert und in Bezug auf Dokumente und den Kaufvertrag alle wichtigen Aspekte beachtet, kann sich auf einen unproblematischen und hoffentlich einträglichen Gebrauchtwagenverkauf freuen.