Erfolgreicher Privatwagenverkauf

So erzielt Ihr Gebrauchtwagen noch einen guten Preis

[12.01.2015] Ratgeber | al

Ein neues Auto soll her, doch der alte Gebrauchtwagen hat noch keinen Abnehmer gefunden oder erzielte bisher keinen annehmbaren Preis? Damit der Autoverkauf gelingt, sollten sich Fahrzeughalter im Vorfeld mit einigen wichtigen Punkten auseinandersetzen, sei es die genaue Wertermittlung, der Vergleich mit ähnlichen Modellen oder die seriöse Abgabe an den neuen Besitzer. Darüber hinaus gibt es einige nützliche Tricks, die die Verkaufschancen deutlich erhöhen können.

Der Preis – was ist realistisch, zu teuer oder zu billig?

Kfz Gutachter
Durch einen professionellen Gutachter lässt sich der Restwert eines Autos zuverlässig ermitteln, Foto: XiXinXing

Eine korrekte Wertermittlung ist für viele Fahrzeughalter eine schwierige Aufgabe. Klar sollte sein, dass keine utopisch hohen Summen verlangt werden sollten, da diese kaum realisierbar sind und potentielle Interessenten abschrecken. Ebenso sollte kein Dumping betrieben werden – denn dann steht das Telefon zwar nicht mehr still, man hat dafür gegenüber Kaufinteressenten aber eine deutlich schlechtere Verhandlungsposition. Denn nachträglich kann der Preis in der Regel nicht mehr angehoben werden, ohne den Käufer zu verprellen. Ein realistischer, marktüblicher Preis ist daher der beste Weg, um erfolgreich in eine Verkaufsverhandlung einzusteigen. Einen ersten Eindruck erhält man, indem das Fahrzeug auf gängigen Gebrauchtwagenportalen mit ähnlichen Modellen verglichen wird. Dabei ist auf die individuelle Ausstattung und die Leistungsdaten zu achten. Baujahr, Kilometerstand und der Allgemeinzustand sollten möglichst übereinstimmen und auch wertsteigernde Sonderausstattungen beim Vergleich einbezogen werden. Deutlich verbindlicher ist eine professionelle Autobewertung die auch ohne größeren Aufwand online durchgeführt werden kann.

Der Verkauf – Online, Print oder Händler?

Eine Online-Verkaufsanzeige auf einer der großen Online-Plattformen ist heutzutage der wohl einfachste Weg, ein Fahrzeug zu verkaufen. Verschiedene Dienste bieten die Möglichkeit, das Auto ohne großen Aufwand mitsamt technischen Details, Beschreibung und ergänzenden Bildern vorzustellen. Technische Kenntnisse sind dafür in der Regel nicht erforderlich. Zudem sind die meisten Dienste dieser Art kostenlos. Alternativ kann man das Fahrzeug auch bei einem Auktionshaus online einstellen. Allerdings stellt sich hier die Frage, welches Mindestangebot für den Wagen angesetzt werden sollte – denn wer auf Risiko geht und beispielsweise mit 1 Euro beginnt, wird zwar viele Bieter anlocken, könnte das Auto aber auch weit unter Wert verkaufen. Mittlerweile gibt es im Internet außerdem Anbieter, die Fahrzeuge direkt aufkaufen, so z.B. wirkaufendeinauto.de. Dabei handelt es sich um einen Dienstleister, der zunächst eine kostenfreie professionelle Autobewertung durchführt, in die verschiedene Faktoren wie Alter, Umwelteinflüsse oder Verschleißerscheinungen miteinbezogen werden. Klarer Vorteil dieser Variante: Auf Basis des Gutachtens einigen sich die Parteien auf einen Preis und die Auszahlung erfolgt sofort. Darüber hinaus wird auch die Abmeldung des Wagens kostenfrei übernommen.

Neben dem Internet kann man auch die Printmedien nutzen, um sein Fahrzeug einer großen Anzahl von Interessenten zugänglich zu machen. Neben der klassischen Annonce in der Zeitung, bietet sich vor allem eine Anzeige in einer Autozeitung oder -zeitschrift an. Hier bietet sich für den Verkäufer die Möglichkeit, eine detaillierte Beschreibung aufzugeben und die Zielgruppe je nach Art des Fahrzeugs optimal einzugrenzen. Ein wichtiger Erfolgsgarant, bei Anzeigen dieser Art: die Angabe VHB für Verhandlungsbasis zeigt, dass der Verkäufer durchaus bereit ist, zu verhandeln und nicht starr auf seinen Preis besteht. Aus diesem Grund kann der genannte Preis übrigens im Vorfeld auch bewusst ein wenig höher ausfallen.

Ganz klassisch kann der Wagen auch direkt zu einem Autohändler gebracht werden, der gebrauchte Fahrzeuge entweder kauft oder auf Kommission auf seinen Hof stellt. Bei einem direkten Kauf muss man sich auf harte Verhandlungen gefasst machen, da der Autohändler durch den Weiterverkauf Geld verdienen will und daher einen möglichst wenig Geld ausgeben will. Daher kann auf diese Weise nicht unbedingt der beste Preis erzielt werden. Bei einem Verkauf über Kommission kann eine eventuell anfallende Platzmiete den Gewinn schmälern. Daher lohnt es sich zuvor in Erfahrung zu bringen, welcher Händler vertrauenswürdig arbeitet.

Letzte Handgriffe – so macht der Wagen einen guten Eindruck

Autoverkäufer unterschätzen oft Wirkung, die die Optik eines Wagens auf den potentiellen Käufer hat. Nicht selten wird ein Auto, das besonders gepflegt aussieht, vom Käufer bevorzugt, auch wenn ggf. Mängel vorliegen. Das bestätigte auch ein Test den AutoBild durchführte. Dabei wurde ein Ford Mondeo zunächst im dreckigen, dann im gereinigten und gelüfteten Zustand von einem Gutachter bewertet. Stolze 500 Euro Preisdifferenz waren das Ergebnis. Wer also vorher noch einmal gut putzt, kann durchaus ein paar Scheine mehr verdienen. Daher lohnt je nach Fahrzeugwert auch der Besuch bei einem professionellen Autoaufbereiter und/oder Beulendoktor, der durch Smart Repair oder andere Techniken optische Mängel beseitigt. Folgende Maßnahmen sind daher empfehlenswert:

  • Motorraum säubern – ein Blick unter die Motorhaube ist beim Autokauf obligatorisch. Daher sollten Laub und Schmutz durch eine Motorwäsche beseitigt werden.
  • Kleinere Schäden im Lack ausbessern – bei recht neuwertigen Lacken genügt in der Regel eine gute Hartwachspolitur, bei deutlicheren Steinschlägen, Kratzern oder Schrammen sind hingegen Lackstift und Klarlack empfehlenswert.
  • Risse in Polstern ausbessern – Risse an Sitzbezügen lassen sich mit verschiedenen Hilfsmitteln kaschieren oder beseitigen. Bei Leder kann zum Beispiel Flüssigleder verwendet werden, das vorsichtig aufgestrichen und danach mit der passenden Farbe übermalt wird.
  • Gerüche beseitigen – Gerüche im Auto können auf einen Käufer unangenehm wirken und sollten daher neutralisiert werden. Am besten lassen sie sich mit Essig oder Kaffeepulver entfernen. Auch Natronlauge ist ein zuverlässiges Hilfsmittel.
  • Innenraum gründlich reinigen – der Innenraum sollte gründlich ausgesaugt werden, vorhandene Flecken oder Verschmutzungen auf Polstern und Armaturen entfernt werden.