Einsatzfahrzeuge Winterdienst: überholen oder nicht?
Wie man Winterdienst-Einsatzfahrzeugen begegnen sollte
Ob bei negativen Temperaturen große Schneemassen fallen oder trotz Plusgrade gefrierender Regen die Fahrbahn unsicher macht: Winterdienst-Einsatzfahrzeuge wie Schneepflug und Streuwagen sind von fundamentaler Wichtigkeit für unsere winterliche Verkehrssicherheit. Dennoch sind wir selten erfreut, wenn wir sie im Straßenverkehr antreffen, denn zumeist bremsen sie den Straßenverkehr aus.
Umsichtig fahren, Abstand halten!
Dennoch warnt der ADAC davor, Fahrzeuge des Winterdienstes im Einsatz zu überholen. Einerseits sind sie oft breiter als normale LKW, und die Aufbauten sind bei schlechten Sichtbedingungen schwer zu erkennen. Andererseits fahren gerade Schneepflüge oft versetzt voneinander, was bei einem riskanten Überholmanöver leicht übersehen werden kann. Es wird empfohlen, dem Winterdienst Platz zu machen, rücksichtsvoll zu fahren und nicht zu überholen. Ein Überholmanöver sei riskant und bringe selten einen echten Zeitgewinn.
Bei entgegenkommenden Schneepflügen ist es zudem wichtig, die Breite der Schneeschaufel zu beachten. Hier muss ausreichend Platz gelassen werden. Und wie immer ist der Sicherheitsabstand zu beachten. Es gilt: halten Sie mindestens halb so viele Meter Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug, wie ihr Tacho Stundenkilometer anzeigt. Das ist besonders wichtig, wenn man hinter Streufahrzeugen fährt. Denn je nach Art des Streuguts besteht die Gefahr von Lackschäden. Handelt es sich um Salz, kann die Windschutzscheibe verschmiert werden und die Sicht stark behindert werden.
Kein Zeitgewinn durch Winterdienst-Überholung
Letztlich darf man nicht vergessen, dass man sich nach dem Überholmanöver genau jenen Bedingungen aussetzt, vor denen die Räumfahrzeuge schützen sollen. Nur um ein paar Stundenkilometer schneller zu sein, sollte man daher nicht das Risiko eingehen, auf glatter Fahrbahn zu fahren. Sollte eine Schneeschicht liegen, sieht man sich vor den Räumfahrzeugen ebenfalls erschwerten Verkehrsbedingungen ausgesetzt, und muss seine Geschwindigkeit ohnehin wieder drosseln.
Prinzipiell gilt also: winterlichen Bedingungen sollte man grundsätzlich mit Vor- und Umsicht begegnen. Das gilt auf der frisch verschneiten Straße genauso wie hinter einem Räumfahrzeug. Zu bedenken ist auch, dass glatte Straßen nicht erst bei negativen Temperaturen auftreten können. Gerade in Verbindung mit Wind wird es häufig auch schon bei bis zu drei Grad Celsius glatt.