Das passende Zugfahrzeug für Ihren Wohnwagen

Darauf sollten Sie bei Zugfahrzeugen für Wohnanhänger achten

[17.04.2015] Ratgeber | sk

Potentielle Zugfahrzeuge z.B. für Wohnwagen, sollten bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Ein besonders Leistungsstarker Motor ist noch kein Qualitätskriterium. Vielmehr sollten alle Fahrzeugkomponenten aufeinander abgestimmt sein, um die Sicherheit der Insassen und der anderen Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten. Dabei sind Faktoren wie Stützlast, Masse-Leistungs-Verhältnis und natürlich die Zuglast zu beachten.

Wohnwagen
Bei der Auswahl des Zugfahrzeugs für Ihren Wohnwagen sollten Sie einige Punkte beachten, Foto: Caravaning Industrie Verband e.V.

Das passende Zugfahrzeug

Wichtig ist zunächst die Überprüfung der Zuglast des Fahrzeugs. Angaben dazu sind im alten Fahrzeugschein unter der Ziffer 28 vermerkt, während im neuen Schein die notwendige Eintragung unter 0.1 zu finden ist. Ein Fahrzeug mit Heckantrieb hat den Vorteil, dass die Stützlast des Anhängers den Anpressdruck auf die Hinterachse erhöht und die Bodenhaftung dadurch verstärkt wird. Dies führt zu einer Entlastung der Vorderachse. Folglich hat ein Frontantrieb weniger Bodenhaftung, was einen Radschlupf zur Folge haben kann.

Es gibt viele Fahrzeuge, die Probleme dabei haben, die benötigte Zuglast aufzubieten. Hierunter fallen nicht nur Kleinwagen, sondern auch verschiedene Mittelklasse-Modelle. Daher sollten Sie sich im Vorfeld über die benötigte Leistung informieren und ihren Kaufwunsch entsprechend auf den Bedarf abstimmen. Das muss nicht heißen, dass Sie nur mi einem PS-starken Neuwagen glücklich werden. Auch ein guter Gebrauchtwagen kann den Wohnwagen sicher an sein Ziel ziehen. Die Preise von geeigneten Fahrzeuge sind nicht zwingend höher, nur weil sie über die notwendigen Vorrichtungen wie Anhängerkupplung etc. verfügen. Einen umfassenden Preisüberblick über geeignete „Gebrauchte“ findet man bei verschiedenen Internetangeboten. So lässt sich die Preisspanne im Vorfeld eingrenzen. Beispiele für leistungsstarke Zugfahrzeuge sind zum Beispiel der Mercedes Benz C 200 CDI oder der Ford Fusion Plus 1.6L. Prüfen Sie vor dem Kauf jedoch in jedem Fall die zulässige Anhängelast. Ist diese z.B. auf nur 750 Kilogramm limitiert, können nicht alle Wohnanhänger gezogen werden.

Nachrüsten einer Anhängerkupplung

Fahrzeuge, die über keine Anhängerkupplung verfügen, aber potentiell die Voraussetzungen eines Zugfahrzeugs erfüllen, können in der Regel unkompliziert nachgerüstet werden. Der Einbau kostet in einer Werkstatt ab 200 Euro. Es gibt jedoch auch Anhängerkupplungen, die einklappbar oder abnehmbar sind und schnell bis zu 2.000 Euro kosten können.

Kraft und Gewicht des Fahrzeuges wichtig

Je schwerer das Fahrzeug ist, desto stabiler liegt es bei Bremsmanövern auf der Straße. Aus der Last des Zugfahrzeugs und des Anhängers berechnet sich das Gewicht des Wohnwagengespanns. Dieses muss zur Motorenleistung des Fahrzeugs passen. Dazu muss das Masse-Leistungs-Verhältnis berücksichtigt werden (Zulässiges Gesamtgewicht : Motorenleistung ≤ 37 Kg/PS). Darüber hinaus spielt das Drehmoment des Motors eine Rolle. Bei einer niedrigen Drehzahl soll im Optimalfall eine hohe Leistung erzielt werden, um das Gespann bei der Anfahrt zu beschleunigen. Besonders geeignet sind daher Dieselfahrzeuge.

Stützlast als weiteres Kriterium

Das Gewicht, das auf die Kugelkopfkupplung drückt, wird Stützlast bezeichnet und hat ebenfalls einen erheblichen Einfluss auf das Zugfahrzeug. Der angegebene Höchstwert darf nicht überschritten werden. Hat ein Anhänger also ein zulässiges Gesamtgewicht von 1.200 Kilo und eine Stützlast von 75 Kilogramm, so darf das Gewicht an der Achse nicht höher sein als 1.200 Kilo und an der Kupplung die besagten 75 Kilogramm nicht überschreiten.