Perfekte DTM Saison für BMW
BMW-Pilot Bruno Spengler wird DTM-Champion 2012
„Ich kann es nicht glauben, ich kann es nicht glauben“, schrie Bruno Spengler gestern in sein Bordmikrofon, als er nach 42 Runden auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg die Ziellinie überfuhr und „We are the champions“ singend DTM Champion 2012 wurde. Der erste DTM Titel war dabei nicht nur ein Erfolg für den Kanadier, sondern auch für BMW in der Markenwertung. Der Konzern hatte 3 starke Teams und 6 Fahrer in die erste DTM-Saison nach neun Jahren eingebracht und damit für extreme Hochspannung gesorgt.
Denn tatsächlich war bis zur allerletzten Runde keinem klar, wer der diesjährige DTM-Champion werden würde. Die vollen Zuschauertribünen mit 128.000 Fans beim Saisonfinale wurden daher Zeugen, wie Titelanwärter Gary Paffett vom Mercedes-Benz Rennstall zum ersten Mal in dieser Saison die Führung in der Meisterschaft verlor. Der zweite Platz reichte am Ende dann nicht aus, um DTM Meister 2012 zu werden und an seinen letzten Titel von 2005 anzuknüpfen. Dabei hatte Paffet zwischenzeitlich sogar mit 40 Punkten Vorsprung die Tabelle angeführt und äußerte sich am Ende enttäuscht über seine verpasste Chance: „Das ganze Jahr war sehr gut und ich führte in der Gesamtwertung. Die dann noch zu verlieren, ist tragisch. Ich habe in der ganzen Saison keinen Fehler gemacht und ausgerechnet beim Finale mache ich einen beim Start.“.
Beim letzten Saisonstart führte BMW Fahrer Agusto Farfus das Feld an und Spengler konnte sich direkt die zweite Position sichern. In der Mercedes-Arena konnte er dann seinen Markenkollegen überholen und die Führung übernehmen. Währenddessen profitierte Mercedes Pilot Gary Paffett von einem Überholversuch zwischen Joey Hand und Mattias Ekström in der Spitzkehre. Ekström versuchte innen an Hand vorbeizufahren, beide fuhren eine aggressive Kampflinie und Paffett konnte sich ohne Probleme Platz 3 holen.In Runde 11 fuhren Farfus und Paffett gleichzeitig in die Box. Ein blitzschneller Boxenstop des Mercedes Teams lies Paffett gleichzeitig mit dem BMW Piloten Farfus wieder auf die Rennstrecke fahren. Letztendlich konnte sich aber Paffett bei der Ausfahrt durchsetzen. Im Anschluss setzte der Brite seinen Konkurrenten Spengler teilweise stark unter Druck, schaffte es aber nicht zu überholen. Bruno Spengler überquerte daher am Ende mit 2,2 Sekunden Vorsprung das Ziel als Sieger und wurde gleichzeitig neuer DTM Champion 2012, vor einem enttäuschten Paffett im Mercedes und BMW Kollege Agusto Farfus.
Die Top 10 im wohl spannendsten DTM Finale der letzten Jahre rundeten Jaime Green im Mercedes, Dirk Werner im BMW, Edoardo Mortara im BMW, Andy Priaulx und Joey Hand im BMW, Ralf Schumacher und Christian Vietoris beide im Mercedes, ab.
Für DTM Rookie Adrien Tambay war das Rennen schon nach Runde 1 zu Ende. Tambay musste seinen Audi in der Box abstellen. Auch der Audi Fahrer Mattias Ekström sah das Ziel auf dem Hockenheimring nicht. Der Schwede rollte direkt nach seinem Boxenstop mit einem beschädigten Rad vorne rechts aus. Kurz vor Halbzeit stellte auch Robert Wickens seinen Mercedes in der Box ab. Sein Mercedes Kollege David Coulthard musste das Rennen in Runde 24 beenden und erlebte kurz vor seinem Abschied aus dem Motorsport, kein schönes letztes DTM Rennen. Nach einem harten Kampf mit Christian Vietoris, Kontakt mit Edorado Montara und einer Kollision mit Scheider, die Coulthard zu einem Dreher zwang, fuhr der 41jährige Brite und Formel1-Vizeweltmeister von 2001 an die Box. Scheider musste deswegen mit seinem Audi zur Drive-Through-Strafe herein. Miguel Molina rutschte mit seinem Audi in der Sachskurve ins Kiesbett und beendete auf diese Art sein finales Rennen für 2012.