Whitmarsh glaubt weiterhin an Hamilton
Er muss sich in seiner Haut wohlfühlen
Lewis Hamilton kommt nicht aus der Kritik. Nach seinem Zwischenfall in Singapur mit Felipe Massa, trafen sich die beiden in Suzuka erneut. Diesmal blieb der McLaren-Pilot zwar ohne Strafe, aber sein Kontrahent Massa forderte die FIA auf, sich das nochmals zu überlegen. "Traurigerweise scheinen sie sich magnetisch anzuziehen", erkannte Teamchef Martin Whitmarsh, der deutlich machte, dass Hamilton den Brasilianer nicht sah. "Man kann sagen: Na ja, das hätte er aber sollen. Aber sind die Spiegel groß genug, oder gut genug? Vielleicht nicht, aber das war eines dieser Dinge."
Um seine Ansichten zu verdeutlichen, verglich er den Zwischenfall mit dem Start, als Sebastian Vettel Jenson Button noch weniger Platz ließ und gab Massa eine Teilschuld. "Wenn er sich deutlicher von der Linie bewegt hätte, hätte er es verhindert, oder nicht?" Wenngleich Massa mit seinem kaputten Frontflügel zu kämpfen hatte, war auch Hamilton nicht unbeschadet aus dieser Situation gegangen, denn er erlitt einen schleichenden Plattfuß. "Er hatte davon große Balance-Probleme an der Hinterachse", verriet Whitmarsh, der aufzeigte, dass sein Pilot dadurch ein paar Plätze verloren habe. "Das Zusammentreffen mit Felipe hat Keinem geholfen."
Hamilton im Tief
Auch die Ergebnisse sprechen im Moment nicht für den Weltmeister von 2008. Während sein Teamkollege Jenson Button bis zum Sonntag noch die Chance auf den Titel hatte und das Rennen in Suzuka gewann, fällt Hamilton eher durch negative Ereignisse auf. "Er ist ein kontrolliertes und diszipliniertes Rennen gefahren, um kostbare Punkte zu sammeln", machte der McLaren-Teamchef deutlich. "Aber, bezogen auf seine eigenen Ansprüche, wird er davon enttäuscht sein."
Whitmarsh sieht die Situation aber nicht so eng. "Er muss sich in seiner Haut wohlfühlen und das wird kommen", so Whitmarsh gegenüber Autosport. "Er ist ein großartiger Rennfahrer. Sein Herz ist dabei und er ist sehr offen in Bezug auf seine Emotionen." Natürlich würde es dem 16-fachen Grand-Prix-Sieger nicht gefallen, im Moment nicht zu gewinnen, aber Whitmarsh ist überzeugt, dass sich alles zum Guten wenden wird. "Ich hoffe, dass wir nächste Woche einen von Lewis' großartigsten Siegen feiern können, und das ist absolut möglich."
Denn sowohl der MP4-26, als auch sein fahrerisches Können, wären dazu in der Lage, in Korea zu siegen. "Man kann sich jeden internationalen Top-Athleten ansehen. Ihr Vertrauen und ihre Form steigen und fallen ein bisschen und man muss sagen, dass einiges davon im Moment einfach Glück ist", verteidigte Whitmarsh seinen Piloten, der in der Lage und auch Willens sei, sich von dieser Situation sehr, sehr schnell zu erholen.