Vorschau: Großer Preis von China
Shang-High Noon – Der Große Preis von China sorgt für Spannung
Am kommenden Freitag, den 12.04.2013, beginnt mit dem Freien Training zum zehnten Mal der Große Preis von China nahe der Millionen-Metropole Shanghai. Der Shanghai International Circuit liegt rund 32 Kilometer nordwestlich vom Zentrum der Stadt und bietet neben einer anspruchsvollen Strecke aus der Feder des berühmten Streckenarchitekten Hermann Tilke, auch eines der modernsten und größten Fahrerlager des aktuellen Formel-1 Zirkus.
Ein besonderes Merkmal der 5,45 Kilometer langen und kontrastreichen Rennstrecke ist die sogenannte "Schneckenkurve" die, wie der Name schon sagt, an die Bauweise eines Schneckenhauses angelehnt ist. Dementsprechend verengt sich der Radius der Kurve dabei zunehmend, was diese Stelle zu einer der Interessantesten im ganzen Rennen macht. Insgesamt beinhaltet der im Uhrzeigersinn gefahrene Rundkurs sieben Links- und neun Rechtskurven. Die längste Gerade befindet sich zwischen den Kurven 13 und 14. Dort können die Piloten über 1,3 Kilometer lang Vollgas geben und erreichen dabei eine Höchstgeschwindigkeit von 305 km/h. Diese typische "Tilke-Mischung" aus schnellen Beschleunigungsphasen und hartem Herunterbremsen für enge Kurven, fordert Teams, Piloten und die Fahrzeuge gleichermaßen - ganz abgesehen von den Reifen. Dennoch eröffnet die Strecke gute Überholmöglichkeiten, was den Shanghai International Circuit zu einem sehr spannenden Kurs macht.
Zu den Topfavoriten zählt auch in China nach wie vor Dreifach-Weltmeister Sebastian Vettel vom Red Bull Infinity Rennstall, der aktuell auf Platz 1 der WM-Tabelle steht. Laut Experten ist allerdings auch mit Ferrari zu rechnen, da die Scuderia für das Rennen ein großes Updatepaket angekündigt haben und auch der wiedererstarkte Felipe Massa als heißer Trumpf für Ferrari und Fernando Alonso gilt. Auch der Sieger des letzten China Grand Prix in 2012, Nico Rosberg (Mercedes), könnte durchaus für eine Überraschung sorgen.
Während Red Bull Infinity, Mercedes und Co. allerdings derzeit mit einigen internen Teamorder-Querelen zu kämpfen haben, gibt es da noch einen, der die Sache wie immer ganz cool angeht. Die Rede ist von Kimi Räikkönen, der mit seinem Lotus nach einem Sieg in Australien, einem siebten Platz in Malaysia und einem aktuellen zweiten Platz in der WM-Fahrerwertung mehr als zufrieden sein kann und somit mit einem freien Kopf ins Rennen starten wird. Dementsprechend gilt der "Iceman" als Geheimfavorit für den anspruchsvollen Kurs vor den Toren Shanghais.
Ob sich Red Bull und Co. von ihrem Stallorder-Problem erholt haben, ob andere Teams wie McLaren wieder vorne mitmischen können und welche Rolle die nicht unproblematischen Saison-Reifen diesmal spielen werden, wird sich spätestens am kommenden Sonntag um 9.00 Uhr zeigen.