Kimi Räikkönen gewinnt in Australien
Die Rückkehr des Iceman - Sutil überrascht das Fahrerfeld
Am Sonntag startete die Formel 1 in Melbourne in die neue Saison und wie es schon vorab zu erwarten war, lief alles auf ein Reifenpoker-Rennen hinaus, bei dem auch mit unerwarteten Fahrern gerechnet werden musste. So gewann am Ende der „Iceman“ Kimi Räikkönen mit seinem Lotus. Titelverteidiger Sebastian Vettel (Infiniti Red Bull) schaffte es dagegen, trotz Bestzeit im Qualifying und Pole-Position, nur auf Rang drei, während sich sein schärfster Konkurrent Fernando Alonso mit seinem Ferrari Platz zwei sichern konnte. Überraschung des Tages war Adrian Sutil im Force India, der bei seinem Formel 1 Comeback einige Führungskilometer absolvieren und am Ende einen guten siebten Platz einfahren konnte.
Nachdem die alten Bekannten Ferrari, Infiniti Red Bull und Lotus schon im Qualifying klar dominiert hatten, sah es anfangs sehr gut für Sebastian Vettel aus. Der Start verlief bei ihm optimal, ganz im Gegensatz zu Teamkollege Mark Webber, der von Position zwei direkt auf Rang sieben zurückfiel. Auch Lewis Hamilton (Mercedes) konnte seinen dritten Startplatz nicht behaupten und musste sich kurz nach Beginn neben den Ferrari Piloten Felipe Massa und Fernando Alonso auch von Kimi Räikkönen im Lotus überholen lassen, die im Anschluss die Spitzengruppe bildeten.
Dementsprechend schien im Grunde alles beim Alten, wenn da nicht der Deutsche Adrian Sutil gewesen wäre, der nach einer mehr als einjährigen Auszeit sein Comeback in der Königsklasse des Motorsports gab. Als die komplette Spitzengruppe in die Boxen gefahren war, schob sich der Force India Pilot nach vorne und führte ab der 15. Runde auf alten Reifen das Rennfeld an.
Erst in der 21. Runde machte Sutil seinen ersten Stopp, während Vettel mit Reifenproblemen zum zweiten Mal in die Box fuhr. Bei der Ausfahrt aus dem Boxenbereich zog dann allerdings Ferrari-Pilot Alonso an beiden vorbei. Während sich für Vettel nicht mehr viel änderte, sortierte sich Sutil, nach einer erneuten kurzzeitigen Führung in Runde 40, auf Rang fünf ein. Kurz vor Ende des Rennens wechselte dann auch er auf supersofte Reifen, die sich schnell abbauten und am Ende fast in sich zusammenfielen. So musste sich der Deutsche noch von Lewis Hamilton und Mark Weber überholen lassen, wurde aber noch - völlig zufrieden - Siebter.
Eine ähnliche Strategie wie Sutil fuhr auch Räikkönen, der von Rang sieben aus gestartet war. Während die anderen Piloten drei Boxenstopps eingeplant hatten, reizte der Finne souverän seine Reifen bis zum letzten aus und fuhr mit nur zwei Stopps ab Runde 34 einen Vorsprung heraus, der am Ende nicht mehr einzuholen war. Mehr noch, kurz vor Schluss schaffte es Räikkönen sogar mit völlig abgefahrenen Reifen, die mit abstand schnellste Rennrunde zu fahren. Damit setzte der Lotuspilot nach dem ersten Grand Prix ein klares Ausrufezeichen für die kommenden Rennen und seinen Anspruch auf den Titel.
Ganz schlecht lief es dagegen für Nico Rosberg, der sich am Renntag sicher in die vergangene Saison zurückversetzt fühlte. Lief es anfangs noch sehr gut für den Mercedes Fahrer, musste er seinen Wagen, aufgrund eines Elektronik-Problems in der 27. Runde, abstellen. Besser lief es dagegen für Teamkollege Lewis Hamilton, der sich am Ende mit seinem Mercedes den fünften Rang erfahren konnte.
Für den Deutschen Nico Hülkenberg vom Team Sauber, war es ein pechschwarzer Tag. Hatte man dem jungen Fahrer noch vor dem Rennen durchaus einen vorderen Platz zugetraut, blieb nach dem Qualifying nur der elfte Platz, dem dann sogar ein Startverzicht aus Sicherheitsgründen folgte. Offenbar gab es Probleme mit der Benzinzufuhr, so dass man sich aufgrund von Explosionsgefahr dazu entschied den Wagen in der Garage zu lassen.
So hatte der erste Grand Prix der Saison einiges zu bieten und sorgte von Anfang an für viel Spannung und einige Überraschungen. Am kommenden Sonntag den 24.03. steht bereits das nächste Rennen an: beim Großen Preis von Malaysia können die Teams erneut zeigen, wie sie mit den neuen Einhetsreifen zurechtkommen.