Vettel glaubt selbst an Titel in Japan
Bedeutender Sieg in Singapur
Sebastian Vettel machte nach seinem Sieg in Singapur etwas Unerwartetes. Er sprach tatsächlich davon, dass er in Suzuka den Titel gewinnen kann, nachdem er sich vor dem Singapur-Wochenende immer zurückgehalten hatte, über den möglichen WM-Sieg zu sprechen. "Mit der Weltmeisterschaft hat es heute nicht ganz geklappt. Die Karten stehen aber gut, dass wir beim nächsten Rennen eine große Chance haben", meinte der Red-Bull-Pilot.
Die große Chance sieht so aus, dass Vettel ein einziger Punkt genügt und er wäre Weltmeister. Sollte Jenson Button nicht gewinnen, müsste er auch gar nicht punkten, so gesehen könnte es Vettel wohl ruhig angehen. Das wird er aber nicht vorhaben, das hatte er schon in Singapur nicht vor, wie er mit seinem Sieg zeigte. "Ich bin glücklich mit dem Ergebnis. Das Auto war die ganze Zeit fantastisch. Immer wenn wir pushen mussten, konnten wir uns absetzen und einen Abstand herausfahren. Als das Safety Car kam, passte das nicht ganz zu unserer Planung, der Abstand wäre da groß genug gewesen - 30 Sekunden für 30 Runden."
Verkehr muss nicht immer schlecht sein
So konnte er zumindest davon profitieren, dass ein paar Überrundete zwischen ihm und Jenson Button lagen, als es wieder losging, denn so konnte er seine Lücke gleich wieder vergrößern, was ihm dann am Ende zugutekam, als Button angriff. "Ich war am Ende auch froh, dass es so viel Verkehr gab. Hier ist eigentlich immer Verkehr und man kann ihn auch am falschen Ort erwischen und viel verlieren. In der letzten Runde waren fünf Autos vor mir, aber ich hatte genug Vorsprung. Auf der Linie war dann zwar nicht viel Abstand, aber wir hatten das immer unter Kontrolle", sagte Vettel.
Deswegen konnte er die letzte Runde auch relativ entspannt fahren, weil er sich sagte, dass nichts mehr passieren kann. "Das ist ein tolles Ergebnis. Die Strecke macht Spaß und ist eine tolle Herausforderung. Das Auto lief großartig, der Motor war gut und wir habe einen super Job gemacht. Wir waren das ganze Rennen in guter Position. Das ist eine tolle Sache, denn es ist hier eine Herausforderung, dass man in allen Sektoren gut ist", erklärte er.
Kein Platz für Fehler
Fahren musste er das Rennen trotzdem noch und das ist in Singapur eben nicht einfach ."Es ist das längste Rennen von der Zeit her, es ist mit das anstrengendste und man hat keinen Platz für Fehler. Es gibt auch viele Momente, in denen man schnell entscheiden muss. Das Rennen ist beinhart, wir müssen richtig ranklotzen. Es macht aber auch viel Spaß und wenn man über die Linie fährt, fällt eine große Last weg."
Auch bei Christian Horner fiel eine große Last ab, als Vettel über die Ziellinie kam. Allerdings musste der Teamchef festhalten, dass sein Fahrer in der ersten Rennhälfte dominant gewesen war. "Am Ende nahm er kein Risiko, wir drehten den Motor runter und er passte im Verkehr auf. Jenson hat gepusht, aber ich bin mir sicher, Seb hätte reagieren können, wenn er gemusst hätte. Jedes Teammitglied leistet seinen Beitrag. Das hier ist unsere Auslage, aber wir haben viele Mitarbeiter, die hinter den Kulissen ihren Beitrag leisten. Es war eine tolle Saison und wir wollen sie stilvoll beenden", meinte Horner.