Vettel gewinnt Singapur Grand Prix
Einen Punkt vom Titel entfernt
Sebastian Vettel hat in Singapur den neunten Saisonsieg eingefahren und sich damit beinahe schon seinen zweiten WM-Titel gesichert. Da Jenson Button Zweiter, Mark Webber Dritter, Fernando Alonso Vierter und Lewis Hamilton Fünfter wurden, fehlt dem Deutschen nur noch ein Punkt, um die Weltmeisterschaft im Sack zu haben. Drei seiner WM-Verfolger sind aus dem Rennen, nur noch Button ist in theoretischer Reichweite, müsste aber jedes Rennen gewinnen, während Vettel keinen einzigen Punkt mehr holt. In Singapur war der Deutsche aber vom Start weg unantastbar und fuhr vom ersten Meter weg an der Spitze.
Webber verliert beim Start
Dahinter verlor Webber beim Start wieder einmal an Boden, denn Button und Alonso schoben sich an ihm vorbei, Felipe Massa, Nico Rosberg und Michael Schumacher konnten sich auch noch vor Hamilton setzen, womit der Brite lediglich Achter war. Vettel machte dann sofort ernst und fuhr beinahe in Sekundenschritten auf und davon, weswegen er die Konkurrenz auch bei den Boxenstopps locker in Schach halten konnte - nur beim letzten Stopp wurde es eng, weil ein Lotus in seine Bahn entlassen wurde, was auch eine Untersuchung gegen das Team zur Folge hatte, die nach dem Rennen geklärt werden sollte.
Was eigentlich hätte ein ruhiger Spaziergang werden könnten, wurde durch die obligatorische Safety Car Phase in Singapur ein wenig anstrengender. Auslöser waren Michael Schumacher und Sergio Perez in Runde 29. Der Rekordweltmeister war drauf und dran, den Mexikaner zu überholen und wollte innen hinein ziehen. Der Mexikaner, der die Straße vor ihm noch innen abdeckte, schien aber anscheinend etwas früher vom Gas zu gehen, weswegen Schumacher auf das rechte Hinterrad auffuhr und abhob. Danach war der Mercedes-Pilot nur noch Passagier und knallte in die Absperrung, was das Ende seines Rennens bedeutete. Verletzt schien er sich nicht zu haben.
Vettel kann Buttons Spurt kontern
Vettels Position war durch das Safety Car aber nicht gefährdet. Er konnte so wie ein Großteil der Fahrer hinter sich noch an die Box schlüpfen, um frische Reifen abzuholen. Zwar war sein komfortabler Vorsprung von bis dahin 20 Sekunden dahin, doch er war gut aufgestellt, konnte seinen Vorsprung erst wieder ausbauen und ihn am Rennende verwalten, als Button noch einen Schlusssprint versuchte. Lediglich Alonso stoppte unter den Spitzenfahrern hinter dem Safety Car nicht, das kostete ihn dann auch Platz drei an Webber. Denn der Australier konnte auf frischen Reifen gleich nach Ende der Safety Car Phase vorbeigehen und sich danach absetzen.
Im Mittelfeld ging es währenddessen wild zur Sache, weil sich vier Fahrer um den fünften Platz balgten. Am Ende der Gruppe war zunächst Hamilton, der nach einem schlechten Start eine Kollision mit Felipe Massa hatte. Die kostete ihn zunächst einen Teil des Vorderflügels und danach noch weitere Zeit, weil er auch noch eine Durchfahrtsstrafe bekam. Das hieß, er musste sich von weit hinten wieder nach vorne arbeiten. Als er an der Gruppe war, schnappte er sich erst Sutil, dann, Rosberg und dann auch noch Di Resta, womit er auf Platz fünf angekommen war, bevor er doch noch einmal stoppen und die ganze Arbeit wiederholen musste, um auch als Fünfter über die Linie zu kommen - als Bonus musste er auch noch Perez überholen.
Glock früh raus
Dahinter behielt Di Resta Platz sechs vor Rosberg, Sutil, Massa und Perez - das Duell Massa-Perez entschied sich erst in der letzten Runde direkt vor dem zum Überrunden anstürmenden Vettel. Gegen Rosberg und Perez lief bei Zieldurchfahrt allerdings eine Untersuchung, weil sie sich direkt vor dem Schumacher-Unfall ins Gehege gekommen waren. Neben Schumacher nicht das Ziel gesehen hatten Jarno Trulli, Jaime Alguersuari und Timo Glock.
Glocks Rennen hatte nicht lange gedauert. Der Virgin-Pilot musste sein Auto in Runde zehn mit einem Defekt an der rechten hinteren Aufhängung abstellen, nachdem er wo eingeschlagen hatte. "Leider hat mich ein HRT [Ricciardo] hinten rechts getroffen. Von da an war der Reifen beschädigt oder die Spur verstellt. Das Auto war in den Linkskurven immer sehr nervös. So war das in Kurve 18 oder 19, da ist mir das Heck ausgebrochen. Ich konnte nichts machen und das war es", sagte Glock.