Vettel gewinnt Kampf um Montreal-Pole
Ferrari sprengt Red Bull-Duo
Sebastian Vettel geht beim Großen Preis von Kanada, der zum 32. Mal in Montreal ausgetragen wird, von der Pole Position ins Rennen. Der Red Bull-Pilot fuhr in 1:13,014 Minuten die schnellste Zeit und sicherte sich damit seine sechste Pole der Saison. "Wir haben uns gegenüber 2010 etwas verbessert. Gestern war ein holpriger Start, aber Gott sei Dank konnte das Auto repariert werden. Ich bin sehr zufrieden mit dem Qualifying, aber die große Aufgabe folgt erst am Sonntag", erzählte Vettel.
Entwarnung gab es bei seinem Teamkollege Mark Webber. Der Australier, der im dritten Training wegen eines KERS-Problems nicht fahren konnte, war im Qualifying wieder auf der Strecke. Ungeachtet der Probleme im Training stellte Webber seinen RB7 als Vierter in die zweite Startreihe. Lediglich den Ferrari-Piloten gelang es das Red Bull-Duo zu sprengen. Fernando Alonso sicherte sich Platz drei vor Felipe Massa.
"Ich bin happy mit der Performance des Autos. Das ganze Wochenende lief reibungslos und jetzt freue ich mich auf das Rennen", so Alonso. Dem Spanier fehlten nur zwei Zehntel auf die Pole-Zeit von Vettel. "Sebastian ist phänomenal gefahren. Es war eine große Frage, ob wir eine oder zwei Runden fahren sollten. Am Ende hat eine gereicht, aber Ferrari war knapp dran", erklärte Red Bull-Teamchef Christian Horner. Die McLaren-Piloten Lewis Hamilton und Jenson Button mussten sich mit den Plätzen fünf und sieben begnügen.
Der britische Rennstall hofft im Rennen auf Regen. "Wir denken, dass wir dann stärker sein werden als unter diesen Bedingungen. Bei einer Vorhersage von 60 Prozent Regenwahrscheinlichkeit muss man entsprechend handeln. Das ist eine Entscheidung des Teams gewesen. Jetzt hoffen wir, dass es regnet", verriet McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh. Gegen Ende der Session griffen auch die Mercedes-Piloten in den Kampf ein. Im Gegensatz zu Monaco machten Nico Rosberg und Michael Schumacher eine gute Figur. Rosberg konnte zumindest einen McLaren hinter sich lassen und startet von P6 ins Rennen.
Schumacher belegten den achten Platz - und steht damit vor beiden Lotus Renault GP-Piloten. "P8 ist okay, auch wenn es ist keine optimale Situation ist. Ich habe leider ab Kurve 4 an Bremskraft verloren. Ich hoffe, dass es nichts Ernstes ist und es kein Problem für das Rennen gibt", erklärte Schumacher. Mercedes scheint besser auszusehen, je weniger Kurven es gibt. "Stop-and-go-Strecken scheinen dem Auto mehr entgegen zu kommen. Auch die kühlen Bedingungen sind hier ausschlaggebend gewesen", so der Deutsche.
Auch in Montreal hieß es wieder Reifen sparen. Neun der Top-10-Piloten konnten sich mit nur einem Reifensatz für Q3 qualifizieren. Paul di Resta verfehlte um 0,3 Sekunden den Einzug ins entscheidende Qualifyingsegment. Immerhin konnte der Force India-Pilot erneut seinen Teamkollegen Adrian Sutil hinter sich halten. Der Deutsche belegte Rang 14. Pedro de la Rosa, der an diesem Wochenende als Ersatz für Sauber-Pilot Sergio Perez fungiert, fuhr in seinem ersten Qualifying in dieser Saison auf Rang 17.
Bereits in Q1 kam das Aus für Alguersuari, Trulli, Kovalainen, Liuzzi, Glock, Karthikeyan und D'Ambrosio. Letzterer konnte sich nicht für das Rennen qualifizieren, da seine Rundenzeit über der 107-Prozent-Marke von 1:18.989 Minuten lag. Die Entscheidung, ob der Virgin-Pilot am Rennen teilnehmen darf, obliegt nun den Rennstewards.