Vettel fordert Reaktion auf Ferrari-Stärke
Sie dürfen uns nicht zu nahe kommen
Sebastian Vettel hat sein Red-Bull-Team dazu aufgerufen, auf die starke Vorstellung von Ferrari in Silverstone so schnell wie möglich zu reagieren. Dank eines großen Updates am 150° Italia war Fernando Alonso in Großbritannien zeitweise klar der schnellste Fahrer und wäre vielleicht auch in der Lage gewesen, das Rennen zu gewinnen, hätte es bei Vettels zweitem Stopp keine Probleme gegeben. Zwar wollte niemand darüber spekulieren, inwiefern das Zwischengas-Verbot, das nach dem Rennen wieder aufgehoben wurde, eine Rolle spielte, doch Ferrari zeigte sich allgemein verbessert.
Nicht auf Begleitumstände schieben
So hatten die Autos der Scuderia dank größerem Abtrieb auch weniger Probleme mit den harten Reifen und zeigten sich rundum verbessert. Dadurch stieg beim italienischen Team auch die Hoffnung, man könne einen Durchmarsch Vettels zum WM-Titel vielleicht noch verhindern. Für den Deutschen war klar, Alonsos erster Saisonerfolg sollte bei Red Bull nicht nur als einfache Folge des Wetters und der Begleitumstände gewertet werden, sondern er mahnte an, dass man nun hart an Verbesserungen arbeiten müsse, um Ferrari in Schach zu halten.
"Es war ein hartes Rennen und Ferrari war sehr schnell, vor allem Fernando. Sie haben uns geschlagen. Wir müssen das akzeptieren und um zu verstehen, warum man geschlagen wurde, hat man das zu akzeptieren", erklärte Vettel in einem Video-Interview für Red Bull. Er betonte, das sei eine Lektion, die man lernen müsse und nun liege es am Team selbst, sich neu zu sammeln und sicherzustellen, dass man in den kommenden Rennen eine bessere Leistung abliefere. "Wir sind jetzt in einer wichtigen Zeit der Weltmeisterschaft", erklärte er.
Druck kann schnell wachsen
Gleichzeitig erklärte er, dass Red Bull nach wie vor in einer guten Position sei, dennoch müsse nun gearbeitet werden, da die anderen Teams sonst näher kommen könnten, als es einem lieb sei. Momentan liegt Alonso zwar noch 92 Punkte hinter Vettel, doch ein wenig Pech und weitere starke Ergebnisse des Spaniers können den Druck schnell wachsen lassen. Red-Bull-Teamchef Christian Horner war in Silverstone jedenfalls nicht entgangen, wie schnell Ferrari in der zweiten Rennhälfte war.
"Es war ein Rennen mit zwei Hälften. Auf Inters schienen wir sehr stark zu sein und in der mittleren Phase des Grand Prix waren wir OK. Aber dann schien sich die Balance in der zweiten Rennhälfte etwas zu verlagern. Potentiell lag es daran, dass die Benzinladung weniger wurde oder sich Gummi auf die Strecke legte, die Pace von Ferrari wurde besser und Fernandos Pace war sehr stark. Bei den Reifen gibt es offensichtlich einen Optimal-Bereich, aber wir fuhren dieses Wochenende mit einer [Motor-Diffusor] Konfiguration, die wir bislang noch nicht hatten", sagte Horner.