Schumacher feiert Geburtstag
Bereit für Siege?
Mit 303 Grand Prix +/- ein bis zwei Rennen ist Rubens Barrichello der Dinosaurier im Fahrerlager. Der älteste aktive Formel-1-Pilot ist jedoch der Rekordchampion: Michael Schumacher feiert am 3. Januar seinen 42. Geburtstag - und kann seine 18. GP-Saison kaum noch erwarten.
"Ich bin bereits jetzt total heiß auf die kommende Saison", sagt er. Das Kribbeln war schon vor Weihnachten wieder da. "Wir haben die Saison mit einem guten Gefühl abschließen können: die Tendenz ging ganz klar in eine positive Richtung", betont er. Rein vom Körperlichen hatte der ab sofort 42-Jährige keine Probleme. "Weil ich zudem die Entwicklungen für das neue Jahr kenne, bin ich zuversichtlich, dass wir im kommenden Jahr aus eigener Kraft auch einige Male um Rennsiege werden kämpfen können."
Durchwachsenes Comeback
In seiner Comebacksaison war er von dieser Zielsetzung weit entfernt. Alles begann vor fast genau einem Jahr. Für wenige Wochen im Winter 2009/2010, rund um Weihnachten und Anfang Februar, schien die F1-Welt nur aus einem Fahrer zu bestehen - nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Das Comeback von Michael Schumacher war überall Thema Nummer 1.
Doch so schnell die Euphorie gekommen war, so schnell verflog sie wieder. Selbst für einen siebenfachen Champion gilt: Wer keinen Erfolg hat, ist nicht mehr gefragt. Dabei trug Schumacher nur zum Teil die "Schuld". Sein Arbeitsgerät war gerade im Fortlauf der Saison nicht gut genug, um an die Erfolge früherer Jahre anzuknüpfen, Siege und selbst Podestplätze lagen außer Reichweite.
Dennoch lässt sich nicht verbergen, dass sein Teamkollege Nico Rosberg viel besser mit dem Silberpfeil und dessen Reifen zurechtkam. Schumacher brillierte selten, kam gegen Saisonende am besten zurecht, dann zeigte er auf Strecken wie in Singapur, Japan und Korea, dass er noch immer den nötigen Speed hat, auch im Duell gegen seinen Teamkollegen.
Erwartungen nicht erfüllt
Zu Saisonbeginn blitzte nur im Zweikampfverhalten immer mal wieder der Glanz alter Tage durch; etwa in der Schlussrunde in Monaco, in der er Fernando Alonso (unerlaubt) am Ende der Safety Car Phase überrumpelte, oder im Duell mit Jenson Button in Barcelona und leider auch beim Abdrängen von Rubens Barrichello in Budapest. Insgesamt aber zu selten.
"Das Jahr war eine große Herausforderung, und insofern haben sich meine Erwartungen erfüllt", sagt Schumacher. Die Ergebnisse seien klar hinter den Erwartungen geblieben. "Aber das bedeutet nichts anderes als dass man um die Dinge kämpfen muss, die man erreichen möchte, und das war schon immer mein Credo."
Den Comeback-Entschluss bereut er nicht. Mit der Kritik der Medien, Experten und ehemaligen Fahrer kann er umgehen. "Das ist okay, ich habe ja auch nicht immer gut ausgesehen", gesteht Schumacher. "Mit Kritik kann ich gut leben, man muss sie halt differenzieren; dann kann sie dich auch voran bringen."