Schumacher erinnert sich an Fangio
Eine Ikone der Formel 1
Juan Manuel Fangio gilt als einer der größten und besten Rennfahrer aller Zeiten. Am Freitag, den 24. Juni wäre der Argentinier 100 Jahre alt geworden. Im Jahr 2003 löste Michael Schumacher den fünffachen Champion als Rekordweltmeister ab. Auch für den Deutschen hat der Name Fangio eine große Bedeutung.
"Es ist etwas Besonderes, die Bilder aus seiner Zeit zu sehen und sich an seine Erfolge zu erinnern", sagte Michael, der Fangio 2003 als Rekordweltmeister ablöste. "Die Rennfahrer aus Fangios Zeit waren alle sehr mutig, da sieht man erst, wie gut wir es heute haben mit unseren Autos und den hohen Sicherheitsstandards."
Anfang der 90er Jahre sind sich Schumacher und Fangio sogar einmal bei einem DTM-Rennen am Norisring begegnet. "Schon damals fiel auf, wie jung er noch wirkte, dabei war er schon gut 80 Jahre alt, aber an seinen Bewegungen und seinem Blick konnte man noch sehen, was für ein großer Rennfahrer er war."
Norbert Haug erinnert sich sogar an mehrere gemeinsame Auftritte mit Fangio im Rahmen der DTM. "In Singen ist er 1991 mit dem Auto von 1955 richtig im Rennstil gefahren, hat komplett quergestanden - er hatte riesigen Spaß dabei", berichtet der Mercedes-Benz Motorsportchef, der sich auch noch an eine weitere Anekdote aus jenem Jahr erinnert: "Fangio hat damals das DTM-Rennen von der Tribüne beobachtet und eigentlich nur die Gerade gesehen. Trotzdem sagte er zu mir: Wer ist das in dem schwarzen Auto? Das ist ein ganz besonderer Fahrer!" Damit sollte er Recht behalten: Es handelte sich um den heutigen DTM-Rekordchampion Bernd Schneider.
Fangios Formel 1-Bilanz ist mehr als beeindruckend: In 51 Grand Prix stand der Argentinier 35 Mal auf dem Podium, startete 48 Mal aus der ersten Startreihe, davon 29 Mal von der Pole Position, gewann 24 Rennen und fuhr 23 Mal die schnellste Rennrunde.
Mit einer Siegquote von 47% gewann Fangio fast jedes zweite Rennen seiner Formel 1-Karriere und startete bei 94% seiner Rennen aus der ersten Startreihe. Fangio fuhr acht seiner 24 GP-Siege in einem Silberpfeil vom Typ W196 ein, darunter der erste Silberpfeil-Sieg in der Formel 1-Geschichte in Frankreich 1954.
"Dass Michael seine Rekorde erreicht und sogar überboten hat, ist etwas ganz Spezielles", sagt Ross Brawn. "Es gibt wenige Ikonen in der Formel 1, aber Fangio ist sicher eine von ihnen. Es ist schwer für uns heute, zu begreifen, welche Herausforderungen die Fahrer damals zu bestehen hatten, aber für uns ist es sehr inspirierend, zu versuchen, das zu wiederholen, was Fangio zusammen mit Mercedes in den 50ern erreicht hat."