Sauber
Nerven sehr strapaziert
Sergio Perez war die Überraschung des Sonntags. Mit seinem zweiten Platz sicherte er sich und dem Sauber-Team 18 wertvolle Punkte für die Meisterschaft. Doch bis zum Ende war mehr im Bereich des Möglichen. "Ich denke, der Sieg war sicher drin", gab Perez zu, der Runde um Runde Boden auf den Führenden Fernando Alonso gutmachte. "Ich wusste, dass ich ihn bald holen muss, da ich in den schnellen Kurven weniger Traktion hatte."
Als der Mexikaner in absoluter Schlagdistanz war, passierte ihm allerdings der entscheidende Fehler. "Ich habe in dieser Kurve die Kerbs erwischt, da war es nass und ich bin gerutscht", schilderte der 22-Jährige die Situation. Damit konnte Alonso den nötigen Vorsprung für seinen Sieg gewinnen. Ohne diesen Patzer glaubt Perez allerdings, dass er mit DRS eine gute Chance gehabt hätte.
Ein zusätzliches Lob ging auf an seine Mannschaft. "Das Team hat einen tollen Job gemacht und mich immer richtig reingeholt", jubelte Perez, der aber einschränkte, dass der Vorsprung, den Alonso durch seinen etwas früheren Wechsel auf Slicks hatte, mitentscheidend war.
Sauber ging die Düse
Kurz vor Perez Ausritt kam über Funk noch die Anweisung, er solle es langsam angehen lassen, da dieser zweite Platz sehr wichtig sei. Die Antwort war sein weiter Weg durch die Auslaufzone, was die Schweißperlen auf der Stirn von Teamchef Peter Sauber verstärkte. "Es war einfach nur schön, aber ich muss gestehen, dass er meine Nerven schon ganz schön strapaziert hat", lachte Sauber, der deutlich machte, dass man einen jungen Fahrer wie Perez manchmal auch noch zügeln müsse.
Bei allem Lob für seinen Fahrer, hob der Schweizer aber auch den C31 hervor: "Ich war total überrascht, als der Regen aufhörte, dass Hamilton und die anderen nicht aufschließen konnten und der Abstand größer wurde. Man muss sagen, dass der Fahrer noch so gut sein kann, aber auch das Auto muss passen."
Irgendwann kommt die Zeit
Allerdings haderte auch Sauber etwas mit dem kleinen Ausrutscher, da der Sieg sonst möglich gewesen wäre. "Die Reifen waren die besseren", begründete der Teamchef seine Überzeugung. Gleichzeitig wusste aber auch er, wie wichtig dieses Podest in Bezug auf die Sponsorensuche war.
Dieses Rennen war auch wie ein Stempel unter das Bewerbungsschreiben als Ersatz für Felipe Massa bei Ferrari. Doch das will Sauber noch nicht glauben: "Irgendwann müssen wir ihn ziehen lassen, aber damit warten wir noch." Nun wird zunächst etwas gefeiert und mit einem Bier angestoßen.