Premiere auf dem "Circuit of the Americas"
Der rote Stier gegen den wilden Hengst - Showdown in Texas?
Es klingt schon fast nach einem Western, was sich am Sonntag den 18.11.2012 in Austin Texas, beim USA Grand Prix auf dem brandneuen „Circuit of The Americas“ anbahnt. Nach seinen spektakulären letzten Rennen und seiner Rückkehr an die Spitze der Weltrangliste ist Sebastian Vettel mit seinem Red Bull Boliden definitiv der Favorit für den dritten Weltmeistertitel in Folge – allerdings ist ihm der Spanier Fernando Alonso mit seinem Ferrari weiterhin dicht auf den Fersen. Ein Sieg Vettels könnte die vorzeitige Entscheidung und somit die WM Krone bedeuten.
Die Chancen sind beim kommenden Rennen allerdings gleich verteilt, da die Strecke in diesem Jahr zum ersten Mal den bis dato einzigen Formel 1 Grand Prix der USA ausrichtet und somit absolutes Neuland bedeutet.
Der „Circuit of the Americas“ (COTA) liegt ca. 14 Kilometer vom Flughafen Austin-Bergstrom International und 24 Kilometer von Downtown Austin entfernt und ist die erste speziell für die Formel 1 entwickelte Strecke in den USA und nur eine von 26 Strecken weltweit, die vom Automobilverband FIA mit der Note 1 zertifiziert wurde. Der Vertrag mit der FIA läuft bis einschließlich 2021. Somit wird der USA Grand Prix zehn Mal in Folge im texanischen Süden ausgetragen werden. Zusätzlich zum Formel 1 Zirkus sollen hier ab 2013 V8-Supercar-Rennen sowie Wettkämpfe in der Motorradweltmeisterschaft MotoGP stattfinden.
Frei nach dem amerikanischen Motto „Bigger and Better“ befinden sich auf dem 375 Hektar großen Areal des COTA ein großes Media- und Businesscenter, eine Kongresshalle für bis zu 1.000 Gäste, Luxuslogen, ein modernes Hospital mit eigenem Hubschrauberlandeplatz sowie das Grand Plaza mit Aussichtsturm und eine Open-Air Bühne für Konzerte. Weiterhin findet man neben der eigentlichen Rennstrecke eine Gokart-Bahn, eine Teststrecke und mehrere Trainingsplätze für den Nachwuchs wie auch für diverse Testfahrten. Für dieses Entertainment Projekt wurden in Austin über 6.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Es wird also alles getan um die Begeisterung des Formel 1 Sports in die Staaten überschwappen zu lassen und auch einheimische Fans anzuziehen. Bisher hält sich das Interesse der Amerikaner aber, wie so oft für „ausländische Sportarten“, in Grenzen. Dennoch rechnen die Investoren mit einem Erfolg des COTA und planen mit 800.000 bis 1,2 Millionen Besuchern pro Jahr.
Die Rennstrecke selbst ist sehr anspruchsvoll und wurde vom renommierten F1-Architekten Hermann Tilke in Kooperation mit diversen Rennfahren umgesetzt. 56 Runden à 5,5 Kilometer, 20 Kurven - neun rechts, elf links - und ähnlich wie beim Buddh International Circuit in Indien, erhebliche Höhenunterschiede von bis zu 40 Metern, prägen die Strecke. Prägnant ist dabei vor allem der steile Anstieg der Zielgeraden bis zur ersten Haarnadelkurve und die Tatsache, dass die Strecke als eine der wenigen in der Formel 1 gegen den Uhrzeigersinn gefahren wird. Eine wohl mitentscheidende Rolle wird am 18.11 sicherlich die rund eine Kilometer lange Gerade nach Kurve 12 werden, die auf der Strecke die beste Gelegenheit für High-Speed Überholmanöver bietet.
Wer am Ende allerdings triumphieren wird und ob Vettel den vorzeitigen Hattrick schafft, bleibt bei dieser neuen Strecke völlig offen. Hochspannung ist also garantiert!