Leben für Vettel nach Titelgewinn kaum anders
Nummer 1 ist eine schöne Erinnerung
Der vergangene November ist schon lange her, in der Formel-1-Zeitrechnung eigentlich schon eine Ewigkeit, aber in jedem Fall lange genug, damit Sebastian Vettel die Auswirkungen seines Titelgewinns in all seinen Facetten erleben konnte. Viel Veränderung scheint der Erfolg allerdings nicht gebracht zu haben.
"Das Leben hat sich nicht wirklich verändert. Es war nach der Saison und dem WM-Gewinn viel los. Es war gut, im Winter Zeit für mich zu haben, die ich mit Freunden und Familie verbringen konnte. Aber wir haben wieder losgelegt, das Auto für die neue Saison vorbereitet, also würde ich nicht sagen, dass sich viel verändert hat", sagte Vettel auf der Homepage von Red Bull.
Man kann nie genug Zeit haben
In seiner Vorbereitung bekam der Deutsche allerdings ein wenig Zeit geschenkt, weil der Saisonstart in Bahrain nicht stattfindet. Ob das jetzt gut oder schlecht war, wollte Vettel nicht beurteilen, er war aber der Ansicht, dass es richtig war, nicht dorthin zu fahren. "Der Saisonstart ist jetzt etwas verzögert, aber man kann nie genug Zeit zur Vorbereitung haben. Es ist eine neue Situation, gibt uns aber auch mehr Zeit, um das Auto vorzubereiten", erklärte er. Das gilt auch für Vettel persönlich, der dieses Wochenende eigentlich schon nach Bahrain geflogen wäre. "Jetzt ist alles etwas ruhiger und ich kann die Vorbereitung entspannter angehen."
Geht es dann Ende März in Australien wirklich los, wird Vettel der Gejagte sein, wobei er das nicht unbedingt so sah. "Wir alle beginnen bei null. Es ist eine neue Saison, alle haben null Punkte also hat jeder Chancen auf die WM. Dieses Jahr haben wir eine lange Saison, aktuell sind es 19 Rennen. Am Anfang ist es schwer, da etwas zu sagen", meinte er. Die Nummer 1 auf dem Auto sah er jedenfalls nicht als Vorteil, eher als schöne Erinnerung an vorige Saison. "Vielleicht macht mich das stärker, aber ungeachtet dessen wird es eine lange und harte Saison."
Das Paket muss bereit sein
Zwei oder drei Zehntelsekunden schneller werde ihn die 1 nicht machen, betonte er noch. "Man muss das Auto weiter ausreizen und alles so gut wie möglich machen, damit man schnell genug ist." Bislang hat Vettel den Eindruck gewonnen, dass der RB7 von Red Bull Racing ein gutes Auto ist, wie er sich im Vergleich zur Konkurrenz machen wird, wusste er aber noch nicht. "Wir müssen schauen, es gab viele Veränderungen. Daher gab es im Winter viel Arbeit, damit das Paket für die neue Saison bereit ist. Die Vorbereitung ist jetzt etwas hektisch, aber wir tun unser Bestes, damit alles so gut wie möglich läuft."
Wichtige Faktoren werden vor allem die Neuheiten in dieser Saison sein. Darunter die neuen Reifen von Pirelli. "Sie sind aber für alle gleich. Wir werden sehen, das Racing verändert sich in jedem Fall. Ein Stopp ist momentan unmöglich, zwei wohl auch, also werden wir zumindest drei oder vier Mal stoppen. Die Frage ist: ist das gut oder schlecht für uns? Das kann man jetzt schwer sagen. Wir müssen erst loslegen und schauen, wie die Rennen laufen. Dann gibt es noch den Heckflügel, der das Überholen leichter machen soll", sagte er.
KERS ist für alle gleich
Beim Heckflügel hatte Vettel durchaus die Befürchtung, dass er das Überholen zu einfach machen könnte. "Hoffentlich ist es nicht so, denn dann wäre das Racing zu einfach." Im Gegensatz zum Heckflügel, der ein reines Angriffswerkzeug ist, kann KERS auch zum Verteidigen genutzt werden. Vettel erachtete es deswegen auch nicht als großen Faktor. "KERS ist für alle gleich. Man hat KERS im Auto, die Anderen auch, also macht es letztendlich keinen großen Unterschied."