Konkurrenz erwartet entspannte Pause für Vettel
Druckfrei dank Vorsprung
Geht es nach der Meinung einiger Experten und Konkurrenten, dann kann Sebastian Vettel seine Sommerpause einigermaßen ruhig verbringen, da seine Titelverteidigung kaum noch in Gefahr zu bringen ist. Schließlich gelang es dem Deutschen zuletzt, trotz Niederlagen auf der Strecke seine WM-Führung weiter auszubauen. Denn seine Konkurrenten nehmen sich gegenseitig Punkte weg und in Ungarn gewann mit Jenson Button ausgerechnet jener Fahrer, der unter den verbliebenen, halbwegs ernsthaften WM-Anwärtern den größten Punkterückstand auf den Red-Bull-Piloten hat. Somit beträgt der Vorsprung Vettels in der Sommerpause recht komfortable 85 Punkte, also umgerechnet drei Siege und einen fünften Platz.
"Es sieht wirklich so aus, als ob die Frage nur lautet, wann und nicht ob er seinen zweiten WM-Titel holt", meinte der ehemalige Formel-1-Fahrer Johnny Herbert in seiner Kolumne in The National. Zwar gab es durchaus Stimmen, die meinten, Vettel müsse sich aufgrund der Tatsache Sorgen machen, dass McLaren und Ferrari auf Red Bull aufgeholt haben - unter anderem sagte das Button - doch Herbert meinte: "Vettels Führung ist so groß, dass regelmäßige vierte und fünfte Plätze genügen sollten, um ihn nach Hause zu bringen."
Es müsste Tragisches passieren
ähnlich sah es Ferrari-Testfahrer Marc Gene in seiner Kolumne in El Pais. "Unsere Wiederauferstehung war außergewöhnlich, aber leider ändert sich die WM-Situation nicht besonders." So gesehen erwarten viele in der Formel 1, dass die Weltmeisterschaft in diesem Jahr zwar nicht mehr besonders viel Spannung bringen wird, die einzelnen Rennen dürften aber durchaus gute Unterhaltung bieten. Flavio Briatore erklärte dazu gegenüber dem Radiosender Onda Cero, dass die WM vorbei sei, außer es passiere etwas Tragisches.
Als Vergleich zu Vettels aktuellem Vorsprung lässt sich Buttons WM-Saison von 2009 heranziehen. Zwar galt damals noch das alte Punktesystem, doch in Relation gesehen war der Vorsprung des Briten damals zur Sommerpause geringer und der Brite konnte den Titel im kleineren und schlechter finanzierten Brawn GP Team dennoch relativ sicher nach Hause fahren. "Hätte ich die Führung, die er hat, würde ich gar keinen Druck spüren", sagte der McLaren-Pilot. Dementsprechend meinte Tuttosport zu Vettel, der in der Sommerpause angeblich auf Mallorca ein wenig Sonne tanken will: "Vettel kann seinen Urlaub in Ruhe genießen."