Kann Red Bull zurückschlagen?
Verschiedene Prognosen
Muss sich Red Bull für 2012 warm anziehen oder hat das österreichische Team noch genug in der Hinterhand, um McLaren zu schlagen? Die Frage beschäftigte nach dem Australien Grand Prix einige Experten und führte zu einem relativ zwiegespaltenen Meinungsbild. "Man darf sie nicht abschreiben, sie sind immer dabei, es scheint aber so, als hätte sich das Blatt gewendet", sagte Australien-Sieger Jenson Button über seine Konkurrenten.
Diese Einschätzung wäre McLaren natürlich nur recht, wobei vor allem nach dem Rennsonntag die Meinung vorherrscht, dass es noch relativ ausgeglichen aussieht - der Qualifying-Samstag hatte noch ein anderes Bild gezeichnet. Fest steht, die Strecke im Albert Park ist außergewöhnlich, erst in Malaysia sollte sich ein etwas klareres Bild für den Rest der Saison ergeben, da der Kurs dort mehr dem nahe kommt, was als normale Rennstrecke zu bezeichnen ist. Wer dort stark ist, kann sich auf eine gute Saison freuen.
Beide können schneller
Dank Martin Whitmarshs Aussagen bezüglich des Benzinverbrauchs in Melbourne könnte aber auch McLaren dort nachlegen. "Wir waren mehr als nur an der Grenze", sagte der McLaren-Teamchef. "Wir hätten ohne Zweifel etwas schneller gekonnt." Aber das britische Team musste eben Benzin sparen und dadurch etwas langsamer fahren. Auf der anderen Seite war dafür auch das Startgewicht etwas niedriger. Sebastian Vettel ließ jedenfalls anklingen, dass auch Red Bull noch nachlegen kann.
"In Melbourne haben wir viel über das Verhalten des Autos gelernt, das tolles Potential hat. Wir müssen es für McLaren in Malaysia härter machen", meinte der regierende Weltmeister. Dem musste Niki Lauda zustimmen. "Red Bull wird schnell aufholen." Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko kündigte bereits an, dass sein Team noch nicht alles aus dem Auto geholt hat. "Deswegen sind wir optimistisch für die nächsten Rennen." Neben McLaren sah er aber kein Team, das eine Bedrohung darstellt. "Nur McLaren ist mit uns auf Augenhöhe, sonst kann da niemand mit", erklärte er. Mercedes hatte er trotz gutem Qualifying in Melbourne nicht weiter auf dem Radar. "Im Rennen sind sie wie eine Schikane", meinte Marko.