Indien für Pirelli ein Testlauf für 2012
Mehr weiche Reifen als harte
Wenn Pirelli in Indien die bisherige Reifentaktik umdreht und den Teams einen Satz weicher Reifen mehr liefert als harte, weil man einfach die Bezeichnungen Prime und Option vertauscht hat, wird der Reifenhersteller schauen, ob man diesen Weg für 2012 fortsetzen kann. Bislang haben die Teams fünf weichere Reifensätze und sechs härtere verwendet, wobei sich Pirelli immer beschwerte, dass nach dem Wochenende harte Reifensätze übrig blieben. Da man aber in Indien den weichen Reifen zum Prime und den harten zum Option gemacht hat, wird es umgekehrt sein und sollte zu weniger Restreifen führen.
Zeigen sich die erhofften Erfolge, könnte 2012 so weitergemacht werden. "Wir haben uns zu einer absichtlich konservativen Wahl entschieden und neben dem Soft-Reifen den Hard-Reifen ausgewählt. Das liegt daran, weil man an brandneuen Strecken nie ganz sicher ist, welche Rennbedingungen man haben wird", sagte Pirelli Motorsportdirektor Paul Hembery. So wie die Reifenauswahl aber gestaltet ist, rechnete er damit, dass die Teams mehr mit den weichen Reifen fahren werden, vor allem weil am Freitag nun ein Satz weicher Reifen mehr vorhanden ist.
"Das wird uns dabei helfen, einige Entscheidungen zur Strategie für nächstes Jahr zu treffen, vor allem nachdem wir ausgezeichnete Haltbarkeit bei den weicheren Mischungen gesehen haben." Weil die Mischungen mit soft und hard in Indien relativ weit auseinander sind - dazwischen wäre noch medium - geht HRT-Pilot Narain Karthikeyan davon aus, dass es einen großen Geschwindigkeits-Unterschied geben wird. "Der Rundenzeit-Unterschied zwischen den harten und weichen Reifen wird riesig sein, vielleicht größer als zwei Sekunden pro Runde", vermutete er. Daher erwartete der Inder, dass der harte Reifen nur sehr wenig genutzt werden wird, im Rennen vielleicht nur für einen kurzen letzten Stint.