Horner
Vettel wird sich weiter verbessern
Sebastian Vettel hat in seinen noch jungen Jahren bereits mehr erreicht, als manch anderer Rennfahrer in seiner gesamten Karriere schaffen konnte. In Japan stahl er Fernando Alonso den Titel des jüngsten Doppel-Weltmeisters der Geschichte. Nach neun Saisonsiegen, Punkten in allen Rennen und Podestplätzen bei allen Auftritten - mit Ausnahme des Nürburgrings - bleibt fraglich, wie sich Vettel noch steigern soll.
Sein Teamchef Christian Horner ist allerdings überzeugt, dass genau das sein Ziel ist. "Es wird hart für ihn, zu verbessern, was er bisher in diesem Jahr erreicht hat, aber wer Sebastian kennt, weiß, dass er nie zufrieden ist und immer versuchen wird, sich zu verbessern", sagte der Red-Bull-Teamchef. "Das ist es, was ihn zu einem so starken Fahrer macht."
Vettel wird Rekorde jagen
Für Horner liegt nun der Fokus auf der vorzeitigen Entscheidung in der Konstrukteurs-Meisterschaft, während es für Vettel noch andere Ziele geben könnte. So besteht die Möglichkeit - bei Siegen in allen verbliebenen Rennen - Michael Schumachers 13 Triumphe in einer Saison einzustellen. Lediglich einer würde ihm sogar reichen, um mit Doppel-Weltmeister Mika Häkkinen in der Gesamtzahl der Siege gleichzuziehen. Der Finne hatte in seiner aktiven Formel-1-Zeit insgesamt 20 Mal auf dem obersten Podest gestanden.
In Suzuka sicherte er sich zudem seine 27. Poleposition. Sollte er in den kommenden vier Rennen noch drei Qualifyings für sich entscheiden, hätte er damit den großen Juan Manuel Fangio in dieser Wertung überholt. Auch Horner ist überzeugt, dass Vettel diese Zahlen durchaus interessieren. "Während ich sicher bin, dass sein Hauptfokus darauf liegt, uns zu helfen, den Konstrukteurs-Titel zu gewinnen, bin ich auch sicher, dass er darauf schielt, vielleicht einige dieser Rekorde zu brechen", verriet der Red-Bull-Teamchef.
Konkurrenz nicht unterschätzen
Wer im Winter auf den dritten WM-Titel in Folge für Sebastian Vettel setzen will, muss sich darüber im Klaren sein, dass er im Falle des Falles nicht sehr viel Geld sehen wird. Denn Red Bull gilt als Top-Favorit für 2012. Auch Horner spricht von großer Leidenschaft, Mühe und Verlangen innerhalb seiner Mannschaft, unterschätzt deshalb aber trotzdem nicht die Konkurrenz.
"Es wäre töricht unsere Mitstreiter und Rivalen zu unterschätzen", machte Horner deutlich, der aber auch anmerkte, dass sich die Regeln erstmals seit Jahren nicht gravierend verändern werden. "Es gibt einen gemeinsamen Reifenlieferanten und viel strengere Vorschriften in bestimmten Bereichen, daher ist es recht außergewöhnlich ein Leistungslevel erreicht zu haben, wie wir es haben. Und eine Sache, das wir versuchen werden, ist, es nicht nur für nächstes Jahr, sondern auch darüber hinaus, aufrecht zu erhalten."
Aus diesem Grund wird das Team bis zum Ende des Saison-Finales in Brasilien versuchen zu lernen und die gewonnenen Erkenntnisse für den RB8 verwenden. Zudem hat man sich das Ziel gesteckt, Mark Webber in eine bessere Position zu bringen. Der Australier liegt derzeit mit 194 Punkten auf dem vierten Rang der Tabelle. Doch dort soll er nicht bleiben. "Mark auch nach da oben zu bringen, hat Priorität. Wir wollen sehen, dass er die Position des Vize-Weltmeisters einnimmt und die Saison auf einem wirklich hohen Level abschließt", machte Horner in Bezug auf den 35-Jährigen deutlich.