Großer Preis von Ungarn – das Monte Carlo ohne Leitplanken
Formel1: Die Königsklasse zu Gast auf dem Hungaroring
An diesem Wochenende steht mit dem Großen Preis von Ungarn das nächste Rennen der laufenden Formel1 Saison auf dem Programm. Der anspruchsvollen Hungaroring, 20 Kilometer nordöstlich der Millionenmetropole Budapest, wird von den Piloten auch gerne als „Monte Carlo ohne Leitplanken“ bezeichnet. Denn auch hier gibt es kaum Überholmöglichkeiten und jeder Konzentrationsfehler wird sofort von der Strecke bestraft. Die ungarische Formel-Eins Strecke ist also eine entsprechend große Herausforderung für Fahrer und Material und gehört zu den anspruchsvollsten Rennen der Saison.
Staubiger Untergrund und hochsommerliche Temperaturen erschweren den Kurs
Der inmitten einer idyllischen Hügellandschaft gelegene Kurs mit seinen 7 Rechts- und Linkskurven, ist nicht nur wegen seinem anspruchsvollen Streckendesign eine große Herausforderung. Die extreme Trockenheit des ungarischen Sommers sorgt stets für einen enorm staubigen Untergrund, der in Kombination mit dem Asphalt kaum Haftung bietet. Für die Piloten ist es also ein regelrechter Kampf, die Boliden auf Kurs zu halten und in den teils extremen Kurven nicht von der Piste zu driften. Die drückende Hitze und hochsommerlichen Temperaturen sowie die lange Renndauer von bis zu zwei Stunden fordern dabei eine enorme Ausdauer von Mensch und Maschine.
Regenfälle sind in der Gegend eine Seltenheit: Nach der Eröffnung des ungarischen Kurses im Jahre 1986 regnete es erst 2006 zum ersten Mal auf einem Grand Prix. Für das Rennen am Sonntag sind zwar vereinzelte Regenschauer und Temperaturen von bis zu 29 Grad angekündigt, aber dies könnte nach langer Trockenheit für noch mehr Haftungsprobleme auf der Strecke sorgen, da sich der Staub schnell in einen rutschigen Film verwandeln könnte.
Lewis Hamilton ist beim Großen Preis von Ungarn Favorit
Beim aktuellen Duell um die Führung in der WM-Gesamtwertung zwischen Nico Rosberg und seinem Team-Rivalen Lewis Hamilton, übernimmt der junge Brite zumindest statistisch gesehen die Favoritenrolle für das Rennen in Ungarn ein. Die Strecke ist eine von Hamiltons Paradekursen - so konnte der Silberpfeil-Pilot das Rennen bereits vier Mal in 2013, 2012, 2009 und 2007 gewinnen. Bei der aktuellen Top-Form von Rosberg, die der Deutsche auch beim vergangenen Heimsieg auf dem Hockenheimring eindrucksvoll demonstrierte, wird es für Hamilton aber nicht einfach, seiner Favoritenrolle gerecht zu werden. Zudem gibt es noch einige andere Fahrer, die ihre Qualitäten bei den vergangenen Rennen unter Beweis gestellt haben und ebenfalls heiß auf die Krone des Ungarn Grand Prix sind.
Diese Fahrer könnten in Ungarn für eine Überraschung sorgen
Neben den beiden Silberpfeilpiloten sollte man vor allem Youngster Valtteri Bottas vom Team Williams auf dem Zettel haben. Der Formel-Eins Neuling stand in dieser Saison schon einige Male mit auf dem Siegerpodest und ist daher umso hungriger auf seinen ersten Formel-Eins Sieg. Für eine Überraschung könnte auch Jenson Button vom McLaren Rennstall sorgen, denn auch er konnte den Großen Preis von Ungarn bereits zwei Mal, in 2011 und 2006 für sich entscheiden. Mehrfach vorne dabei war auch Kimi Räikkönen, der nach einer bisher eher schwachen Saison alles tun wird, um seine Erfahrungen auf dem Hungaroring einzubringen und sich einen der vorderen Plätze zu sichern. Der Finne wurde nach seinem ersten und bisher einzigen Ungarn-Sieg im Jahre 2005 in den Jahren 2013, 2012, 2009 und 2007 jeweils zweiter und kennt die Tücken des Kurses genau. Auch Red Bull's Daniel Ricciardo wird seinen gegenwärtig dritten Platz erbittert gegen Vize-Weltmeister Fernando Alonso (Ferrari) verteidigen. Aber auch der amtierende Weltmeister Sebastian Vettel, der nach vielen Pleiten in der aktuellen Saison noch immer auf einen Befreiungsschlag hofft, könnte für eine Überraschung sorgen.