Großer Preis von Österreich: Doppelsieg für Mercedes
Red Bull Desaster auf der Heimstrecke in Österreich
Beim gestrigen Grand Prix in Österreich lief vor allem für Mercedes mal wieder alles nach Plan: mit einem überzeugendem Sieg konnte Nico Rosberg die aktuelle Führung vor seinem Team-Rivalen Lewis Hamilton ausbauen und führt nun mit 29 Punkten Vorsprung die WM-Tabelle an. Freuen konnte sich auch Formel-Eins Neuling Valtteri Bottas vom Team Williams, der einmal mehr seine Klasse unter Beweis stellte und einen überzeugenden dritten Platz einfuhr. Für Red Bull wurde das erste Rennen auf der neuen Heimstrecke in Spielberg dagegen zum Debakel. Während Daniel Ricciardo auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke keine Chance gegen die stärkeren Mercedes und Ferrari Motoren hatte und so nur auf Platz acht landete, musste sich Titelverteidiger Sebastian Vettel erneut vorzeitig aus dem Rennen verabschieden.
Vettel bekam per Funk den Befehl seinen Wagen abzustellen
Auch auf dem Red Bull Ring im Murtal konnte der amtierende Weltmeister Sebastian Vettel wieder nicht mit der Konkurrenz mithalten und erlebte den vorläufigen Tiefpunkt der aktuellen Saison. Zum dritten Mal schied der junge Heppenheimer vorzeitig aus einem Rennen aus, so dass die Mission Titelverteidigung immer hoffnungsloser wird. Schon in der zweiten Runde verlor Vettel konstant an Schub und sein RB10 wurde immer langsamer und schien gar auszurollen. Erst als das komplette Feld an ihm vorbeigezogen war, fing sich der problematische Renault-Motor und funktionierte plötzlich wieder.
An diesem Punkt hatte Sebastian Vettel jedoch bereits über eine Runde Rückstand und war somit weit abgeschlagen. Da sich in den folgenden Runden weder ein Safety Car noch sonst eine klare Chance abzeichnete, die es dem Weltmeister ermöglicht hätte noch einmal effektiv in das Renngeschehen einzugreifen, kam in Runde 36 dann schließlich aus der Box der Befehl, das Rennen abzubrechen um Kilometer zu sparen. „Warum es bei mir immer was anderes ist, weiß ich nicht. Aber es ist klar, dass man so nicht in die Gänge kommt“, sagte Vettel frustriert nach dem Rennen.
Red Bull sucht mit Renault nach Problemlösungen
Tatsächlich bekommt Red Bull die Probleme mit dem aktuellen Renault-Motor und dem Energierückgewinnungssystem im Antriebsstrang nicht in den Griff. „Das ist absolut inakzeptabel“, sagte nach dem Rennen auch Red-Bull-Teamchef Christian Horner, der sich aktuell in Krisengesprächen mit Renault befindet. In wie fern aber die Probleme sowie die Leistungsdefizite im Vergleich zu Mercedes und Co. in der laufenden Saison behoben werden können, bleibt fraglich. Denn laut aktuellem Formel-Eins Reglement, wird die Motorenentwicklung innerhalb einer Saison weitgehend eingestellt, so dass der Handlungsspielraum für beide Seiten extrem eingeschränkt ist. Sicher ist jedoch, dass auch laut Vettel „der Knoten jetzt platzen muss“, auch wenn der Vorsprung des führenden Nico Rosberg mit 105 Punkten mehr als groß ist.
Doppelduell zwischen Williams und Mercedes auf dem Red Bull Ring
Da auch Daniel Ricciardo auf dem schnellen Kurs in Österreich keine Chance gegen die stärkeren Motoren der Konkurrenz hatte, kam es beim Spitzenkampf auf dem Red Bull Ring zu einem Doppelduell zwischen dem Williams Team und Mercedes. Nach einem starken Qualifying hatten sich Felipe Massa und Teamkollege Valtteri Bottas die erste Startreihe gesichert und waren so auch souverän ins Rennen gestartet. Dicht gefolgt von Nico Rosberg, der von Platz drei gestartet war, schob sich Lewis Hamilton von Rang neun konstant nach vorne.
Als er seinen Teamkollegen Rosberg erreichte, machten beide zunächst Jagd auf die beiden Williams Boliden, die auf Dauer aber ebenfalls keine Chance gegen die stärkeren Silberpfeile hatten. Nachdem alle vier Führenden in der Box waren, setzte sich Rosberg in Runde 16. schließlich an die Spitze des Feldes. Lewis Hamilton folgte ihm, schaffte es aber auch diesmal nicht, den Deutschen einzuholen. Die beiden Williams Piloten kämpften dagegen um Platz drei, den am Ende Bottas vor Massa für sich gewinnen konnte. Fünfter wurde Vize-Weltmeister Fernando Alonso in seinem Ferrari. Nico Hülkenberg (Force India) konnte sich mit dem neunten Platz immerhin noch 2 WM-Punkte sichern, während der letzte Deutsche im Bunde, Adrian Sutil im Sauber, mit dem 13. Platz wieder leer ausging.