GP von Indien: Vettel wird zum vierten Mal Weltmeister
Sebastian Vettel wird zum vierten Mal Weltmeister und schreibt Formel 1 Geschichte
Beim Großen Preis von Indien war es gestern soweit: Sebastian Vettel fuhr zum sechsten Mal in Folge als Sieger durchs Ziel und sicherte sich seinen vierten Weltmeistertitel - ebenfalls in Folge. Damit schreibt der 26 Jahre alte Hesse als jüngster Fahrer mit vier WM-Titeln erneut Formel Eins Geschichte und tritt einmal mehr aus dem Schatten der Rekord-Weltmeister Michael Schumacher (sieben WM-Titel) und Juan Manuel Fangio (fünf WM-Titel) heraus. Die dritte Formel Eins Legende, Alain Prost, hat Sebastian Vettel bereits eingeholt. Beide Fahrer haben es in ihrer Karriere auf vier WM-Titel gebracht, nur mit dem Unterschied, dass Vettel noch lange nicht am Ende seiner Laufbahn ist.
Nico Rosberg und Romain Grosjean setzen Ausrufezeichen
Neben dem Erfolg des "Dominators" Vettel sorgten vor allem Nico Rosberg (Mercedes) und Lotus Pilot Romain Grosjean für Aufsehen. Beide lieferten ein tolles Rennen ab und landeten verdient neben Vettel auf dem Siegertreppchen. Platz zwei ging an Rosberg und der dritte Rang an Grosjean. Noch vor gar nicht so langer Zeit fuhren diese beiden Piloten dem Spitzenfeld um Kimi Räikkönen (Lotus), Fernando Alonso (Ferrari) und Lewis Hamilton (Mercedes) hinterher, verbesserten sich in den letzten Rennen jedoch konstant und sicherten ihren Teams wichtige Punkte.
Neben diesen beiden Lichtblicken sah die sonstige Vettel Konkurrenz eher mau aus. Ferrari Pilot Fernando Alonso, der bis zuletzt immerhin noch theoretische Chancen auf den Titel gehabt hatte, erwischte mit einer Startposition auf Rang acht eine denkbar schlechte Ausgangslage gegenüber Vettel, der zum siebten Mal in Folge von der Pole-Position ins Rennen ging. Direkt nach dem Start beschädigte sich Alonso dann auch noch den Frontflügel, so dass ein längerer Boxenaufenthalt notwendig wurde. Im Anschluss war das Rennen für ihn so gut wie gelaufen. Der Spanier schaffte es nur noch auf Platz 11.
Kimi Räikkönen, der schon seit geraumer Zeit keine Chance mehr auf den Titel hatte, schaffte es trotz der schnellsten Rundenzeit des Tages nur auf Rang sieben. Rosbergs Teamkollege Lewis Hamilton fuhr am Ende auf Rang sechs durchs Ziel. Adrian Sutil (Force India) schaffte es auf einen respektablen neunten Platz, Nico Hülkenberg vom Team Sauber belegte nur Rang 19.
Vettels Sieg war harte Arbeit
Trotz der allgegenwärtigen Vettel-Dominanz, war der zehnte Saisonsieg des alten und neuen Weltmeisters kein Selbstläufer. Zwar hatte sich der Heppenheimer auf dem Kurs von Neu-Delhi mit den schnelleren weichen Reifen die Pole-Position gesichert, musste aber durch den extrem schnellen Gummiverschleiß schon nach zwei Runden zum Reifenwechsel in die Box.
Teamkollege Mark Webber war hingegen mit einer anderen Strategie unterwegs und hatte direkt harte Reifen mit weniger Abrieb aufziehen lassen. Dadurch konnte sich der von Platz 4 gestartete Australier nach Vettels frühem Boxengang die Führung sichern. Als Vettel auf die Strecke zurückkehrte, war er auf Rang 17 zurückgefallen und musste sich Position um Position zurück kämpfen. Am Ende sah es ganz nach einem Red Bull Zweikampf um die Spitzenposition aus, doch dann musste der Führende Webber seinen Wagen zwanzig Runden vor Schluss wegen Problemen mit der Lichtmaschine abstellen. Ein unschönes Ende für den Australier, der die Formel 1 verlässt und zukünftig für Porsche in Le Mans fährt.
So konnte Vettel seinen Boliden ungefährdet durchs Ziel bringen, wo er voll Freude den Wagen mehrfach um die eigene Achse drehen ließ, um im Anschluss auszusteigen und vor seiner "Hungry Heidi" niederzuknien. Und obwohl Sebastian Vettel mit 115 Punkten Vorsprung vor Fernando Alonso seinen Titel sicher hat, wird er nach eigenen Angaben auch beim nächsten Rennen in Abu Dhabi am 03.11.2013 wieder Vollgas geben.