Formel-1-Teams verspäten sich oft mit Zahlungen
Zulieferer stehen im Regen
Laut einem Bericht der englischen Daily Mail über einen Report der Business-Informations-Firma Dun & Bradstreet sind die Teams der Königsklasse zwar auf dem Asphalt schnell unterwegs - nicht jedoch beim Bezahlen ihrer Rechnungen. Die zwischen April und November vergangenen Jahres gesammelten Daten würden im Vergleich zur Vorsaison eine klare Verschlechterung der Zahlungsmoral erkennen lassen.
Trotz der riesigen Budgets der Teams zahlen diese ihre Rechnungen im Durchschnitt erst 28 Tage nachdem die Rechnungen eigentlich fällig gewesen wären. Damit hat sich die Zahlungsmoral im Vergleich zum letzten Bericht von Dun & Bradstreet um ein Vierfaches verschlechtert. Am schlimmsten seien die Verzögerungen bei Lotus, die ihre Rechnungen zum Teil 180 Tage zu spät bezahlt hätten, ließ der Bericht verlauten.
Größere Abstriche
Renault und Williams hätten im Vergleich zum Vorjahr die größten Abstriche machen müssen, vornehmlich bedingt durch den Rückzug von Sponsoren oder der Hauptgeldgeber. Selbst die Top-Teams Ferrari und McLaren kamen den Aufforderungen laut Bericht oftmals nicht rechtzeitig nach.
Auch Force India bekam keine gute Kritik. Die Inder rund um Vijay Mallya bezahlen im Durchschnitt 30 Tage zu spät. Ein entnervter Zulieferer, der namentlich aber nicht genannt werden wollte, wird mit den Worten zitiert: "Wenn Vijay einfach seine Yacht verkaufen würde, würde sie das ein paar Jahre am Leben erhalten."
Trotz aller Frustration in finanziell schwierigen Zeiten gibt es eine Ausnahme in der Königsklasse. Das Weltmeisterteam von Red Bull ist laut Dun & Bradstreet das einzige Team, das regelmäßig pünktlich allen Zahlungsaufforderungen nachkommt. Das unerschöpfliche Budget von Getränkedosen-Milliadär Dietrich Mateschitz entlastet das österreichische Team offenbar enorm. Gleichwohl ist dieser Fakt aber auch Angriffspunkt für viele Kritiker, die Red Bull daher vorwerfen die zulässige Budgetgrenze nicht einzuhalten.